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Psychische Erkrankungen: Nationales Forschungszentrum gefordert


Sechs „Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung“ (DZG) hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung bereits eingerichtet. Doch nun werden Forderungen nach einer weiteren Institution laut. „Auch psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten“, sagte Prof. Dr. med. Wolfgang Gaebel, Universität Düsseldorf, beim Innovationskongress der deutschen Hochschulmedizin am 14. Juli in Berlin. Die Lebenszeitprävalenz psychischer Störungen liege in Deutschland bei etwa 43 Prozent. Deshalb sei es unverständlich, dass noch kein DZG für diese Erkrankungsgruppe gegründet worden sei.
Unterstützung erhielt Gaebel von Prof. Dr. med. Otmar Wiestler, Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg. Im Hinblick auf Häufigkeit und Innovationsbedarf gebe es keinerlei Zweifel daran, dass ein solches Zentrum sinnvoll sei. Die Fortschritte in der Behandlung seien vielfach „nicht gerade bahnbrechend“. Die Psychiatrie habe aber ein enormes Potenzial, nicht zuletzt weil sich die Neurowissenschaften rasant entwickelt hätten. In Deutschland gebe es bereits gute Einrichtungen, die es zu vernetzen gelte. Wiestler deutete aber auch an, dass die Helmholtz-Gemeinschaft die Gründung eines Zentrums für psychische Erkrankungen plane. BH