

Zum Aspekt der Prävention, dem erhebliche Bedeutung bei der drohenden Frühgeburt zukommt, wurde jedoch auf einen wichtigen und nachgewiesenen Zusammenhang überhaupt nicht eingegangen: Auch Abtreibungen führen unter anderem zu einer höheren Rate an Frühgeburten und zu einer höheren Rate an Kindern mit niedrigerem Geburtsgewicht (1, 2). Dies ist auch medizinisch plausibel, schädigt doch das Trauma der Zervix als Halte- und Verschlussapparat des Uterus diesen nachhaltig. So wurden in dem Artikel als Risikofaktor zwar die „belastete geburtshilfliche Anamnese“ erwähnt, jedoch hier nur vorausgegangene Frühgeburten und Spätaborte, nicht aber vorausgegangene Abtreibungen genannt. Es ist bedauerlich, dass dieser die hohe Zahl an Frühgeburten mitverursachende Grund (1, 2) in der Primärprävention nicht beachtet wird, denn medizinisch gesehen bedeutet es, dass die hohe Zahl der sehr frühgeboren Kinder nachhaltig gesenkt werden würde – im Sinne der Kinder aktueller und folgender Schwangerschaften.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0559a
Dr. med. Michael Kiworr
Mannheim
mkiworr@gmx.de
Interessenkonflikt
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1. | Thorp JM Jr, Hartmann KE, Shadigian E: Long-term physical and psychological health consequences of induced abortion: review of the evidence. Obst Gynecol Surv 2002; 58: 67–79. CrossRef MEDLINE |
2. | Shah PS, Zao J; Knowledge Synthesis Group of Determinants of preterm/LBW births: Induced termination of pregnancy and low birthweight and preterm birth: A systematic review and meta-analyses. BJOG 2009; 116: 1425–42. CrossRef MEDLINE |
3. | Schleußner E: The prevention, diagnosis and treatment of premature labor. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(13): 227–36. VOLLTEXT |