

1952 wurde im Allgemeinen Krankenhaus Barmbeck, Hamburg, ein etwa 42jähriger Ingenieur mit
schweren neurologischen Störungen und Hautsymptomen eingeliefert, der vorher sechs Monate im Kongo am
Aufbau einer Hafenanlage gearbeitet hatte. Zunehmende neurologische Ausfälle, Kaposi-Sarkom der Haut,
Marasmus und hämatologische Veränderungen (wenig Lymphozyten, in Monozyten und Granulozyten
massenhaft mit Eoisin anfärbbare "Doppeleier", die damals als Coccidien oder Histoplasmen beurteilt wurden).
Der Patient verstarb nach wenigen Wochen im Krankenhaus. Die Vermutung liegt nahe, daß es sich auch bei
diesem Patienten um ein HIV-Opfer der frühen Zeit gehandelt hat. Ebenso liegt die Vermutung nahe, daß es sich
bei den HI-Viren wahrscheinlich nicht um
neu entstandene Virus-Typen handelt, sondern daß sich die in Westafrika seit Jahrhunderten endemischen
Infektionsquellen durch den zunehmenden Reiseverkehr und die bekannten Übertragungswege von Mensch zu
Mensch rund um den Globus verbreitet haben.
Dr. med. Günter Neumeyer, Koppelweg 33, 21279 Hollenstedt-Emmen
Leserkommentare
Um Artikel, Nachrichten oder Blogs kommentieren zu können, müssen Sie registriert sein. Sind sie bereits für den Newsletter oder den Stellenmarkt registriert, können Sie sich hier direkt anmelden.