BRIEFE
Krebsregister: Aufrichtigkeit und Vernunft sind gefragt


Die Argumentation in diesem Artikel ist aus Sicht eines onkologischen Insiders bedenklich.
- Früherkennung und Tumorverlaufsdokumentation sind völlig verschiedene Aufgaben.
- Beim (nationalen) Krebsregister geht es nicht um „Rückspiegelung an den Arzt“, sondern um Transparenz, Leitlinienüberwachung und objektive Qualitätskontrolle – die bitter nötig sind.
- Es geht nicht um die Frage, ob der „gewünschte Therapieerfolg“ erzielt wurde, sondern um die objektive Darstellung des erzielten Therapieeffekts – der zum Teil schwer zu definieren ist.
- Erfahrungsgemäß reichen wenige prägnante, aber korrekt erfasste Effektparameter aus.
- Eine Mehrfachdokumentation in separaten Registern stellt eine inakzeptable bürokratische Belastung der Onkologen dar. Es muss mit einem (strukturierten) Register gehen!
- Die Dokumentation muss flexibel und pragmatisch sein und eine Minimalerfassung der relevanten Verlaufsparameter zulassen. Bürokratische Überfrachtung muss unterbleiben.
- Bestehende, in München seit 30 Jahren funktionierende Register müssen erhalten bleiben, auch wenn national ein einheitlicher Datensatz zu fordern ist (gegebenenfalls Konvertierung).
- Es ist nicht damit getan, einfach Geld in eine Zielsetzung zu pumpen und unsinnigen Mehraufwand durch gute Honorierung durchzusetzen.
Dr. med. Wolfgang Abenhardt, 80335 München
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