ArchivMedizin studieren4/2012Euphorie oder Ernüchterung: Wie waren Ihre ersten Tage an der Uni?

Studium: Die Frage

Euphorie oder Ernüchterung: Wie waren Ihre ersten Tage an der Uni?

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Foto: BLÄK
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Dr. med. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Vizepräsident der Bundesärztekammer

Die Euphorie hat überwogen. Ich war wissbegierig und konnte es kaum erwarten, dass die Vorlesungen beginnen. Plötzlich war ich auf mich selbst gestellt und musste mich in einer fremden Umgebung um die Organisation des Studiums kümmern. Ernüchternd war zunächst der fehlende Gesamtüberblick, das hat sich aber dank der Tipps der Kommilitonen schnell gelegt.

Foto: DGIM/Sven Bratulic
Foto: DGIM/Sven Bratulic

Prof. Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin

Der Beginn meines Medizinstudiums 1976 ist mir nach all den Jahren tatsächlich als euphorisierend, spannend und herausfordernd in Erinnerung geblieben – aber nicht wegen des medizinischen Inhalts. Motivierend waren für mich die neuen Kommilitonen und die Universität selbst, gerne hätte ich schon im ersten Semester besser verstanden, was Medizin und Arztsein bedeuten.

Foto: Uniklinikum Freiburg
Foto: Uniklinikum Freiburg

Prof. Dr. med. Jörg Rüdiger Siewert, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Freiburg

Endlich frei und ernst genommen! Der Druck des Abiturs vorbei. Neue Freunde, neues Leben. Plötzlich machte Lernen Spaß, weil die Themen, denen man sich widmete, interessant und aufregend waren. Plötzlich erlebte ich eine Leistungsexplosion, weil alles, was ich zu tun hatte, freiwillig war, aufregend und interessant. Ich glaube, es war die schönste Zeit meines Lebens – alles Kür, keine Pflicht! Sie kam erst später als junger Arzt. Also: Reine Euphorie! Eigentlich niemals Ernüchterung.

Foto: privat
Foto: privat

Stephan Irannejad, Medizinstudent, Hannover

Nach der stressigen Abiturzeit und ewigem Warten auf den Bescheid der ZVS kam ich mit enormer Vorfreude an die Medizinische Hochschule Hannover. Der erste Eindruck war ernüchternd. Dem großen grauen Betonklotz konnte ich nicht viel abgewinnen. Das änderte sich schnell, als ich das erste Mal im Hörsaal saß: Mich faszinierte die „richtige“ Medizin. Ich war richtig überwältigt, wie viel ich nach zwei Wochen integrativer Lehre wusste.

Foto: privat
Foto: privat

Sheila Malek, Ärztin und Schauspielerin

Die ersten Tage im Medizinstudium vergisst man nicht. Ich war voller Enthusiasmus und Vorfreude. Gleichzeitig war ich natürlich unsicher, was mich erwarten würde. Aber die Freude überwog, und ich war stolz, dabei sein zu dürfen. Schon über den Campus zu laufen, fühlte sich unbeschreiblich toll an. Bereits am ersten Tag bildeten sich Cliquen, und wir kauften unseren ersten Kittel. Allerdings fühlte sich der am Anfang wie ein Kostüm an.

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