PERSONALIEN
Gerhard Baader: Erforscher medizinischer Vernichtungsstrategien


Drei Jahrzehnte hat sich der Medizinhistoriker Professor Dr. phil. Gerhard Baader (84) mit der Medizin im Nationalsozialismus beschäftigt. Geforscht hat er vor allem über die Vernichtungsstrategien gegen die im Nationalsozialismus als „minderwertig“ geltenden Menschen. Am 18. April 2013 ehrte das Center for Medicine after the Holocaust, Houston (Texas), anlässlich einer Tagung in Berlin Baader für dieses Lebenswerk.
Prof. Sheldon Rubinstein MD, der Präsident des „Center“, würdigte Baaders „bahnbrechende Forschungen“ und dessen akademisches Wirken „zu deren Auswirkungen auf die heutige ärztliche Ethik“.
Die Einrichtung in Houston richtet sich an Angehörige der Medizinberufe, einschließlich der Biomedizin und informiert über den Holocaust und die Schlussfolgerungen für die Medizinethik in Praxis und Forschung.
Gerhard Baader arbeitete lange am Institut für Geschichte der Medizin der Freien Universität Berlin (heute der Charité). Schon in den Jahren 1988/89 trug er zu einer 16-teiligen Artikelserie (koordiniert durch Baaders Berliner Kollegin Prof. Dr. med. Johanna Bleker) über die Medizin im „Dritten Reich“ bei.
Die Serie erschien im Deutschen Ärzteblatt und sodann zusammengefasst als Buch. In zwei Beiträgen schrieb er über Rassenhygiene und Eugenik sowie über die Menschenversuche in Konzentrationslagern. Norbert Jachertz
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