MEDIZIN: Aktuell
Androgenresistenzsyndrome - Klinische und molekulare Grundlagen
; ; ;


Schlüsselwörter: Intersexualität, Androgenresistenz, Androgenrezeptor, 5a-Reduktase, Molekulargenetik
Clinical Basis and Molecular Genetics
of Androgen Resistance
Androgenic steroids are essential for male sexual differentiation. Disorders of male genital development in spite
of normal testosterone biosynthesis can be due to an enzyme defect with impaired conversion of testosterone to
dihydrotestosterone. More often, however, they are caused by an androgen receptor dysfunction. Molecular
genetic analysis of mutations in the genes for the 5areductase enzyme and the androgen receptor plays a substantial role in the differential diagnosis of intersex
disorders and is helpful for the medical management of these patients.
Key words: Intersex disorder, androgen insensitivity, androgen receptor, 5a-reductase, molecular genetics
Das Auftreten eines intersexuellen Genitales beim Neugeborenen stellt nicht nur hinsichtlich einer
möglicherweise lebensbedrohlichen Salzverlustkrise beim Adrenogenitalen Syndrom eine endokrinologische
Notfallsituation dar. Auch Ursachen einer isolierten gestörten Geschlechtsentwicklung bedürfen einer raschen
und zielsicheren Abklärung. Die Unsicherheit hinsichtlich der Geschlechtszugehörigkeit des Kindes führt zu
einer außerordentlichen psychischen Belastung für die Eltern. Daher ist eine exakte Diagnose die Voraussetzung
für ein erfolgreiches multidisziplinäres Management. Insbesondere die Fortschritte auf dem Gebiet der
molekulargenetischen Diagnostik haben hierzu in den letzten Jahren einen wachsenden Beitrag geleistet.
Die normale männliche Genitalentwicklung während der Embryogenese und während der Pubertät steht unter
dem Einfluß komplexer genetischer und hormoneller Mechanismen.
Durch das SRY und weitere zum Teil auch noch unbekannte Gene wird die Differenzierung der bipotenten
Gonadenanlage zum Hoden induziert (19). Nachfolgend wird von den Sertolizellen das Anti-Müller-Hormon
(AMH) sezerniert, welches die Regression der Müllerschen Gänge bewirkt. In den Leydigzellen des Hodens
erfolgt die Synthese des Testosterons (64).
Die Testosteronproduktion wird während der Fetalzeit vom plazentaren Choriongonadotropin stimuliert,
nachfolgend steht sie unter dem Einfluß des hypophysären luteinisierenden Hormons (LH) (55). Testosteron
gelangt über den Blutweg in die androgenabhängige Zielzelle.
Intrazellulär bindet das Hormon entweder direkt an den spezifischen Androgenrezeptor oder wird durch die 5aReduktase zu dem noch potenteren Dihydrotestosteron metabolisiert, das seine Wirkung ebenfalls über den
Androgenrezeptor entfaltet (64). Der Hormon-Rezeptor-Komplex gelangt in den Zellkern, bindet dort an die
spezifischen Hormon-Antwort-Elemente in der Promotorregion androgenregulierter Gene und kontrolliert so
deren Transkription und die spezifische Zellantwort (20, 46, 55). Obwohl beide Liganden über den gleichen
Rezeptor wirken, ist ihre Wirkung unterschiedlich.
Während Testosteron die Differenzierung der Wolffschen Gänge induziert, ist Dihydrotestosteron für die externe
Virilisierung verantwortlich (Grafik 1) (20, 46, 55, 64).
Klinische Grundlagen
Störungen der Geschlechtsentwicklung während der Embryogenese führen zu einer verminderten Virilisierung
genetisch männlicher Individuen. Die Ursachen sind: erstens, eine globale Schädigung des Hodens
(Gonadendysgenesie), zweitens, der Verlust einer isolierten hormonellen Funktion des sonst normal entwickelten
Hodens (Leydigzellhypoplasie, Testosteronbiosynthese-Defekt) oder drittens, bei einer normalen endokrinen
Hodenfunktion, eine Unfähigkeit der Zielgewebe, auf Testosteron anzusprechen (5a-Reduktase-Defekt,
Androgenrezeptordefekt).
Bei Patienten mit Androgenresistenzsyndromen besteht eine isolierte Funktionsstörung der peripheren Zielzelle.
Das innere Genitale ist immer männlich, und es lassen sich, im Gegensatz zur Gonadendysgenesie, keine
Müllerschen Strukturen nachweisen, da das Anti-Müller-Hormon normal von den Sertolizellen sezerniert wird
(20, 55).
Der Phänotyp der Patienten ist sehr variabel. Das klinische Spektrum reicht vom äußerlich normalen Mann, bei
dem nur subtile Defizite der Androgenwirkung nachweisbar sind, über alle Zwischenstufen ambivalenter
Genitalentwicklung bis zum äußerlich komplett weiblichen Phänotyp (19, 21-26, 44, 50, 57-59, 64).
