ArchivDeutsches Ärzteblatt21-22/2015Frakturrisiko und Risikofaktoren für Osteoporose
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Hintergrund: Aufgrund des demografischen Wandels werden Alterserkrankungen wie Osteoporose künftig an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund sind die Abschätzung des Frakturrisikos sowie die Verteilung und der Einfluss etablierter Risikofaktoren für Osteoporose im Hinblick auf die Bedarfsplanung sowie Präventionsstrategien von besonderem Interesse.

Methode: 6 029 Männer und Frauen im Alter von 20–90 Jahren, die an der zweiten Folgeuntersuchung der Study of Health in Pomerania (SHIP-2) oder der SHIP-Trend-Basisuntersuchung teilnahmen, wurden in die Studienpopulation eingeschlossen. Das Frakturrisiko wurde mittels quantitativem Ultraschall am Calcaneus analysiert. Frühere Frakturereignisse und Risikofaktoren für Osteoporose wurden in standardisierten Interviews ermittelt.

Ergebnisse: Insgesamt hatten 4,6 % der männlichen und 10,6 % der weiblichen Probanden ein hohes Frakturrisiko. Diese Anteile stiegen bei den über 65-jährigen Männern auf 8,8 % und Frauen auf 28,2 %. Risikofaktoren für Osteoporose gingen bereits bei jüngeren Probanden unter 55 Jahren mit einer erniedrigten Knochensteifigkeit einher: Der mittlere Steifigkeitsindex bei Männern/Frauen ohne Risikofaktoren betrug 103/98, mit einem Risikofaktor 99/96 und mit mindestens zwei Risikofaktoren 93/95. Die logistische Regressionsanalyse ergab ein Odds Ratio von 1,89 (95-%-Konfidenzintervall: 1,44–2,50; p < 0,01) für prävalente Frakturen bei Studienteilnehmern ab 75 Jahren im Vergleich zu unter 55-jährigen Probanden.

Schlussfolgerung: Die Daten weisen auf eine hohe Prävalenz der Osteoporose ab dem 65. Lebensjahr hin. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit anderen Studienergebnissen aus Deutschland und der Europäischen Union. Bereits jüngere Männer und Frauen sollten modifizierbaren Risikofaktoren entgegenwirken.

LNSLNS

Aktuellen Prognosen zur Folge wird der Anteil der über 65-jährigen Einwohner im Jahr 2030 in den OECD-Ländern auf 21 %, in Deutschland sogar auf 29 % steigen (1). Alterserkrankungen wie die Osteoporose werden dadurch an Bedeutung gewinnen (2). Aufgrund der enormen Relevanz der Osteoporose für das Individuum und der erheblichen Gesundheitskosten (2) nimmt die epidemiologische Osteoporoseforschung einen hohen Stellenwert ein (25). Bis heute gibt es allerdings nur wenige Studien, die Daten zur Prävalenz und zu den Risikofaktoren für Osteoporose in Deutschland berichten (35). Gleichzeitig sind diese Untersuchungen (35) oftmals in der Auswahl der Probanden limitiert. So wurden zum Beispiel nur Informationen über Frauen ab dem 45. Lebensjahr (5), Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr (4) oder Versicherte einer Krankenkasse ab dem 50. Lebensjahr (3) betrachtet. Neben der Prävalenz der Osteoporose sind auch Risikofaktoren für osteoporotische Veränderungen von Interesse, da die Kenntnis darüber hilft, Präventionsmaßnahmen gezielt einzusetzen (6, 7).

In der vorliegenden Studie wurde primär analysiert, wie häufig ein hohes osteoporotisches Frakturrisiko, basierend auf einer quantitativen Ultraschallmessung (QUS), bei Männern und Frauen verschiedener Altersstufen in Nordostdeutschland ist. Sekundär untersuchten die Autoren, wie oft osteoporosetypische Frakturen sowie Risikofaktoren für Osteoporose auftreten und ob ihr Auftreten mit einer erniedrigten Knochensteifigkeit einhergeht.

