

Immer wieder höre ich Schilderungen von Patienten, wie belastend, ängstigend oder entmutigend sie manche Äußerungen und Verhaltensweisen von Ärzten und Pflegepersonal erlebt haben. Behandlungserfolg und Patientenzufriedenheit hängen sowohl von der fachlichen Kompetenz als auch von der Kommunikation ab. Im Prinzip wissen wir das alle, aber in der konkreten Umsetzung im Alltag gibt es noch Spielraum für Verbesserungen. Da solche kontraproduktiven Äußerungen oder Verhaltensweisen ungewollt und unreflektiert geschehen, ist eine Sensibilisierung für solche Zusammenhänge wichtig.
Deswegen befürworte ich die Vorschläge zu Kommunikationstrainings und Rollenspielen. Ergänzend möchte ich darauf hinweisen, dass auch im Bereich der ärztlichen und zahnärztlichen Hypnose Konzepte einer unterstützenden psychischen Begleitung der Patienten bei operativen und diagnostischen Eingriffen entwickelt werden. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist sehr fruchtbar. Daher möchte ich auf eine weitere praxisorientierte Arbeit hinweisen (2).
Ich halte es für sinnvoll, unsere ärztliche Sensibilität für diese Thematik zu schärfen. Unser Ansehen in der Bevölkerung lebt nicht zuletzt von der Kommunikation.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0058a
Dr. med. Reinhard Bauß
Bremen
info@dr-bauss.de
Interessenkonflikt
Der Autor ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Ärztliche Hypnose und Autogenes Training.
1. | Häuser W, Hansen E, Enck P: Nocebo phenomena in medicine: their relevance in everyday clinical practice. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(26): 459–65. VOLLTEXT |
2. | Hansen E: Negativsuggestionen in der Medizin. Hypnose-ZHH, 2011; 6: 65–81. |