BRIEFE
Ernährung: Magnesium nicht aufgeführt


. . . Der Medizinreport versucht, Ordnung in die Ernährung und Verhaltensweise der Schwangeren zu bringen . . .
Leider wurde nicht auf Magnesium hingewiesen: Supplemente sind notwendig geworden, weil unsere Nahrungsmittel nicht mehr „unverfälscht“ sind . Dies gilt in besonderem Maße für Magnesium, welches in den Nahrungsmitteln prozentual meist zu wenig enthalten ist (Verlust durch chemische Auswaschungen ). Der Schwangeren kann ein latenter Magnesiummangel nicht angesehen werden, da sich Magnesium schlecht messen lässt. Es befindet sich etwa zur Hälfte im Knochen (an Apatit adsorbiert), das übrige Magnesium liegt zu 95 Prozent intrazellulär vor, und hier meist in gebundener Form. Der Serumspiegel ist kaum repräsentativ . . .
Genetische Faktoren disponieren zum Magnesiummangel . . .
Die heutige weit verbreitete Fehlernährung fördert den Magnesiummangel, unterstützt durch Alkohol und Rauchen. Moderne Stresssituationen tragen zu einem Magnesiumverlust bei (über Adrenalin-Mechanismus). Plazenta und Fet benötigen für Aufbau und Funktion enorm viel Magnesium . . .
Folgen dieses mütterlichen Mangels sind Implantations- und Plazenta-Reifungsstörungen sowie Gefäßpathologien . . .
Aus heutiger Sicht ist die Schwangerschaft als Magnesium-Mangel-Situation anzusehen. Entsprechend sollte von Anfang an supplementiert werden. Dafür können zehn bis 15 mmol/die verabreicht werden (bei Versäumnis und Auftreten oben genannter Symptome der Schwangerschaftspathologien sind bis 20 mmol/die nützlich). Die Supplementation von Magnesium ist sehr sicher, da es sich um eine physiologische Substanz handelt, die durch Darm und Niere exzellent reguliert wird. Es sollte ein Magnesium-Präparat gegeben werden, welches gut resorbiert wird (zum Beispiel Magnesium-Aspartat). Zeitgleiche Verabreichung mit Calcium sollte vermieden werden.
Dr. med. Armin Conradt, 04416 Leipzig