

Verhaltenstherapeutin in Köln. Weil es in der Domstadt nahezu unmöglich ist, eine Kassenzulassung zu bekommen, hat sie sich nach ihrer Approbation 2008 entschieden, im Jobsharing als Angestellte eines niedergelassenen Kollegen auf einer halben Zulassung zu arbeiten. Sie ist berufspolitisch engagiert in der Psychotherapeutenkammer NRW und Delegierte für die Bundeskammer. Außerdem ist sie in der Ausbildung des psychotherapeutischen Nachwuchses tätig.
Was mögen Sie am meisten an Ihrem Beruf?
Ich mag die Vielfalt und habe mich deshalb auch ganz bewusst nicht auf eine bestimmte Störung spezialisiert, sondern behandle gerne das ganze Spektrum, wie es mir meine Approbation erlaubt. Da ich auch die Ergänzungsqualifikation für den Kinder- und Jugendlichenbereich habe, kann ich Patienten von null bis 99 Jahre behandeln.
Was mögen Sie nicht?
Dass man seine berufliche Existenz permanent vor den Kostenträgern rechtfertigen muss: Es herrscht ein sehr hoher Druck, immer wieder zusätzliche Fortbildungszertifikate vorzulegen, obwohl unsere Approbation eigentlich alles abdeckt. Unsere Ausbildung war so aufwendig und teuer, und dann ist es immer noch nicht genug.
Wenn Sie die Weichen stellen könnten . . . ?
Würde ich diese ganze Diskussion um die Aufhebung der Befugniseinschränkung auflösen wollen. Wir müssen nicht auch noch krankschreiben dürfen oder Medikamente verordnen. Wir haben einen vollwertigen Beruf, der sehr rund ist und so, wie er ist, seine Berechtigung hat.