

Wieso wird die Volumenverkleinerung durch Kombipräparate so ausführlich zitiert – wo liegt der Nutzen für den beschwerdefreien Patienten? Wieso wird nicht in erster Linie Jodid empfohlen?
Das Regel-Kontrollintervall wird auf 6 bis 18 Monate festgelegt; warum keine sich verlängernden Intervalle? Wie hoch ist die NNS („number needed to screen“) im Hinblick auf abwendbar gefährliche Verläufe?
Unter „Labordiagnostik“ empfehlen Sie die generelle Calcitoninbestimmung; unter „Verlaufskontrollen und Nachsorge“ schreiben Sie: „Neben der Anamneseerhebung und der klinischen Untersuchung sind eine sonographische Verlaufskontrolle und eine TSH-Bestimmung in der Regel ausreichend.“ Also ist offenbar nur bei der Erstkonsultation wegen eines Knotens die Calcitoninbestimmung sinnvoll? Oder doch bei jeder Konsultation? Wie wäre gegebenenfalls die NNS dieser Maßnahme, wie hoch wären die Kosten?
Angesichts der zitierten Prävalenz ginge es hier um ein Fünftel der erwachsenen Bevölkerung! Da reicht es meiner Meinung nach nicht aus, Leitlinien von Fachgesellschaften zu zitieren. Von einem Übersichtsartikel, der sich an die gesamte Ärzteschaft wendet, darf verlangt werden, dass sich die Empfehlungen sich auch mit Aspekten von Nutzen (NNS) und gegebenenfalls Schaden (NNH „number needed to harm“) mindestens kurz auseinander setzen.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0070a
Dr. med. Peer Laubner
Facharzt für Allgemeinmedizin,
GP Laubner Turner Protz, Büdingen,
peer.laubner@t-online.de
Interessenkonflikt
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1. | Führer D, Bockisch A, Schmid KW: Euthyroid goiter with and without nodules—diagnosis and treatment. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(29–30): 506–16. VOLLTEXT |