Klassifikationsschemata erlauben eine genauere klinische Eingruppierung insbesondere bei intersexuellem
Genitale und sind von der von Prader beschriebenen Einteilung beim Adrenogenitalem Syndrom abgeleitet (45,
58, 59) (Tabelle 1 und Abbildung 1).
5a-Reduktase-Mangel
Defekte der 5a-Reduktase werden autosomal rezessiv vererbt. Zur Beschreibung des Phänotyps wurde
ursprünglich von Nowakowski und Lenz (42) der Begriff der "pseudovaginalen perineoskrotalen Hypospadie"
gewählt. Die Patienten haben einen normalen 46,XY-Karyotyp und eine normale bis sogar hohe
Testosteronsekretion des Hodens. Die Störung galt bisher als selten und wurde vor allem in vier konsanguinen
Sippen in Papua-Neuguinea, der Dominikanischen Republik, der Türkei und kürzlich in Israel beschrieben (1,
29, 32, 60). Bei der klassischen 5a-Reduktase-Defizienz besteht bei Geburt ein komplett oder vornehmlich
weiblicher Phänotyp, so daß die Kinder als Mädchen aufgezogen werden. Zum Zeitpunkt der Pubertät kommt es
unter steigenden Testosteronkonzentrationen zu einer deutlichen Virilisierung des Genitales, so daß die
Betroffenen in den beschriebenen großen Sippen zum Teil einen Geschlechterrollenwechsel vollzogen haben.
Wird die Diagnose eines 5a-Reduktase-Defektes bei einem Kind mit männlichem Kerngeschlecht, aber
weiblicher Geschlechtszuordnung gestellt, sollte vor dem Pubertätsalter eine operative Entfernung der Gonaden
erfolgen, um eine unerwünschte Virilisierung während der Pubertät zu vermeiden (58). Die betroffenen Männer
und die homozygoten Frauen haben eine geringe Körperbehaarung, eine Glatzenbildung wird nicht beobachtet
(33). Andere und eigene Untersuchungen belegen, daß der Phänotyp sehr variabel ist und die Erkrankung
wahrscheinlich häufiger ist als bisher angenommen. So konnten 5a-Reduktase-Defekte bei Patienten mit
intersexuellem Genitale, aber auch bei vornehmlich männlichem Erscheinungsbild nachgewiesen werden (12,
17, 25, 26). Auch ein isolierter Mikropenis kann, wenn auch sehr selten, durch einen 5a-Reduktase-Defekt
verursacht sein.
Die endokrinologische Diagnostik beruht auf dem Nachweis einer erniedrigten Konzentration von
Dihydrotestosteron bei einem normalen Testosteron im Serum und damit auf einer Erhöhung des
Testosteron/Dihydrotestosteron-(T/DHT-)- Quotienten. Präpubertär sind die endogenen Androgenspiegel
niedrig, daher muß eine Stimulation mit dem humanen Choriongonadotropin (hCG) erfolgen (14, 16, 51, 52).
Die nach Stimulation erreichten Testosteron- und Dihydrotestosteronwerte hängen dabei entscheidend vom
Lebensalter des Kindes und von dem gewählten Testprotokoll ab. Wenn mit einer einmaligen hCG-Gabe keine
ausreichenden Testosteronwerte erreicht werden (unter 10 nmol/l), sollte eine mehrfache hCG-Stimulation
erfolgen (14, 26). Die so bestimmten T/DHT-Quotienten können auch bei Kontrollpersonen stark schwanken.
Wird ein T-/DHT-Quotient > 16 errechnet, sollte eine molekulargenetische Untersuchung auf einen
zugrundeliegenden Gendefekt im 5a-Reduktase-Enzym erfolgen (7, 26).
Molekulargenetik
Zwei Gene wurden kloniert, die für die Isoenzyme 5a-Reduktase Typ 1 und 2 kodieren (4, 34, 35). Es hat sich
gezeigt, daß das Typ-2-Enzym vorwiegend in Genitalgewebe exprimiert wird und damit das Schlüsselenzym für
die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron darstellt (65). Das entsprechende Gen, SRD5A2, wurde
auf dem Chromosom 2 lokalisiert, es kodiert in fünf Exons ein Protein mit 254 Aminosäuren (38, 61).
Mutationen im SRD5A2-Gen führen zu einer eingeschränkten Enzymaktivität und setzen damit die lokale
Formation von Dihydrotestosteron herab (15, 39, 42). Dadurch kommt es, je nach Schweregrad der
Einschränkung der Enzymfunktion, zu einer mangelhaften oder auch völlig fehlenden Virilisierung des äußeren
Genitales.
