

Gelegenheitstrinker, die punktuell viel konsumieren, aber nicht alkoholabhängig sind, gelten als unterversorgte Problemgruppe, die konventionelle Hilfsangebote nur selten nutzt. Um diese Personen dennoch zu einer (Selbst-)Therapie zu bewegen, bieten sich Internetprogramme an. Ihre Vorteile: Sie sind kostengünstig, leicht zugänglich und gewähren Nutzern Anonymität. Ihre Wirkung ist bisher jedoch kaum untersucht. Reid Hester und seine Kollegen von der Psychologenvereinigung Behavior Therapy Associations in Albuquerque haben dazu zwei Internetprogramme (www.moderation.org; www.moderatedrinking.com) verglichen, die Gelegenheitstrinkern anhand kognitiv-behavioraler Selbsthilfetechniken helfen sollen, weniger zu trinken. Die Programme umfassten unter anderem Selbstkontrolltrainings, Foren, E-Mail-Kontakt zu Therapeuten, zahlreiche Informationen und Übungen, ein Konsummonitoring, Feedbackoptionen und ein Selbsthilfebuch. Die 59 Teilnehmer wurden angewiesen, eines beziehungsweise beide Programme mindestens zwölf Wochen zweimal pro Woche anzuwenden. Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zeigten sich direkt nach der Intervention und in drei, sechs und zwölf Monaten danach positive Effekte: Der Alkoholkonsum der Teilnehmer hatte nachgelassen, und sie tranken seltener, um mit ihren Problemen fertig zu werden. Trotz dieses Erfolgs müssen die Programme weiterentwickelt werden. ms
Hester R, Delaney H, Campbell W: ModerateDrinking.com and Moderation Management: Outcomes of a randomized clinical trial with non-dependent problem drinkers. Journal of Consulting and Clinical Psychology, Online first publication, February 14, 2011. doi: 10.1037/a0022487
Reid Hester, Research Division, Behavior Therapy Associates, 9426 Indian School Road, NE, Suite 1, Albuquerque, NM 87112 (USA), reidhester@behaviortherapy.com