

„Da draußen brauchen sie mich jetzt, die Situation wird unterschätzt“, erklärt Sänger Tim Bendzko seiner Liebe, warum es abends wieder einmal später wird als vereinbart. Er müsse jetzt unbedingt noch 148 Mails checken und, ach ja, auch noch kurz die Welt retten.
Das Gefühl, unersetzlich zu sein, ist vielen Ärztinnen und Ärzten nicht fremd. Die eine oder andere Tätigkeit, die, wenn schon nicht die Welt, so doch immerhin ein Menschenleben retten könnte, wartet immer. Aber muss diese Aufgabe unbedingt noch heute und unbedingt von mir erledigt werden?
Es macht durchaus Sinn, sich diese Fragen täglich zu stellen – und sie ab und an auch einmal mit „Nein“ zu beantworten.
Zu diesem Ergebnis kommt zumindest, wer sich die fünf häufigsten unerfüllbaren Wünsche an die Vergangenheit anschaut, die Menschen auf dem Sterbebett äußern. Zusammengetragen hat sie die Australierin Bronnie Ware, die viele Jahre als Krankenschwester in der Palliativpflege tätig war. „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet“, steht an zweiter Stelle dieser nicht repräsentativen Liste. Vielleicht ist man ja manchmal doch nicht ganz so unersetzlich, wie man glauben mag . . .
„Ich wünschte, ich hätte den Mut aufgebracht, meine Gefühle zu zeigen“, ist an dritter Stelle der unerfüllbaren Wünsche platziert, gefolgt von „Ich wünschte, ich wäre mit meinen Freunden in Kontakt geblieben“ und „Ich wünschte, ich hätte mich glücklicher sein lassen.“ Angeführt wird die Top Fünf der Regrets of Dying von „Ich wünschte, ich hätte den Mut aufgebracht, ein Leben getreu mir selbst zu führen – anstatt eines, das andere von mir erwarteten“.
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Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.am Dienstag, 7. Februar 2012, 18:08
Was wirklich bleibt
So wenig, was wirklich bleibt, so vieles, was sich für den Augenblick unnötig Wichtig macht.
Peter K.