

Es ist wenig informativ das Auftreten von QT-Verlängerung bei verschiedenen Arzneistoffen zu listen, ohne dass bekannte Risikofaktoren dabei berücksichtigt werden, denn so kann nicht zwischen beider Wirkung unterschieden werden. Richtigerweise schreiben die Autoren, dass eine QT-Verlängerung fast immer beeinflusst wird durch Risikofaktoren wie Hypokaliämie (30 %) oder Hypomagnesiämie. Doch werden diese Elektrolytstörungen noch immer viel zu selten beachtet. Magnesium, das zweithäufigste intrazelluläre Kation nach Kalium wird beim Elektrolytstatus in der Regel nicht berücksichtigt. Dabei ist ein Kaliummangel fast immer mit einem Magnesiummangel verbunden und kann nur durch gleichzeitige Magnesium-Gabe ausgeglichen werden.
Das Fazit daraus: Wenn Medikamente mit re- oder depolarisierendem Einfluss gegeben werden sollen, zum Beispiel mit potenzieller QT-Verlängerung, dann muss zuvor eine bestehende Hypokaliämie und Hypomagnesiämie ausgeglichen werden. In akuten Fällen wird Magnesium-Sulfat intravenös verabreicht, in allen anderen Fällen Magnesium-Aspartat oral. Von Interesse ist dann nur das Auftreten von Torsade de pointes bei ausgeglichenem Elektrolythaushalt, doch das muss schon bei der Prüfung eines Medikaments erfolgen.
DOI: 10.3238/arztebl.2012.0300a
Dr. rer. nat. Dr. med. Armin Schroll
München
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1. | Schroll A: Importance of magnesium for the electrolyte homeostasis—an overview. In Smetana R (ed.): Advances in magnesium research: magnesium in cardiology: Proceedings of the 5th European congress on magnesium. London: John Libbey & Company 1997: 463–72. |
2. | Wenzel-Seifert K, Wittmann M, Haen E: QTc prolongation by psychotropic drugs and the risk of torsade de pointes. Dtsch Arztebl 2011; 108(41): 687–93. VOLLTEXT |
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