

In den letzten Jahren haben mehrere Studien beispielsweise (1) gezeigt, dass eine Vitamin-D-Gabe von 4 000 I.E. in der Schwangerschaft die Rate der Frühgeburten halbiert. Dieses Ergebnis betraf alle Ethnien (Afroamerikaner, Hispanier, kaukasische Weiße). Es ist einfach nur frustrierend, dass von diesen Erkenntnissen, die höchsten Ansprüchen genügen und die nicht pharmagesponsert entstanden sind, in Deutschland keinerlei Notiz genommen wird. Da es sich bei Vitamin D um einen nicht patentierbaren, billigen Naturstoff handelt, stellt das für die milliardenschwere Industrie hinter der Frühgeburtlichkeit natürlich kaum Anreiz zur weiteren Beforschung und vor allem Umsetzung dar. Ich kann jedem, der diese zertifizierte Fortbildung gemacht hat, nur raten, sich die im Literaturverzeichnis angeführte Arbeit (aus dem Internet herunterzuladen als pdf) zu Gemüte zu führen – die Überraschung wird groß sein. Meines Erachtens die Pflichtlektüre zu diesem Thema für Studenten und Mediziner.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0558b
Dr. med. Claus Daumann
Gynäkologe und Geburtshelfer
Oettingen
cdgyno@aol.com
Interessenkonflikt
Dr. Daumann erhielt Honorare für wissenschaftliche Fortbildungsveranstaltungen von der Firma mibe GmbH.
1. | Hollis BW, Johnson D, Hulsey TC, Ebeling M, Wagner CL: Vitamin D supplementation during pregnancy: double blind, randomized clinical trial of safety and effectiveness. J Bone Miner Res 2011; 12: 2341–57. CrossRef MEDLINE PubMed Central |
2. | Schleußner E: The prevention, diagnosis and treatment of premature labor. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(13): 227–36. VOLLTEXT |