Methode

Studienpopulation

Die Studienpopulation beruht auf Daten zweier unabhängiger epidemiologischer Kohorten: Study of Health in Pomerania (SHIP) und SHIP-Trend (8, 9). Beide basieren auf repräsentativen Stichproben der 20–79-jährigen Einwohner in der Region Vorpommern (8, 9). In SHIP wurde eine zweistufig-stratifizierte Cluster-Methode und in SHIP-Trend eine alters- sowie geschlechtsstratifizierte randomisierte Zufallsstichprobe genutzt. Die Basisuntersuchung in SHIP (SHIP-0) fand zwischen 1997 und 2001, die 11-jährige Folgeuntersuchung (SHIP-2) zeitgleich mit SHIP-Trend im Zeitraum von 2008–2012 statt. Für die Analyse wurden Daten von SHIP-2 (30–90 Jahre) und SHIP-Trend (20–79 Jahre) verwendet, weil in diesen Studien eine QUS-Messung erfolgte. 6 067 (90 %) Probanden mit gültigen QUS-Messwerten, von denen elf schwangere Frauen sowie 27 Probanden mit Niereninsuffizienz ausgeschlossen wurden, kamen für die Studie in Betracht. Es resultierte eine Studienpopulation von 6 029 Teilnehmern.

Risikofaktoren für Osteoporose

Risikofaktoren für Osteoporose wurden – basierend auf den Leitlinien des Dachverbands Osteologie (10) beziehungsweise dem „Fracture Risk Assessment Tool“ (FRAX) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) (11) – ausgewählt, in standardisierten Interviews erfragt und in die Kategorien modifizierbar sowie nicht modifizierbar unterteilt.

Als modifizierbar gelten:

  • Untergewicht (Body-mass-Index [BMI] < 20 kg/m²)
  • Nikotinkonsum
  • riskanter Alkoholkonsum (Männer ≥ 30 g/Tag, Frauen ≥ 20 g/Tag)

Nicht modifizierbare Risikofaktoren sind:

  • Lebererkrankungen
  • entzündliche Gelenkerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Hyperthyreose
  • frühere Frakturen bei Probanden ab 55 Jahren
  • Einnahme von Steroiden, Aromastase-Hemmern, Antiandrogenen, Antiepileptika, Sedativa, Opiaten, Neuroleptika, Antidepressiva oder Glitazone bei Frauen.

Bei allen Analysen zu Risikofaktoren und früheren Frakturen wurden Probanden mit entsprechend fehlenden Angaben zu modifizierbaren oder nicht modifizierbaren Risikofaktoren ausgeschlossen.

Quantitative Ultraschallmessung

Die QUS-Messung wurde mit dem Achilles InSight (GE Medical Systems Ultrasound, GE Healthcare, Chalfont St Giles, U. K.) durchgeführt. Das System misst die Schallgeschwindigkeit (SOS) sowie die frequenzabhängige Abschwächung (BUA) einer Schallwelle, während sie den Fersenknochen durchdringt, und berechnet daraus den Steifigkeitsindex: (0,67 × BUA) + (0,28 × SOS) − 420. Der Steifigkeitsindex gibt das Risiko einer osteoporotischen Fraktur an (12). Er kann auch als t-Wert, das heißt als individuelle Abweichung vom Mittelwert junger Erwachsener in Standardabweichungen (SD), ausgedrückt werden. Ein hohes Risiko für osteoporotische Frakturen liegt bei t-Werten < −2,5 SD, ein mittleres Risiko zwischen −1 bis −2,5 SD und ein niedriges Risiko > −1 SD vor. Ein hohes Risiko deutet auf eine Osteoporose hin (12).

Statistische Analyse

Kategoriale Daten werden als Anzahl beziehungsweise Anteil, kontinuierliche Daten als Median (1.–3. Quartil) berichtet. Die Ergebnisse wurden als Boxplots oder Säulendiagramme visualisiert. Gruppenunterschiede im Steifigkeitsindex, der annähernd normalverteilt war, wurden mit dem t-Test, Gruppenunterschiede in den kategorialen Daten mit dem Chi-Quadrat-Test auf statistische Signifikanz geprüft. Ein p-Wert < 0,05 wurde als statistisch signifikant angesehen. Mit Hilfe einer logistischen Regressionsanalyse wurde untersucht, ob Frakturen mit dem Geschlecht, dem Alter und der Studienkohorte assoziiert sind. Odds Ratio (OR) und 95-%-Konfidenzintervalle (95-%-KI) wurden berichtet. Alle Daten wurden auf die Alters- und Geschlechtsstruktur der Jahresendbevölkerung 2010 des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern standardisiert. In einer Sensitivitätsanalyse wurde zusätzlich für den Drop-out zwischen SHIP-0 und SHIP-2 sowie für die Non-Response in SHIP-Trend – basierend auf Alter, Geschlecht und gesundheitsrelevanten Angaben – gewichtet. Alle Analysen wurden mit SAS durchgeführt.

