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ZI-Ärzte-Panel: Investitionen in die Praxen sind rückläufig


Die Investitionen in die Vertragsarztpraxen sind rückläufig, obwohl es einen hohen Investitionsbedarf gibt. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des Praxis-Panels des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) hervor, mit dem das Institut die wirtschaftliche Situation der niedergelassenen Ärzte beleuchtet (DÄ, Heft 12/2012). Danach haben die Praxisinhaber in den Jahren 2006 bis 2008 im Schnitt 32 Prozent weniger investiert. Besonders betroffen davon seien Praxen in ländlichen Regionen (minus 41 Prozent) und in Kernstädten (minus 34 Prozent).
Den offenen Investitionsbedarf gaben die befragten Praxisinhaber mit rund 21 400 Euro an. Hochgerechnet auf das Bundesgebiet während das circa zwei Milliarden Euro. Dr. med. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des ZI, sieht darin ein „Warnzeichen, das wir im Interesse einer guten ambulanten Versorgungsstruktur sehr ernst nehmen sollten“.
Warum sich die Praxisinhaber derart mit Investitionen in die Praxis zurückhielten, müsse aus Sicht des Zentralinstituts näher untersucht werden. Köhler: „Fehlt es den Einzelpraxen an Vertrauen in die Zukunft? Glauben viele Inhaber von Landarztpraxen nicht mehr daran, einen Nachfolger für ihre Praxis zu finden?“ Dies seien die Fragen, die aufgeklärt werden müssten, um herauszufinden, welche Fördermaßnahmen gemeinsam mit den Krankenkassen ergriffen werden müssten, um wieder zu Investitionen in die Versorgungsstrukturen zu ermutigen, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende. JM
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