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Thüringen: Meldesystem für Krankenhausinfektionen


Ein Netzwerk gegen Krankenhausinfektionen haben Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen und mikrobiologische Laboratorien in Thüringen gestartet. Im Rahmen des „Alerts-Net“ sollen die Daten von Patienten landesweit zentral zusammengeführt und ausgewertet werden, bei denen krankheitsauslösende Keime im Blut nachgewiesen wurden. Im Unterschied zu anderen Netzwerken werden dabei die gemeldeten Daten auf Basis eingetretener Erkrankungen gebündelt und nicht aufgrund eines Besiedelungsnachweises durch ein Screening. Zusätzlich wollen die Netzwerkpartner die Infektionsprävention und Diagnostik weiter ausbauen und verbessern.
Damit werde erstmals eine Übersicht aller Blutstrominfektionen in Thüringen zur Verfügung stehen. Ziel sei es, langfristig die Anzahl der Infektionen und die Antibiotikaresistenz zu reduzieren, erklärte Prof. Dr. med. Frank Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena (UKJ). Er leitet eine Forschergruppe am UKJ, die das Netzwerk koordiniert.
Das Bundesgesundheitsministerium fördert das Projekt bis 2014 mit fast 450 000 Euro. Bislang beteiligen sich 50 Einrichtungen an dem freiwilligen Netzwerk. In diesem Jahr beginnt zunächst die Datenerhebung. Langfristig soll ein Gütesiegel für die Einrichtungen etabliert werden. Seit 2011 läuft zudem eine „Alerts“-Studie am UKJ, in der Patienten des Klinikums systematisch auf Krankenhausinfektionen untersucht werden. KBr
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