Im SRD5A2-Gen konnten verschiedene Mutationen als Ursache eines 5a-Reduktase-Mangels charakterisiert
werden (6, 7, 10, 11, 25, 26, 29, 60, 61, 65). Vornehmlich wurden Mikroalterationen, insbesondere
Nukleinsäuresubstitutionen, nachgewiesen. Mutationen, die auf einer Deletion größter Genabschnitte beruhen
oder einen vorzeitigen Proteinkettenabbruch hervorrufen, können zu einem kompletten Enzymdefekt führen (4),
während Substitutionen einzelner Aminosäuren eine enzymatische Restaktivität belassen können. Dies konnte in
aufwendigen In-vitro-Untersuchungen belegt werden, zeigt sich aber eindrucksvoller am Phänotyp betroffener
Patienten. Wir selbst wiesen in 14 nicht miteinander verwandten Familien mit zum Teil mehreren betroffenen
Kindern homozygote oder compound-heterozygote Mutationen im SRD5A2-Gen nach (25, 26, 29). Dabei
wurden zehn verschiedene Mutationen charakterisiert. Diese Mutationen können in Abhängigkeit von ihrer
Lokalisation entweder die Bindung des Androgens oder die Bindung des für die enzymatische Aktivität
notwendigen Koenzyms NADPH beeinträchtigen. Zudem kann das pH-Optimum der Enzymaktivität verschoben
sein (Grafik 2).
Androgenrezeptordefekte
Androgenrezeptordefekte als Ursache einer Endorganresistenz gegenüber androgenen Steroidhormonen wurden
schon lange als Ursache eines Pseudohermaphroditismus masculinus vermutet. Morris faßte in den 50er Jahren
mehr als 80 Patienten zusammen und prägte den Begriff der "testikulären Feminisierung" für phänotypische
Frauen mit unauffälliger Mammaentwicklung, aber 46,XY-Karyotyp und hohen endogenen Testosteronspiegeln
(41). Keenan et al. wiesen erstmals eine fehlende spezifische Androgenbindung in Genitalhautfibroblasten nach
(37). Das Spektrum wurde in anderen Veröffentlichungen um Männer mit Hypospadie, Gynäkomastie und/oder
eingeschränkter Fertilität erweitert (46). Familienuntersuchungen ließen schon früh auf einen X-chromosomalen
Erbgang der Androgenrezeptordefekte schließen.
Bedingt durch den unterschiedlichen Phänotyp kann sowohl der Zeitpunkt der klinischen Auffälligkeit als auch
die aufgesuchte medizinische Fachrichtung sehr variieren. Phänotypisch männliche Patienten suchen
medizinischen Rat bisweilen erst aufgrund einer mangelhaften Pubertätsentwicklung oder eines unerfüllten
Kinderwunsches bei Infertilität im späten Jugendlichen- oder frühen Erwachsenenalter. Frauen mit kompletter
Androgenresistenz fallen häufig erst durch eine primäre Amenorrhö auf. Patienten mit intersexuellem Genitale
hingegen stellen einen pädiatrischen Notfall dar, und die Aufklärung der zugrunde liegenden Ursache sollte mit
größter Sorgfalt unter Hinzuziehung von Spezialisten erfolgen (56).
Die endokrinologischen Parameter entsprechen fast denen des 5a-Reduktase-Mangels. Während vor der Pubertät
ein hCG-Test notwendig ist, um durch Stimulation einen Androgenbiosynthesedefekt auszuschließen, weisen
Patienten mit Androgenresistenz postpubertär charakteristisch veränderte endokrinologische Befunde auf.
Aufgrund der gestörten Androgenwirkung auch im Feed-back-Mechanismus des Hypothalamus kommt es nach
der Pubertät zu erhöhten Werten des LH bei gleichzeitig erhöhten Testosteronwerten im Serum (Grafik 1) (55).
Eine exzessive Aromatisierung des Testosterons zu Östradiol führt dann zu einer Gynäkomastie bei
phänotypisch männlichen Personen beziehungsweise zur normalen Brustentwicklung bei phänotypisch
weiblichen Patientinnen (testikuläre Feminisierung).
Molekulargenetik
Genetische Grundlage der Androgenrezeptordefekte sind Mutationen des Androgenrezeptorgens, die zu
Strukturveränderungen des Androgenrezeptorproteins führen und dessen Funktion in unterschiedlichster Weise
beeinträchtigen (Grafik 1 und Grafik 3). Das Gen konnte auf Xq11-12 lokalisiert werden, umfaßt ungefähr 90
Kilobasen und enthält acht Exons (9, 13, 62, 63). Es entsteht ein Protein von 110 kD mit einer
Länge von 910 bis 919 Aminosäuren und drei Funktionsdomänen, die denen anderer Steroidhormonrezeptoren
entsprechen. Einem großen aminoterminalen Ende, welches vorwiegend für die Transkriptionsregulierung
verantwortlich ist, folgen eine DNA-Bindungsdomäne und eine Ligandenbindungsdomäne (Grafik 3) (8, 36, 46,
53).
Weltweit sind bisher mehr als 300 Patienten mit Mutationen des Androgenrezeptorgens publiziert und in eine
ständig aktualisierte internationale Datenbank aufgenommen (18). Wir selbst haben mehr als 49 verschiedene
Mutationen charakterisieren können (Grafik 3) (19, 21-24, 27, 28).
