

Die umfassende Darstellung zu den Risikofaktoren für Postpartale Depression (PPD) vernachlässigt wichtige Faktoren, die einerseits eine Depression auslösen oder verstärken, anderseits ihr entgegenwirken können.
Zu den Risikofaktoren für Postpartale Depression (PPD) gehört das Abstillen ebenso wie die Trennung von Mutter und Kind. Beides wird im oben genannten Artikel nicht erwähnt. Hingegen gibt es ausreichende Evidenz, dass ein gelungenes „Bonding“ und ein guter Stillstart einer peripatalen Depression entgegenwirken (2). Babyfreundliche Krankenhäuser unterstützen das Entstehen der Eltern-Kind-Bindung und fördern das Stillen. Das ungestörte erste Kennenlernen, der Hautkontakt direkt nach der Geburt und das allmähliche Vertrautwerden sind für den Bindungsaufbau ganz wesentlich. Frauen, die nicht stillen, wird in Babyfreundlichen Krankenhäusern gezeigt, wie sie mit Nähe zum Baby die Flasche geben können. Ein gelungenes „Bonding“ erhöht den Oxytocinspiegel und wirkt damit einer PPD entgegen. Auch scheinen stillende Mütter weniger von PPD betroffen zu sein (1).
Damit leisten Babyfreundliche Krankenhäuser einen wichtigen Beitrag zur Prävention von PPD.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0013a
Gisela Meese M.A., Geschäftsführerin
WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“
Bergisch Gladbach
info@babyfreundlich.org
Interessenkonflikt
Die Autorin ist im Vorstand der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“.
1. | Ip S, Chung M, Raman G, et al.: Breastfeeding and maternal and infant health outcomes in developed countries. Evid Rep Technol Assess (Full Rep) 2007: 1–186. MEDLINE |
2. | Ip S et al.: Breastfeeding and maternal and infant health outcomes in developed countries. Evid Rep Technol Assess 2007; 153: 1–186. MEDLINE |
3. | Hübner-Liebermann B, Hausner H, Wittmann M: Recognizing and treating peripartum depression. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(24): 419–24. VOLLTEXT |
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