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Weltärztinnenbund: Gegen kosmetische Chirurgie in der Gynäkologie


Der Weltärztinnenbund (Medical Women’s International Association, MWIA) hat sich gegen intimchirurgische Eingriffe aus rein ästhetisch-kosmetischen Gründen ausgesprochen. Die MWIA verabschiedete eine Stellungnahme, die unter www.mwia.net/news abrufbar ist. Darin kritisieren die Ärztinnen, solche Operationen seien mit erheblichen psychischen und körperlichen Risiken verbunden. Das sei vielen Patientinnen jedoch nicht klar. Den Frauen werde vielmehr der Eindruck vermittelt, die Eingriffe wirkten sich positiv auf ihr Wohlbefinden und ihr Sexualleben aus und seien risikofrei. „Das ist aber nicht belegt“, kritisiert MWIA-Vizepräsidentin Dr. med. Waltraud Diekhaus.
Häufige kosmetische Eingriffe im Intimbereich sind die Verkleinerung der Schamlippen, aber auch Straffungen der Scheide, G-Punkt-Amplifikationen und Eingriffe an der Klitoris. „Den Frauen wird eingeredet, alle Schamlippen müssten gleich und möglichst jugendlich aussehen“, sagt Diekhaus. Abweichungen würden als OP-Indikation dargestellt.
Der Weltärztinnenbund kritisiert auch die International Federation of Gynecology and Obstetrics (FIGO). Das Programm des FIGO-Kongresses im Oktober in Rom sei ein falsches Signal gewesen. Dort wurde nach Angaben der MWIA in einer Sitzung für solche ästhetisch-kosmetischen Eingriffe geworben. BH
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