Mutationen des Androgenrezeptorgens können je nach ihrer Lokalisation auf allen Ebenen des
Androgenrezeptormechnismus zu Störungen führen, zum Beispiel der Androgenbindung, der DNA-Bindung
oder der Transaktivierung. Komplette oder partielle Gendeletionen, die ein Exon oder mehrere Exons betreffen,
gehen bis auf extrem seltene Ausnahmen mit einer kompletten Androgenresistenz einher (2, 47, 48).
Mit über 90 Prozent aller Mutationen stellen die Punktmutationen die größe Gruppe der AndrogenrezeptorgenDefekte dar (18). In der Mehrzahl der Fälle kommt es durch Punktmutationen zu einem Aminosäureaustausch,
seltener sind Spleißfehler oder Non-sense-Mutationen (23, 46, 49). Die Folge kann sowohl ein kompletter als
auch partieller Funktionsverlust des Androgenrezeptorproteins sein. Entsprechend wird bei Missense-Mutationen
das gesamte klinische Spektrum der Androgenresistenz beobachtet. Eine konstante Genotyp-PhänotypKorrelation gibt es nicht. Trotz gleicher Punktmutation kann der Phänotyp sogar innerhalb einer Familie deutlich
variieren (50). Modulationsfaktoren der Androgenwirkung, die diese Beobachtungen erklären könnten, sind
bisher leider kaum bekannt und müssen daher zukünftig einen Forschungsschwerpunkt auf dem Gebiet der
Androgenresistenz darstellen. Lediglich bei einem kleinen Teil von Patienten mit Neumutationen des
Androgenrezeptorgens ließ sich ein erster Modulationsmechanismus der Androgenwirkung molekularbiologisch
charakterisieren. Der Nachweis bis dahin bei Androgenresistenz unbekannter somatischer Mosaike kann eine
schlüssige Erklärung für zum Teil ausgeprägte Genotyp-Phänotyp-Diskrepanzen liefern (30). Bei diesen
Patienten führt die Expression des normalen Androgenrezeptors in einer Subpopulation von Zellen zu einer
stärkeren Virilisierung des Patienten, als vom zugrundeliegenden Genotyp des mutierten Androgenrezeptors
anzunehmen wäre. Dem weiblichen Geschlecht zugeordnete Patientinnen sollten in diesem Fall rechtzeitig vor
Eintritt der Pubertät gonadektomiert werden, um eine unerwünschte und möglicherweise irreversible
Virilisierung (Stimmvertiefung, Klitorishypertrophie) zu vermeiden.
Differentialdiagnostik der Intersexualität
Wie bei jeder genetisch determinierten Erkrankung muß auch beim intersexuellen Genitale eine ausführliche
Familienanamnese erhoben werden, die auch die Möglichkeit einer hohen phänotypischen Varianz innerhalb
einer Familie zu berücksichtigen hat. Bei den differentialdiagnostischen Überlegungen sollen die diagnostischen
Schritte in Abhängigkeit von ihrer schnellen Verfügbarkeit und dem Lebensalter des Patienten erfolgen (Tabelle
2) (3, 56). Dabei steht zunächst die ausführliche klinische Untersuchung durch einen erfahrenen Pädiater im
Vordergrund. Bildgebende Verfahren, insbesondere Ultraschalluntersuchungen, können rasch über die
Beschaffenheit des inneren Genitales und assoziierte Fehlbildungen Auskunft geben. Die Bestimmung der
basalen Serumwerte der gonadotropen, gonadalen und adrenalen Hormone sowie der Geschlechtschromosomen
kann meist binnen weniger Tage erfolgen. Erst nach Erhalt dieser Daten sollten eingehendere Untersuchungen
veranlaßt werden. Bei jeder Sexualdifferenzierungsstörung genetisch männlicher Individuen, die präpubertär zur
Abklärung kommt, muß ein hCG-Stimulationstest mit Messung von Testosteron, Dihydrotestosteron sowie bei
unzureichendem Testosteronanstieg auch der Vorstufen erfolgen. Ist der T/DHT-Quotient bei ausreichender
Stimulation > 16, sollte eine molekulargenetische Analyse des SRD5A2-Gens bei Verdacht auf 5a-ReduktaseMangel erfolgen. Diese Untersuchung kann später durch die biochemischen Analysen an Gentialhautfibroblasten
supplementiert werden, wenn zum Zeitpunkt einer geplanten Korrekturoperation eine entsprechende
Gewebekultur angelegt wird.
Ähnliches gilt für die Diagnostik bei Verdacht auf Androgenrezeptordefekt. Erst wenn eine normale endokrine
Hodenfunktion durch entsprechende Hormonbestimmungen nachgewiesen wurde, sollte die aufwendige
Untersuchung zur Charakterisierung des Androgenrezeptorgens initiiert werden. Die molekulargenetische
Analyse soll durch einen Androgenresistenztest, basierend auf der Induktion eines Abfalls des
sexualhormonbindenden Globulins (SHBG) im Serum nach definierter Gabe eines anabolen Steroids, ergänzt
werden (54, 59). Auch bei AndrogenrezeptorDefekten sollte eine biochemische Charakterisierung der
Androgenbindung in Genitalhautfibroblasten erst dann erfolgen, wenn eine Biopsie
zu einem geplanten Operationszeitpunkt erfolgen kann. Neben der primären Diagnosestellung eines 5aReduktase-Mangels oder eines Androgenrezeptordefekts beim Patienten dient die molekulargenetische Analyse
durch die Detektion heterozygoter Genträger auch als Grundlage einer genetischen Beratung der Familien.
