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Krankenhäuser: Zahl der Operationen auf Rekordhoch


In Deutschlands Krankenhäusern ist im vergangenen Jahr so oft operiert worden wie nie zuvor. Etwa 15,7 Millionen Mal griffen die Chirurgen bei ihren stationären Patienten zum Skalpell, das sind 3,3 Prozent mehr als im Jahr 2011, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Allerdings bleibt unklar, ob der Zuwachs möglicherweise Veränderungen des Operationen- und Prozedurenschlüssels geschuldet und damit ein Dokumentationseffekt ist. Die Anzahl der Krankenhausfälle, bei denen eine Operation oder medizinische Prozedur durchgeführt wurde, stieg im selben Zeitraum nur um 1,6 Prozent auf 14,8 Millionen.
Von den 15,7 Millionen Operationen entfielen 41,9 Prozent auf die über 65-jährigen Patienten. Zu den häufigsten Operationen in dieser Altersgruppe zählten Operationen am Darm, endoskopische Operationen an den Gallengängen sowie die Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk.
Der Spitzenverband Bund der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) geht von einer hohen Zahl medizinisch unnötiger Eingriffe aus – auch, weil es ein Überangebot an Krankenhausbetten gebe. Allein mit der Überalterung der Gesellschaft sei der Anstieg nicht zu erklären, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes in Berlin. Dem widersprach die Deutsche Krankenhausgesellschaft: Die Zahlen aus Wiesbaden seien ein Beleg für den Bedarf an Krankenhäusern. hil
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