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Psychotherapeutenausbildung: Gesundheitsminister der Länder fordern Reform


Die 85. Gesundheitsministerkonferenz, die Ende Juni in Saarbrücken tagte, forderte das Bundesgesundheitsministerium erneut auf, die Psychotherapeutenausbildung zu reformieren. Zeitnah solle das Psychotherapeutengesetz so geändert werden, dass ein Masterabschluss Voraussetzung für den Zugang zu einer Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten und auch zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) ist.
Derzeit werden je nach Bundesland unterschiedliche Qualifikationen für den Zugang zur KJP-Ausbildung vorausgesetzt. In vielen Bundesländern reicht ein Bachelorabschluss, in anderen ist ein Masterabschluss erforderlich.
Die Gesundheitsminister der Länder forderten den Bund außerdem auf, den Gewerkschaften zu ermöglichen, Tarifverträge für Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) abzuschließen. Die Hälfte der PiA wird während ihrer einjährigen Tätigkeit in psychiatrischen Kliniken nicht oder nur geringfügig bezahlt.
„Die Gesundheitsminister der Länder stellen damit amtlich fest, dass die finanzielle Ausbeutung der PiA nicht länger akzeptabel ist“, erklärt Prof. Dr. Rainer Richter, Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). Die BPtK hatte bereits 2010 einen Gesetzesvorschlag erarbeitet, mit dem beide Probleme der Psychotherapeutenausbildung kurzfristig gelöst werden könnten. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr hatte auf dem vorletzten Psychotherapeutentag angekündigt, die Ausbildung noch in dieser Legislaturperiode zu reformieren. „Wir vertrauen auf diese Zusage“, sagte Richter. PB
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