Zusammen mit weitergehenden funktionellen Untersuchungen in vivo und in vitro trägt die molekulargenetische
Untersuchung der Androgenresistenzsyndrome maßgeblich zu den therapeutischen Entscheidungen bei. Dazu
gehören die Geschlechtszuweisung von Patienten mit intersexuellem Genitale, der Zeitpunkt der Gonadektomie
bei im weiblichen Geschlecht aufgezogenen Kindern und die Optimierung einer Androgentherapie bei den dem
männlichen Geschlecht zugeordneten Kindern. Hierzu sei als Beispiel das Kind mit intersexuellem Genitale
(Typ 3 nach Tabelle 1) dargestellt (Abbildung 2): Mit Nachweis einer homozygoten SRD5A2-Genmutation
(R227Q) wurde im Alter von vier Monaten eine lokale Therapie mit Dihydrotestosteron-Gel angeraten, die
innerhalb weniger Monate zu einem Phalluswachstum in den Normbereich führte und somit als Grundlage für
eine nachfolgende Rekonstruktionsoperation des Phallus diente.
Im weiteren ist aber neben der eingehenden Diagnostik für ein erfolgreiches Management nicht zuletzt eine enge
Zusammenarbeit von Fachärzten unterschiedlicher konservativer und chirurgischer Fachrichtungen unter
Einbeziehung von Psychologen notwendig, um den komplexen Problemen der Patienten gerecht zu werden.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1999; 96: A-686-692
[Heft 11]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser
und über die Internetseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.
Anschrift für die Verfasser
Priv.-Doz. Dr. med. Olaf Hiort
Klinik für Pädiatrie
Medizinische Universität zu Lübeck
Karlhorststraße 31-35
23538 Lübeck
Tabelle 1
Phänotypische Klassifikation bei Virilisierungsstörungen*
Typ Phänotyp Phänotyp/Funktion
1 männlich gestörte Spermatogenese und/oder gestörte
Virilisierung in der Pubertät
2 vorwiegend isolierte Hypospadie und/oder Mikropenis und
männlich höhergradige Hypospadie, Skrotum bipartitum
3 ambivalent klitorisähnlicher Mikrophallus, labienähnliches
bipartiertes Skrotum, perineoskrotale Hypospadie
oder Sinus urogenitalis mit kurzer, blind endender
Vagina
4 vorwiegend Klitorishypertrophie und/oder labiale Fusion,
weiblich Sinus urogenitalis mit kurzer, blind endender Vagina
5 weiblich präpuberal keine Virilisierungszeichen,
in der Pubertät Virilisierung bei 5a-Reduktase-Defekt,
Feminisierung bei Androgenrezeptordefekt
*nach Sinnecker et al., 1996, 1997
Tabelle 2
Differentialdiagnostisches Vorgehen bei Intersexualität*
Diagnostik Schlußfolgerung
Familienanamnese:
Indexfälle? Medikamente
in der Schwangerschaft? Familiäre Formen
Virilisierung der Mutter
in der Schwangerschaft Exogene Faktoren
Körperliche Untersuchung:
Gonaden tastbar? Männlicher Pseudohermaphroditismus,
Sekret aus der Vagina exprimierbar? Uterus vorhanden,
Virilisierungsgrad? Schweregrad des Defekts,
Assoziierte Fehlbildungen? komplexes Mißbildungssyndrom,
Untersuchung des inneren Genitales:
Uterus, Tuben, Vagina vorhanden? Gonadendysgenesie,
(Sonographie, Vaginoskopie, Echter Hermaphroditismus,
Genitographie) AMH-Mangel
Laboruntersuchungen
(Basisdiagnostik):
Chromosomenanalyse Gonadendysgenesie
LH, FSH, Testosteron, DHT, wenig informativ
Östradiol präpuberal
postpubertär Steroidbiosynthese- und 5a-Reduktase
2-Defekt, Androgenresistenz,
17-OH-Progesteron, Cortisol, Adrenogenitales Syndrom
Elektrolyte
Spezielle Diagnostik:
HCG-Test: Testosteron,
gegebenenfalls Steroid-Vorstufen, Testosteron-Biosynthesedefekte,
Testosteron/Dihydrotestosteron, 5a-Reduktase 2-Defekt,
SHBG-Test: Androgenresistenz,
DNA-Analyse: Androgenrezeptoren, Androgenresistenz, 5a-Reduktase
SRD5A2-Gen, 2-Defekt,
Genitalhautfibroblastenkultur,
Androgenbindung, 5a-Reduktase- Androgenresistenz, 5a-Reduktase
Aktivität, 2-Defekt,
Laparoskopie, Gonadenbiopsie Gonadendysgenesie,
Echter Hermaphroditismus
*nach Sinnecker, 1994
Die vorliegenden Arbeiten wurden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Hi 497/1-4; Si 323/1-2), das
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) (01KY9301/1) sowie das
Forschungsförderungsprogramm der Medizinischen Universität zu Lübeck und die Sandoz-Stiftung für
Therapeutische Forschung gefördert. Die Autoren danken insbesondere allen Kollegen, die durch die
Einsendung von Patientenproben diese wissenschaftlichen Untersuchungen erst ermöglicht haben, sowie ihren
Mitarbeitern für exzellente technische Arbeit. Patientendaten wurden zum Teil im Rahmen der Cooperativen
Intersexualitätsstudie der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Endokrinologie erhoben.
