ArchivDeutsches Ärzteblatt35-36/2014Manipulationsverdacht: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Herzzentrum

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Manipulationsverdacht: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Herzzentrum

Ollenschläger, Philipp

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Das Deutsche Herzzentrum in Berlin steht unter dem Verdacht, Patientendaten manipuliert zu haben. Foto: dpa
Das Deutsche Herzzentrum in Berlin steht unter dem Verdacht, Patientendaten manipuliert zu haben. Foto: dpa

Im Zuge der Aufarbeitung des 2012 bekannt gewordenen Organspendeskandals ist das Deutsche Herzzentrum in Berlin ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Das Herzzentrum hat nach intern festgestellten Auffälligkeiten Selbstanzeige erstattet. In den Jahren 2010 bis 2012 sollen Patienten Medikamente bekommen haben, ohne dass dies ausreichend begründet worden sei. Vermutlich wurden die Medikamente eingesetzt, um die Patienten auf den Wartelisten für Spenderherzen vorrücken zu lassen.

„Wir bedauern sehr, dass ein weiteres Klinikum in dem Verdacht steht, Patientendaten manipuliert zu haben“, sagte Dr. med. Axel Rahmel von der Deutschen Stiftung Organtransplantation. Er hoffe, dass die Manipulationsvorwürfe nicht zu einer erneuten Verunsicherung in der Bevölkerung führten. Der Fall sei aber ein Beleg dafür, dass die Kontrollen funktionierten: „Dazu muss man wissen: Diese aktuell an die Staatsanwaltschaft gemeldeten Fälle liegen in der Vergangenheit. Sie wurden jetzt nur aufgrund der neu eingeführten Kontrollen aufgedeckt.“

Die Prüfungs- und die Überwachungskommission von Bundesärztekammer, Deutscher Krankenhausgesellschaft und GKV-Spitzenverband erklärte, dass sie im Rahmen ihrer laufenden Prüfungen der Transplantationsprogramme seit Oktober 2013 auch das Herztransplantationsprogramm des Deutschen Herzzentrums geprüft habe. Das Gesamtprüfungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen. Daher seien Informationen im laufenden Verfahren nicht möglich. Ol

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