PERSONALIEN
Lars Eric Kroll: Genauerer Blick in die Regionen


Foto: Andrea Schnartendorff, RKI
In Deutschland gibt es von Region zu Region erhebliche Unterschiede im Gesundheitsstatus der Bürger. Aber während zu Mortalität und Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen aussagekräftige Daten für Vergleiche vorliegen, fehlen sie für die Selbsteinschätzung der Bürger in Bezug auf ihre Gesundheit oder für ihr Gesundheitsverhalten.
Der Soziologe Dr. Lars Eric Kroll will, dass sich das ändert. Gemeinsam mit Dr. Thomas Lampert, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter am Robert-Koch-Institut (RKI), hat er dafür den „Wissenschaftspreis Regionalisierte Gesundheitsforschung“ erhalten. Damit hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in diesem Jahr erstmals Wissenschaftler ausgezeichnet, die regionale Unterschiede in der Versorgung erforschen.
Kroll und Lampert haben eine Methode angewendet, mit der sie bundesweite Befragungsdaten der RKI-Studie zur Gesundheit Erwachsener und regionale Daten kombinieren. So erhält man Schätzwerte für Gesundheitsindikatoren auf der regionalen Ebene, etwa zu „allgemeiner Gesundheitszustand“, „Rauchquote“, „Häufigkeit der Adipositas“.
Kroll hat sich früh für Zusammenhänge von Gesundheit und sozialer Ungleichheit interessiert und beispielsweise am 3. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung mitgearbeitet. Der Ansatz, für den er und sein Kollege nun ausgezeichnet wurden, steht noch am Anfang. Aber er sei praxisbezogen, sagt Kroll: „Man kann damit zum Beispiel darauf aufmerksam machen, wo bestimmte Probleme kumulieren.“ Sabine Rieser
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