1. | Akgun S, Ertel NH, Imperato-McGinley et al.: Familial male pseudohermaphroditism due to 5-alpha reductase deficiency in a Turkish village. Am J Med 1986; 81: 267-274. |
2. | Akin JW, Behzadian A, Tho SPT, McDonough PG: Evidence for a partial deletion in the androgen receptor gene in a phenotypic male with azoospermia. Am J Obstet Gynecol 1991; 165: 1891-1894. |
3. | Albers N, Ulrichs C, Glüer S et al.: Etiologic classification of severe hypospadias: Implications for prognosis and management. J Pediatr 1997; 131: 386-392. |
4. | Andersson S, Berman DM, Jenkins EP, Russell DW: Deletion of steroid 5a-reductase 2 gene in male pseudohermaphroditism. Nature 1991; 354: 159-161. |
5. | Batch JA, Williams DM, Davies HR et al.: Androgen receptor gene mutations identified by SSCP in fourteen subjects with androgen insensitivity syndrome. Hum Molec Genet 1992; 1: 497-503. |
6. | Boudon C, Lobaccaro HM, Lumbroso S et al.: A new deletion of the 5a-reductase type 2 gene in a turkish family with 5a-reductase deficiency. Clin Endocrinol 1995; 43: 183-188. |
7. | Boudon C, Lumbroso S, Lobaccaro JM et al.: Molecular study of the 5a-reductase type 2 gene in three european families with 5a-reductase deficiency. J Clin Endocrinol Metab 1995; 80: 2149-2153. |
8. | Brinkmann A, Jenster G, Ris-Stalpers C et al.: Molecular basis of androgen insensitivity. Steroids 1996; 61: 172-175. |
9. | Brown CJ, Goss SJ, Lubahn DB et al.: Androgen receptor locus on the human X chromosome: Regional localization to Xq11-12 and description of a DNA polymorphism. Am J Hum Genet 1989; 44: 264-269. |
10. | Cai LY, Zhu YS, Katz MD et al.: 5a-reductase-2 gene mutations in the dominican republic. J Clin Endocrinol and Metab 1996; 81: 1730-1735. |
11. | Canto P, Vlichis F, Chavez B et al.: Mutations of the 5a-reductase type 2 gene in eight mexican patients from six different pedigrees with 5a-reductase-2 deficiency. Clin Endocrinol 1997; 46: 155-160. |
12. | Carpenter TO, Imperato-McGinley J, Boulware SD et al.: Variable expression of 5a-reductase deficiency: Presentation with male phenotype in a child of greek origin. J Clin Endocrinol Metab 1990; 71: 318-322. |
13. | Chang C, Kokontis J, Liao S: Molecular cloning of human and rat complementary DNA encoding androgen receptors. Science 1988; 240: 324-326. |
14. | Dunkel L, Perheentupa J, Sorva R: Single versus repeated dose human chorionic gonadotropin stimulation in the differential diagnosis of hypogonadotropic hypogonadism. J Clin Endocrinol Metab 1985; 60: 333-337. |
15. | Fisher LK, Kogut MD, Moore RJ et al.: Clinical, endocrinological, and enzymatic characterization of two patients with 5a-reductase deficiency: Evidence that a single enzyme is responsible for the 5a-reduction of cortisol and testosterone. J Clin Endocrinol Metab 1978; 47: 653-664. |
16. | Forest MG: Pattern of the response of testosterone and its precursors to human chorionic gonadotropin stimulation in relation to age in infants and children. J Clin Endocrinol Metab 1979; 49: 132-137. |
17. | Forti G, Glachetti A, Santoro S et al.: Steorid 5a-reductase 2 deficiency: virilization in early infancy may be due to partial function of mutant enzyme. Clin Endocrinol 1996; 44: 477-482. |
18. | Gottlieb B, Trifiro M, Lumbroso R et al.: The androgen receptor gene mutations database. http://www.mcgill.ca/androgendb/ |
19. | Hiort O (1998): Vom Genotyp zum Phänotyp: Molekulargenetische Diagnostik bei Intersexualität. Monatsschr Kinderheilkunde 146: 86-91. |
20. | Hiort O, Holterhus PM, Nitsche EM (1998): Physiology and pathophysiology of androgen action, Bailliere's Clin Endocrinol Metab 12/1: 115-132. |
21. | Hiort O, Huang Q, Sinnecker GHG et al.: Single strand conformation polymorphism analysis of androgen receptor gene mutations in patients with androgen insensitivity syndromes: Application for diagnosis, genetic counseling, and therapy. J Clin Endocrinol Metab 1993; 77: 262-266. |
22. | Hiort O, Klauber G, Cendron M et al.: Molecular characterization of the androgen receptor gene in boys with hypospadias. Eur J Pediatr 1994; 153: 317-321. |
