ArchivDeutsches Ärzteblatt37/2011Krankenhaus: Beispiel Schweden
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Grundsätzlich hat Deutschland genügend Studienplätze, um seinen Bedarf an Ärzten zu decken. Man tut jedoch alles, um unserem Nachwuchs die Freude am Beruf zu nehmen. Der BDPK redet von Produktivitätsfortschritt und Leistungsverdichtung, fordert gleichzeitig die Aufweichung der Arbeitszeitrichtlinie und damit das Ignorieren gesicherter arbeitsmedizinischer Erkenntnisse und verlangt eine angemessene Verzinsung des eingesetzten Risikokapitals. Die Prioritäten sind damit klar. Die Abstimmung darüber erfolgt schon seit Jahren mit den Füßen.

Schweden hat schon seit Jahren erkannt, dass es volkswirtschaftlich günstiger ist, die kostenintensiven Studienplatzkapazitäten abzubauen und fertigen Fachärzten attraktive Gehälter und Arbeitsbedingungen zu bieten. Die deutschen Krankenhausträger wollen mit Gewalt den umgekehrten Weg.

Die Verantwortung für die Sicherstellung der Versorgung obliegt kraft Gesetzes in den meisten Bundesländern den Landkreisen und Städten. Es ist möglich, dass ein Privater die Erfüllung dieser Aufgaben übernimmt. Es bleibt aber bei der Verantwortung der entsprechenden Gebietskörperschaft für die Sicherstellung der Versorgung. Schließt der private Klinikbetreiber ein für die Versorgung notwendiges Haus, wird die Gebietskörperschaft sofort Ersatz schaffen müssen.

Dr. Harald Mertes, 07747 Jena

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