

Teilleistungsstörungen, zu denen auch die Rechenstörung gehört, aber auch die Leserechtschreibstörung, werden leider oft spät diagnostiziert. Dies führt unter anderem zu sekundären, psychiatrischen Symptomen, die der sogenannten sekundären Neurotisierung zuzuordnen sind. Unkenntnis von Eltern, aber auch von Lehrern führen teilweise zu erheblichen Kränkungen und Abwertungen dieser Kinder bis hin zu Ablehnung und Mobbing durch Mitschüler und im Verlauf zu erheblichen Selbstzweifeln und Selbstwertstörungen.
In der Klinik, in der ich arbeite, behandeln wir regelmäßig Kinder und Jugendliche, die trotz guter Intelligenz letztendlich schulisch und psychosozial scheitern, weil nicht erkannt wurde, dass Teilleistungsstörungen vorliegen und die Kinder nicht faul, dumm oder unverschämt sind.
Meines Erachtens nach sollte daher das Thema der Teilleistungsstörungen insbesondere auch den Lehrern kompetent nahegebracht werden, so dass frühzeitig interveniert werden kann und eine leidvolle Geschichte mit sekundärer Neurotisierung verhindert werden kann.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0146a
Giulio Calia
Klinik Walstedde
Drensteinfurt
calia@klinik-walstedde.de
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1. | Kaufmann L, von Aster M: The diagnosis and management of dyscalculia. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(45): 767–78. VOLLTEXT |
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