AKTUELL
Brustkrebstherapie: Verbände warnen vor Kürzungen


Gynäkologen sehen die Behandlung von Brustkrebspatientinnen zunehmend gefährdet. Krankenkassen würden immer häufiger vor allem bei brusterhaltenden Therapieformen die von ihnen und der Deutschen Krankenhausgesellschaft selbst festgelegten Pauschalen nicht mehr akzeptieren, kritisierte die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), die Deutsche Gesellschaft für Senologie, der Berufsverband der Frauenärzte und die Frauenselbsthilfe nach Krebs.
Die Pauschalen seien berechnet worden, um eine leitliniengerechte Krebsbehandlung durchzuführen, betonte Prof. Dr. med. Klaus Friese, Präsident der DGGG. Wenn jedoch bei einer Überprüfung der Abrechnung bei Brustkrebspatientinnen nur noch ein Krankenhausaufenthaltstag anerkannt und die Fallpauschale reduziert werde, ließe sich eine interdisziplinäre, moderne Diagnostik, Therapie und Betreuung nicht mehr durchführen.
Die Organisationen appellieren an die Krankenkassen und an die Medizinischen Dienste, die Fallpauschale nicht infrage zu stellen. „Wenn aus den Krankenhaus-Abrechnungen nachträglich Aufenthaltstage der Patientin gestrichen werden, gefährdet dies die leitliniengerechte Behandlung und die Existenz der zertifizierten Brustkrebszentren“, sagte Friese. ER