ArchivDeutsches Ärzteblatt17/2013Tabletten als Fremdkörper
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Mitunter können Ingestate nicht nur Probleme verursachen, sondern auch als diagnostisches Indiz wirksam werden. Wir berichteten kürzlich über einen somnolenten Patienten, bei dem die Diagnose einer Tablettenintoxikation primär durch den Nachweis mehrerer identischer, röntgendichter Fremdkörper im Magen gestellt wurde (1). Aufgrund eines Traumaverdachtes war bei diesem Patienten eine CT-Untersuchung durchgeführt wurden.

Viele, aber nicht alle Tabletten enthalten Weißpigmente (Titandioxid) oder andere Zusätze mit Elementen höherer Ordnungszahl (Brom, Iod) und sind dadurch röntgendicht. Es gilt jedoch, dass Tabletten nur in einem engen Zeitfenster zwischen Aufnahme und Resorption radiologisch nachweisbar sind.

Aufgelöste Tabletten sind nicht sicher von Speisen mit hohem Kalziumanteil oder einer gastrointestinalen Blutung zu differenzieren.

So typisch die Bildbefunde von Tabletten in der Computertomographie sind, so ist es dennoch ungewöhnlich, dass die Diagnose einer Intoxikation primär radiologisch gestellt wird.

DOI: 10.3238/arztebl.2013.0297a

Dr. med. Andreas Gunter Bach, Klinik für Diagnostische Radiologie,
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, mail@andreas-bach.de

1.
Bach AG , Eisenkrämer A, Surov A, Siekmann H: 51-jähriger Patient, in somnolentem Zustand aufgefunden. Dtsch med Wochenschr 2013; 138: 421–2 MEDLINE
2.
Ambe P, Weber SA, Schauer M, Knoefel WT: Swallowed foreign bodies in adults. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(50): 869−75 VOLLTEXT
1.Bach AG , Eisenkrämer A, Surov A, Siekmann H: 51-jähriger Patient, in somnolentem Zustand aufgefunden. Dtsch med Wochenschr 2013; 138: 421–2 MEDLINE
2.Ambe P, Weber SA, Schauer M, Knoefel WT: Swallowed foreign bodies in adults. Dtsch Arztebl Int 2012; 109(50): 869−75 VOLLTEXT

Fachgebiet

Der klinische Schnappschuss

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