

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat Anfang Februar in Berlin die beiden neuen S3-Leitlinien „Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen“ und „Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums“ vorgestellt. „Sowohl Alkohol- als auch Nikotinabhängigkeit sind psychische Störungen, die in Deutschland deutlich unterbehandelt sind“, sagte Prof. Dr. med. Peter Falkai, der im Vorstand der DGPPN für Leitlinien zuständig ist.
In den Leitlinien wird insbesondere die Bedeutung eines Screenings in allen Einrichtungen der Primärversorgung zur Früherkennung von Alkohol- und Nikotinsucht betont. Auch eine Kurzintervention beim Arzt könne bei den Patienten bereits eine Wirkung erzielen. Weitere Empfehlungen betreffen die Entgiftung, psychische Komorbiditäten, die Postakutbehandlung, die Selbsthilfe sowie die hausärztliche Versorgung.
Die neuen Leitlinien richten sich an alle Berufsgruppen, die betroffene Patienten behandeln. Sie entstanden in einem vierjährigen Entwicklungsprozess im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften. Die Federführung lag bei der DGPPN und der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (www.dg-sucht.de/s3-leitlinien). fos
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