ArchivDeutsches Ärzteblatt39/2012Therapie der primären und sekundären Myelofibrose: JAK-Inhibitor in der EU zugelassen

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Therapie der primären und sekundären Myelofibrose: JAK-Inhibitor in der EU zugelassen

EB

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Die europäische Kommission hat den JAKB1/2-Inhibitor Jakavi® (Ruxolitinib) als erste medikamentöse Therapie zur Behandlung von krankheitsbedingter Splenomegalie oder Symptomen von primärer Myelofibrose (MF) bei Erwachsenen zugelassen. Basis für die Zulassung sind die Ergebnisse der Phase-III-Studien COMFORT-I und -II (1). In COMFORT-I wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Ruxolitinib im Vergleich zu Placebo bei Patienten mit primärer und sekundärer Myelofibrose untersucht, in COMFORT-II wurde der JAK-Inhibitor gegen die bestmögliche supportive Behandlung getestet.

Unter dem dual wirkenden JAK1/2-Inhibitor wird signifikant häufiger ein Ansprechen – definiert als mindestens 35-prozentige Reduktion des Milzvolumens im Vergleich zum Ausgangswert – versus Placebo oder BAT beobachtet (p-Wert jeweils < 0,0001). In der COMFORT-I-Studie erzielten 41,9 Prozent der Patienten unter dem JAK1/2-Inhibitor in Woche 24 dieses Ansprechen, aber nur 0,7 Prozent unter Placebo.

In der COMFORT-II-Studie erreichten 28,5 Prozent der Patienten unter Ruxolitinib und kein Patient unter BAT das Ansprechen in der 48. Woche.

Bei 97 Prozent der mit dem JAK1/2-Inhibitor behandelten Patienten verringerte sich das Milzvolumen. Dabei reduzierte Ruxolitinib die Splenomegalie unabhängig vom JAK2-V617F-Mutationsstatus. Außerdem gingen unter Ruxolitinib die MF-bedingten, konstitutionellen Symptome statistisch signifikant zurück: In der COMFORT-I-Studie erreichten 45,9 Prozent der Patienten in der Ruxolitinib-Gruppe in Woche 24 eine auf den Ausgangswert bezogene Verbesserung von ≥ 50 Prozent des Gesamtsymptomwerts, aber lediglich 5,3 Prozent unter Placebo.

Mit dem Symptomrückgang assoziiert war eine deutliche Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der Lebensqualität, ermittelt in Woche 24 nach dem Fragebogen der EORTC (durchschnittlich +12,3 in der Ruxolitinib-Gruppe und –3,4 unter Placebo; p < 0,0001). Die Behandlung ist im Allgemeinen gut verträglich. EB

Pressekonferenz: „EU-Zulassung von Jakavi® (Ruxolitinib) – Ein Lichtblick in der Myelofibrose-Therapie“ in Berlin, Veranstalter: Novartis Oncology

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