

Zu der angebrachten und konstruktiven Kritik von Herrn Schneider möchten wir wie folgt Stellung nehmen: Die von uns gewählte WHO-Definition der Osteoporose ist nach wie vor gültig, wobei wir im Beitrag darauf hingewiesen haben, dass das Frakturrisiko von einer Reihe von Risikofaktoren abhängt – worunter selbstverständlich auch die angesprochene zivilisatorisch bedingte körperliche Inaktivität zählt. Hierzu haben wir mehrfach auf die S3-Leitlinien des Dachverbands Osteologie (DVO) hingewiesen, die das absolute Frakturrisiko in einer Kombination aus Alter, prävalenten Frakturen, weiteren Risikofaktoren sowie der Knochendichte ermitteln. Diese in Deutschland allseits akzeptierten und implementierten S3-Leitlinien leisten einen großen Beitrag zur realistischen, individuellen Frakturrisikobestimmung. Wie Herrn Schneider bekannt ist, hat sich die Leitliniengruppe aufgrund einer Reihe von relevanten Gründen weder bei dem Leitlinien-Update 2009 noch bei dem aktuellem Leitlinienentwurf 2013 zur Übernahme des FRAX-Risikoscores entschließen können. Die von Herrn Schneider erwähnte Überbewertung von Risikofaktoren, wie den Einfluss von Thyreoidea-stimulierendem Hormon (TSH) oder Aromatasehemmern, in den DVO-Leitlinien können wir in keiner Weise nachvollziehen. Der Verfahrensablauf der Leitlinien (einschließlich Quellenverweise) ist im Internet transparent nachvollziehbar. Diese Empfehlungen decken sich im Übrigen auch zum Beispiel mit den S3-Leitlinien der Sektion Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologischer Onkologie (AGO).
Abschließend möchten wir uns nochmals für die konstruktiven Gedankenansätze des Verfassers bedanken, sehen jedoch aus den oben genannten Gründen keinen Anlass von den Inhalten unserer Studie sowie den getroffenen Aussagen abzurücken.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0401b
Für die Autoren
Prof. Dr. med. Peyman Hadji
Universitätsklinikum Gießen und Marburg
Silvia Klein
IGES Institut, Berlin
silvia.klein@iges.de
Interessenkonflikt
Prof. Hadji erhielt Vortragshonorare und Forschungsunterstützung von Amgen, Elli Lilly, GSK,
Novartis, Nycomed, Pfizer, Procter und Gamble und Roche. Er und Silvia Klein haben in Projekten mitgearbeitet, die von AMGEN GmbH und Nycomed GmbH finanziert wurden.
Linder R: The epidemiology of osteoporosis—Bone Evaluation Study (BEST):
an analysis of routine health insurance data. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52–7. VOLLTEXT
1. | Hadji P, Klein S, Gothe H, Häussler B, Kless T, Schmidt T, Steinle T, Verheyen F, Linder R: The epidemiology of osteoporosis—Bone Evaluation Study (BEST): an analysis of routine health insurance data. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(4): 52–7. VOLLTEXT |