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Private Krankenversicherung: Zahl der Vollversicherten sinkt


Die private Krankenversicherung (PKV) hat 2012 gegenüber dem Vorjahr 20 100 Vollversicherte verloren. Das geht aus den vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr 2012 hervor, die der PKV-Verband am 24. April in Berlin veröffentlichte. Im Jahr 2012 waren insgesamt 8,96 Millionen Menschen privat krankenvollversichert. Der Verband erklärt den Rückgang unter anderem mit der positiven Lage am Arbeitsmarkt und der gestiegenen Zahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Auch seien viele Kleinselbstständige in ein Arbeitnehmerverhältnis und somit in die gesetzliche Krankenversicherung gewechselt. Ein weiterer Grund seien die Unisex-Tarife, die Ende 2012 eingeführt wurden: Potenzielle Kunden hätten deren Einführung erst einmal abgewartet.
Die Zahl der privaten Pflegezusatzversicherungen nahm nach Angaben des Verbandes besonders stark zu: um 16,3 Prozent auf 2,2 Millionen. „Die Debatte um die Reform der gesetzlichen Pflegeversicherung hat vielen Bürgern die Augen dafür geöffnet, dass ihnen ohne zusätzliche private Vorsorge im Pflegefall die finanzielle Überforderung droht“, sagte der Vorsitzende des PKV-Verbandes, Reinhold Schulte. Andere private Zusatzversicherungen legten 2012 um 573 000 Verträge auf knapp 23 Millionen zu (+2,5 Prozent).
Die Prämieneinnahmen der privaten Kranken- und Pflegeversicherung lagen 2012 bei 35,7 Milliarden Euro. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Dem gegenüber stehen Ausgaben für Versicherungsleistungen in Höhe von 23,3 Milliarden Euro (+2,3 Prozent). jup
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