23. | Hiort O, Sinnecker GHG, Holterhus PM, Nitsche EM, Kruse K: The clinical and molecular spectrum of androgen insensitivity. Am J Med Genet 1996; 63: 218-222. |
24. | Hiort O, Sinnecker GHG, Horter T et al.: Minimal androgen resistance as evidenced by androgen receptor gene abnormalities. Horm Res 1996; 46 (Suppl. 2): 96. |
25. | Hiort O, Sinnecker GHG, Willenbring H, Lehners A, Zöllner A, Struve D: Non-isotopic single strand conformation analysis of the 5a-reductase type 2 gene in patients with 5a-reductase deficiency. J Clin Endocrinol Metab 1996; 81: 3415-3418. |
26. | Hiort O, Willenbring H, Albers N et al.: Molecular genetic analysis and hCG stimulation tests in the diagnosis of prepubertal patients with partial 5a-reductase deficiency. Eur J Pediatr 1996; 155: 445-451. |
27. | Hiort O, Wodtke A, Struve D et al.: Detection of point mutations in the androgen receptor gene using non-isotopic single strand conformation polymorphism analysis. Hum Molec Genet 1994 . |
28. | Hiort O, Wodtke A, Struve D, Sinnecker GHG: Nicht-radioaktive SSCP zum Nachweis von Androgenrezeptor-Genmutationen - Ein Diagnostikum bei Androgenresistenz. Verh Deutsche Ges Path 1994; 78: 200-203. |
29. | Hochberg Z, Chayen R, Reis N et al.: Clinical and genetic findings in male and female patients with 5a-reductase deficiency. J Clin Endocrinol Metab 1996; 81: 2821-2827. |
30. | Holterhus PM, Brüggenwirth HT, Hiort O et al.: Mosaicism due to a somatic mutation of the androgen receptor gene determines phenotype in androgen insensitivity syndrome. J Clin Endocrinol Metab 1997; 82: 3584-3589. |
31. | Imperato-McGinley J, Gautier T, Pichardo M, Shackleton C: The diagnosis of 5a-reductase deficiency in infancy. J Clin Endocrinol Metab 1986; 63: 1313-1318. |
32. | Imperato-McGinley J, Miller M et al.: A cluster of male pseudohermaphroditism with 5a-reductase deficiency in Papua New Guinea. Clin Endocrinol 1991; 34: 293-298. |
33. | Imperato-McGinley J, Peterson RE, Gautier, T, Sturla E: Male pseudohermaphroditism secondary to 5a-reductase deficiency - a model for the role of androgens in both the development and the evolution of a male gender identity. J Steroid Biochem 1979; 11: 637-645. |
34. | Jenkins EP, Andersson S, Imperato-McGinley J, Wilson JD, Russel DW: Genetic and pharmacologic evidence for more than one human steroid 5a-reductase. J Clin Invest 1992; 89: 293-300. |
35. | Jenkins EP, Hsieh CL, Milatovich A et al.: Characterization and chromosomal mapping of a human steroid 5a-reductase gene and pseudogene and mapping of the mouse homologue. Genomics 1991; 11: 1102-1112. |
36. | Jenster G, Van Der Korput HAGM, Van Vroonhoven C et al.: Domains of the human androgen receptor involved in steroid binding trascriptional activation and subcellular localization. Mol Endocrinol 1991; 5: 1396-1404. |
37. | Keenan BS, Meyer WJ, Hadijan AJ et al.: Syndrome of androgen insensitivity in man: absence of 5a-dihydrotestosterone binding protein in skin fibroblasts. J Clin Endocrinol Metab 1974; 38: 1143-1146. |
38. | Labrie F, Sugimoto Y, Luu-The V et al.: Structure of human type II 5a-reductase gene. Endocrinology 1992; 131: 1571- |
1573. | |
39. | Lubahn DB, Joseph DR, Sullivan PM et al.: Cloning of human androgen receptor complementary DNA and localization to the X chromosome. Science 1988; 240: 327-330. |
40. | Moore RJ, Wilson JD: Steroid 5a-reductase in cultured human fibroblasts. J Biol Chem 1976; 251: 5895-5900. |
41. | Morris JM: The syndrome of testicular feminization in male pseudohermaphrodites. Am J Obstet Gynecol 1953, 65: 1192-1211. |
42. | Nowakowski H, Lenz W: Genetic aspects of male hypogonadism. Rec Prog Horm Res 1961; 17: 53-59. |
43. | Peterson RE; Imperato-McGinley J, Gautier T, Sturla E: Male pseudohermaphroditism due to steroid 5a-reductase deficiency. Am J Med 1977; 62: 170-191. |
44. | Pinsky L, Trifiro M, Kaufmann M et al.: Androgen resistance due to mutations of the androgen receptor. Clin Invest Med 1992; 15: 456-472. |
