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Organtransplantationen: Regelverstöße auch am Uniklinikum Leipzig


Manipulationen von Befunden im Vorfeld von Lebertransplantationen hat es offenbar auch am Universitätsklinikum Leipzig gegeben. Nach Angabe der Klinikleitung sind bei 37 von 182 Patienten, denen in 2010 und 2011 eine Spenderleber transplantiert wurde, Daten gefälscht worden. „Für eine erhebliche Zahl von Patienten, bei denen ein Nierenersatzverfahren an Eurotransplant gemeldet wurde, konnte die tatsächliche Durchführung dieser Therapie nicht nachgewiesen werden“, heißt es in einer Pressemeldung der Universität. Durch die Falschangaben wurde der MELD-Score der Patienten verbessert und damit ihre Priorität auf der Warteliste bei Eurotransplant erhöht.
Nach derzeitigem Kenntnisstand wurden die Manipulationen mehrheitlich in 2010 und 2011 vorgenommen. Im abgelaufenen Jahr gab es offenbar nur noch eine Fälschung. Nach dem Organspendeskandal in Göttingen im Sommer 2012 hatte Eurotransplant allerdings den Betrug erschwert: Seither müssen Kliniken die Dialyseprotokolle beilegen, wenn sie Patienten auf die Warteliste setzen. Aufgedeckt wurden die Unregelmäßigkeiten in Leipzig durch eine am 27. Juli begonnene Innenrevision. Zudem hatte eine Stichprobenprüfung am 10. Dezember durch die Überwachungskommission der Bundesärztekammer, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und des GKV-Spitzenverbandes Hinweise auf Regelverstöße ergeben. zyl
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