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Versorgung von Schwerverletzten: Fachübergreifende S3-Leitline erschienen


Nach der Statistik der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erlitten 2007 mehr als acht Millionen Menschen eine Unfallverletzung – 18 000 sind an den Folgen gestorben. Für die Versorgung von polytraumatisierten Patienten beziehungsweise Schwerverletzten ist nun eine fachübergreifende, evidenzbasierte S3-Leitlinie erschienen. Ihr Ziel ist es, die Prozessqualität in den Kliniken und die Behandlungsergebnisse hinsichtlich Mortalität und Lebensqualität zu verbessern.
Die Leitlinie wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) mit zwölf weiteren Fachgesellschaften erstellt – unterstützt vom Institut für Forschung in der operativen Medizin der Universität Witten/Herdecke und der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften. Sie wurde in drei übergeordnete Themenbereiche gegliedert: Präklinik, Schockraum und erste OP-Phase. Insgesamt wurden 264 Schlüsselempfehlungen erstellt.
Das Traumanetzwerk der DGU hat Vorgaben formuliert, um ihre Implementierung zu erleichtern. Hierzu gehören unter anderem die Einführung einheitlicher personeller, struktureller und organisatorischer Voraussetzungen (zum Beispiel Schockraumausstattung), die Formulierung von standardisierten Behandlungsabläufen und Verlegungskriterien für die Frühphase der Schwerverletztenversorgung. zyl
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