45. | Prader A: Der Genitalbefund beim Pseudohermaphroditismus femininus des kongenitalen adrenogenitalen Syndroms. Helv Paediatr Acta 1954; 9: 231-248. |
46. | Quigley CA, DeBellis A, Marschke KB et al.: Androgen receptor defects: Historical, clinical and molecular perspectives. Endocr Rev 1995; 16: 271-321. |
47. | Quigley CA, Evans BA, Simental JA et al.: Complete androgen insensitivity due to deletion of exon c of the androgen receptor gene highlights the functional importance of the second zinc finger of the androgen receptor in vivo. Mol Endocrinol 1992; 6: 1103-1112. |
48. | Quigley CA, Griedmann KJ, Johsnon A et al.: Complete deletion of the androgen receptor gene: Definition of the null phenotype of the androgen insensitivity syndrome and determination of carrier status. J Clin Endocrinol Metab 1992; 74: 927-933. |
49. | Ris-Stalpers C, Verleun-Mooijman MCT, de Blaeij TJP et al.: Differential splicing of human androgen receptor pre-mRNA in X-linked Reifenstein syndrome, because of a deletion involving a putative branch site. Am J Hum Genet 1994; 54: 609-617. |
50. | Rodien P, Mebarki F, Mowszowicz I et al.: Different phenotypes in a family with androgen insensitivity caused by the same M780I point mutation in the androgen receptor gene. J Clin Endocrinol Metab 1996; 81: 2994-2998. |
51. | Saez JM, Bertrand J: Studies on testicular function in children: Plasma concentrations of testosterone, dehydroepiandrogestone and its sulfate before and after stimulation with human chorionic gonadotrophin. Steroids 1968; 12: 749-761. |
52. | Saez JM, Forest MG: Kinetics of human chorionic gonadotropin-induced steroidogenic response of the human testis. I. Plasma testosterone: Implication for human chorionic gonadotropin stimulation test. J Clin Endocrinol Metab 1979; 49: 278-283. |
53. | Simental JA, Sar M, Lane MV et al.: Transcriptional activation and nuclear targeting signals of the human androgen receptor. J Biol Chem 1991; 266: 510-518. |
54. | Sinnecker GHG, Köhler S: Sex hormone binding globulin response to the anabolic steroid stanozolol: Evidence for its suitability as a biological androgen sensitivity test. J Clin Endocrinol Metab 1989; 68: 1195-1200. |
55. | Sinnecker GHG: Störungen der Keimdrüsen und der sexuellen Entwicklung. In: Kruse K (Hrsg) Pädiatrische Endokrinologie. Stuttgart: Enke, 1993; 132-187. |
56. | Sinnecker GHG: Praktisches Vorgehen bei Intersexualität. Monatsschr Kinderheilkunde 1994; 142: 623-642. |
57. | Sinnecker GHG, Hiort O, Brack C, Nitsche E, Kruse K: Partial androgen insensitivity due to Val-Leu substitution in codon 866 of the androgen receptor can be treated with high doses of testosterone. Pediatr Res 1993; 33 (Suppl.): S. 17. |
58. | Sinnecker GHG, Hiort O, Dibbelt L et al.: Phenotypic classification of male pseudohermaphroditism due to steroid 5a-reductase deficiency. Am J Med Genet 1996; 63: 223-230. |
59. | Sinnecker GHG, Hiort O, Nitsche E et al.: Functional assessment and clinical classification of androgen sensitivity in patients with mutations of the androgen receptor gene. Eur J Pediatr 1997; 156: 7-14. |
60. | Thigpen AE, Davis DL, Gautier T, Imperato-McGinley J, Russell DW: Brief report: The molecular basis of steroid 5a-reductase deficiency in a large dominican kindred. N Engl J Med 1992; 327: 1216-1219. |
61. | Thigpen AE, Davis DL, Milatovich A et al.: Molecular genetics of steroid 5a-reductase 2 deficiency. J Clin Invest 1992, 90: 799-809. |
62. | Tilley WD, Marcelli M, Wilson JD, McPhaul MJ: Characterization and expression of the cDNA encoding the human androgen receptor. Proc Natl Acad Sci (USA) 1989; 684: 85-93. |
63. | Trapman J, Klaassen P, Kuiper GGJM et al.: Cloning, structure and expression of a cDNA encoding the human androgen receptor. Biochem Biophys Res Comm 1988; 154; 241-248. |
64. | Wilson JD, George FW, Griffin JE: The hormonal control of sexual development. Science 1981; 211: 1278-1284. |
65. | Wilson JD, Griffin JE, Russell DW: Steroid 5a-reductase 2 deficiency. Endocr Rev 1993; 14: 577-593. |
Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.