

Wir bedanken uns sehr bei den Kollegen Ezziddin und Biersack für den außerordentlich wichtigen Hinweis der intrakavitären Radionuklidtherapie mit kolloidalen β-Strahlern, die zum großen Teil ins Vergessen geraten ist. So finden sich bei einer Literaturrecherche (PubMed: pleural effusion, radioisotopes) keine aktuellen Untersuchungen und Publikationen für die letzten zehn Jahre.
Ursache dafür ist sicherlich der von den Kollegen schon angedeutete hohe klinische Aufwand – die Therapie ist nur stationär durchführbar. Das mittlere Überleben der mit Y-90 behandelten Patienten lag bei 288 Tagen (1), was auch den von uns angegebenen Überlebensprognosen entspricht (2).
Die angegebene Remissionsrate von > 80 % (1) bezieht sich auf den malignen Pleuraerguss und nicht auf die bestehende Tumorerkrankung/Pleurakarzinose. Damit entspricht die Erfolgsrate hinsichtlich des malignen Pleuraergusses der von Talkum.
Aus unserer Sicht ist die intrakavitäre Radionuklidtherapie ebenfalls eine palliative Therapieoption für Patienten mit einer relativ guten Prognose, weil sie für den behandelnden Arzt mit einem relativ hohen logistischen Aufwand und für den Patienten mit einem stationären Aufenthalt verbunden ist.
DOI: 10.3238/arztebl.2013.0612b
Für die Verfasser
Dr. med. Michael Ried
Abteilung für Thoraxchirurgie
Universitätsklinikum Regensburg
michael.ried@ukr.de
Interessenkonflikt
Die Autoren aller Beiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
1. | Austgen M: Palliative Therapie tumorbedingter Pleuraergüsse mit Radioisotopen. [Palliative therapy oftumor-induced pleural effusions with radioisotopes]. Pneumologie 1989; 43: 88–91 MEDLINE |
2. | Ried M, Hofmann HS: The treatment of pleural carcinosis with malignant pleural effusion. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(18): 313–8 VOLLTEXT |