ÄRZTESTELLEN: Frage der Woche
Frage der Woche an . . . Dr. med. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte
Wie kann die Attraktivität der HNO-Heilkunde gesichert werden?


Die HNO-Heilkunde ist eine der patientennahen Facharztgruppen, hat somit für die Gesundheitsversorgung eine große Relevanz. Doch aktuell bilden sich nicht ausreichend junge Ärztinnen und Ärzte in dem Fachgebiet weiter. Der Berufsverband hat eine Initiative gestartet, um das zu ändern.
Wie kann die Attraktivität der HNO-Heilkunde gesichert
werden?
Lundershausen: In der modernen Hals-Nasen-Ohrenheilkunde werden hochqualifizierte Leistungen in Klinik und Praxis erbracht. Es ist ein sehr vielfältiges Fachgebiet: Von Mikrochirurgie über Audiologie und Neurootologie bis zu operativer und medikamentöser Tumortherapie können die jungen Mediziner alles erlernen und ihr späteres Tätigkeitsgebiet gestalten. Das müssen wir der nachrückenden Ärztegeneration kontinuierlich vermitteln, denn dazu geben heutige Studienabläufe noch zu wenig Raum. Um dem Nachwuchs den Einstieg in die HNO möglichst leicht zu machen, hat der Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte Weiterbildungskonzepte und ein Mentorenprogramm aufgelegt, das von niedergelassenen und stationär tätigen Fachärzten geleitet wird. Hierdurch können ambulante und stationäre Tätigkeit in unserem Fach künftig besser zusammenwachsen. Gerade damit wird es für die jungen Ärzte interessant.
Hinzu kommt, dass die HNO-Heilkunde auf die Bedürfnisse der sogenannten Generation Y vorbereitet ist. Sie bietet vielfältige Arbeitsfelder in flexiblen Organisationsstrukturen. Gerade junge Ärztinnen müssen die familiären Interessen nicht der berufliche Tätigkeit unterordnen, sondern können – die heute auch von männlichen Kollegen gewünschte – Work-Life-Balance realisieren.
Umfragen unter Medizinstudenten haben jedoch gezeigt, dass wir diese Vorteile in Zukunft noch stärker herausstellen müssen. Die Vorzüge des Faches sind nicht ausreichend bekannt. Wir brauchen
zudem eine konstant hohe Zahl an engagierten Weiterbildungsermächtigten in beiden Sektoren, günstigstenfalls im Verbund, mit strukturierten Weiterbildungsprogrammen für den interessierten Ärztenachwuchs. Nur wenn wir ausgezeichnet weitergebildete Fachärzte haben, die befähigt sind, sowohl ambulant als auch stationär tätig zu sein, können wir das breite inhaltliche Tableau des Fachgebiets weiterhin aufrechterhalten und ausbauen. Ol
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