DEUTSCHER ÄRZTETAG
Kurzporträt: Zum ersten Mal Delegierte


Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass junge Ärztinnen und Ärzte ihre Interessen vertreten haben wollen“, sagt Dr. med. Gabriele Wöbker. Deswegen habe die Chefärztin für Intensivmedizin aus Wuppertal entschieden, sich berufspolitisch zu engagieren. Insbesondere die Facharztweiterbildung liege ihr am Herzen. „Nicht nur wie sie auf dem Papier aussieht, sondern wie sie gelebt und umgesetzt wird“, betont die Ärztin. Obwohl Wöbker bereits seit 1984 Mitglied im Marburger Bund ist, ist der 117. Deutsche Ärztetag in Düsseldorf der erste, an dem sie als Delegierte teilnimmt.
„In der Vergangenheit habe ich die Beschlüsse des Ärztetages immer im Deutschen Ärzteblatt gelesen und dachte mir: interessant.“ Den Weg zu vorherigen Ärztetagen habe sie aus Zeitgründen nicht geschafft. Vier Tage sind für eine Intensivmedizinerin viel Zeit.
Wie hat sie also ihren ersten Deutschen Ärztetag wahrgenommen? „Bisher war es sehr interessant“, sagt Wöbker. Ihr gefalle es, Einblicke in die gesundheitspolitischen Themen zu gewinnen und zu sehen, welche Arbeit hinter den einzelnen Gremien stecke.
Neben der Weiterbildung sei das Thema Qualität für sie besonders wichtig. „Wie kriege ich eine vernünftige Qualität in die Krankenhäuser und Praxen, mit einem Instrument, das gemeinhin akzeptiert wird?“ In diesem Bereich müsse etwas getan werden.
Den Deutschen Ärztetag findet Wöbker gut strukturiert. Es gebe natürlich einige Wortbeiträge, die kürzer sein könnten. „Dafür gibt es aber glücklicherweise die Redezeitbegrenzung“, sagt die Ärztin. Sie stelle es sich schwierig vor, ein so großes Kollektiv, das einen Meinungsaustausch möchte, noch besser zu strukturieren. Allerdings fände sie es wünschenswert, wenn die Entschließungsanträge mit mehr Vorlaufzeit gestellt würden. Man müsse den Rednern zuhören und fast gleichzeitig abstimmen. „Das finde ich schon anstrengend“, erklärt Wöbker.
Philipp Ollenschläger
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