SPEKTRUM: Leserbriefe
Schlaganfall: Ressourcen der Internisten nutzen
Zu dem Beitrag "Neurologen fordern mehr Spezialeinheiten" von C. P. Müller in Heft 13/1998:


Die bisherige Akutversorgung eines Schlaganfall-Patienten erfolgt schwerpunktmäßig in einer internistischen Abteilung und erfordert sicherlich die Optimierung einer neurologischen Konsiliartätigkeit. Vitalfunktionen, intensiv-medizinische Maßnahmen, aber auch Angiographie und Lysetherapie sind in der qualifizierten Hand einer internistisch/kardiologischen Abteilung mit neurologischer Konsiliartätigkeit bestens aufgehoben und führen zu einer verbesserten, flächendeckenden Akutversorgung des Schlaganfall-Patienten.
Als Neurologen haben wir viel von unseren früheren Fähigkeiten, zum Beispiel der Neuroradiologie, abgeben müssen, und uns stehen quasi außer der Ultraschallmöglichkeit wenig moderne Therapieverfahren zur Verfügung, zum Beispiel Carotisstenosierung mittels PTA oder Stentimplantation, wie sie für die Kardiologen eigentlich selbstverständlich sind.
Als Neurologen sollten wir die Ressourcen unserer internistischen Kollegen nutzen und die Statistik akzeptieren, daß primär besonders im ländlichen Umfeld eine neurologische Schlaganfall-Versorgung gar nicht realisiert werden kann. Angiographie und endovaskuläre Verfahren sind schon jetzt Domäne der internistisch/kardiologischen Abteilung, und diese qualifizierten Techniken sollten genutzt werden zum Wohle des Schlaganfall-Patienten in einer effizienten Symbiose zwischen Neurologen, Internisten, Kardiologen und Neuroradiologen . . .
Prof. Dr. med. G. Sitzer, Neuenkirchener Straße 62, 33332 Gütersloh
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