

Nicht nur allgemein Weiß-, Rot- und Rose-Weinen sind Unverträglichkeits-Reaktionen zuzuschreiben, sondern auch einzelnen Rebsorten.
Ein besonderes Beispiel hierfür ist die Wirkung der in den letzten Jahren immer mehr zum Modewein gewordenen Rebsorte „Merlot“. Bei Patienten mit latenter oder manifester Hypertonie konnte eine deutliche Blutdruckerhöhung, einhergehend mit Tachyarrhythmien nach Genuss dieser Traube beobachtet werden. Die Reaktionen treten meist nachts oder am frühen Morgen auf und gehen mit infarktähnlichen Symptomen einher. Das Besondere daran ist, dass bereits in niedrigen Dosen zugeführte Mengen solche Reaktionen auslösen können, auch in sogenannten Mischweinen, die aus einer Kombination mehrerer Rebsorten bestehen und denen oft nur 10–20 % Merlot zugesetzt ist.
Infolgedessen empfiehlt es sich, Patienten mit latenter oder manifester Hypertonie auf diese Zusammenhänge besonders hinzuweisen.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0039b
Dr. med. Nikolaus W. Klehr
Facharzt für Dermatologie und Venerologie
Oberanger 30
80331 München
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1. | Wigand P, Blettner M, Saloga J, Decker H: Prevalence of wine intolerance: results of a survey from Mainz, Germany. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(25): 437–44. VOLLTEXT |