Weitere methodische Details sind im eKasten beschrieben.

Risikofaktoren für Osteoporose
eKasten
Risikofaktoren für Osteoporose

Ergebnisse

Angaben zum Lebensstil, zur Medikamenteneinnahme und zu den Risikofaktoren für Osteoporose befinden sich in Tabelle 1.

Charakteristika der Studienpopulation
Tabelle 1
Charakteristika der Studienpopulation

Knochensteifigkeit und osteoporotisches Frakturrisiko

Bei beiden Geschlechtern sanken die QUS-Messwerte in allen Altersstufen ab. Die höchsten Werte wurden in der jüngsten (20–34 Jahre), die niedrigsten in der höchsten Altersstufe (≥ 75 Jahre) gemessen: Die Mediane des Steifigkeitsindex betragen im Alter von 20–34 Jahren versus ≥ 75 Jahren bei Männern 101 versus 91,3 und bei Frauen 96,8 versus 71,4. Bei männlichen Probanden fielen die Messwerte über die betrachteten Altersstufen gleichmäßig ab, während sie bei weiblichen Studienteilnehmern zwischen 20–54 Jahren nur geringfügig, in höheren Altersstufen aber vermehrt sanken. Die Geschlechterdifferenz des Steifigkeitsindex vergrößert sich daher ab 55 Jahren stark, wobei die Werte der Frauen gegenüber denen der Männer dramatisch abfallen (Grafik 1). Entsprechend verändert sich das Frakturrisiko beider Geschlechter über den betrachteten Altersbereich (Grafik 2). Insgesamt 4,6 % der Männer sowie 10,6 % der Frauen besaßen ein hohes Frakturrisiko. Die Sensitivitätsanalyse lieferte vergleichbare Ergebnisse: ein hohes Frakturrisiko bei insgesamt 5,1 % der Männer und 10,6 % der Frauen. In den einzelnen Altersklassen wurden folgende Anteile von Männern und Frauen mit hohem Frakturrisiko festegestellt::

Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- und SHIP-Trend- Probanden. Ein Extremwert (blauer Kreis) wurde schematisch am oberen Ende der y-Achse dargestellt.
Grafik 1
Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- und SHIP-Trend- Probanden. Ein Extremwert (blauer Kreis) wurde schematisch am oberen Ende der y-Achse dargestellt.
Frakturrisiko basierend auf dem Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- sowie SHIP-Trend-Probanden. Die hohen, mittleren und niedrigen Frakturrisiken werden definiert als individueller Steifigkeitsindex < &#8722;2,5-fachen, &#8722;1 bis &#8722;2,5-fachen beziehungsweise > &#8722;1-fachen Standardabweichung von jungen gesunden Erwachsenen.
Grafik 2
Frakturrisiko basierend auf dem Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- sowie SHIP-Trend-Probanden. Die hohen, mittleren und niedrigen Frakturrisiken werden definiert als individueller Steifigkeitsindex < −2,5-fachen, −1 bis −2,5-fachen beziehungsweise > −1-fachen Standardabweichung von jungen gesunden Erwachsenen.
  • 20–34 Jahre: 1,5 % und 0,9 %
  • ≥ 50 Jahre: 7,2 % und 17,9 %
  • ≥ 65 Jahre: 8,8 % und 28,2 %
  • ≥ 75 Jahre: 12,5 % und 46,0 %.

Frühere Frakturen

225 (11 %) SHIP-2- sowie 236 (6 %) SHIP-Trend-Probanden berichteten von früheren Frakturen (Tabelle 2). Die Anteile von Studienteilnehmern mit früheren Frakturen waren in allen betrachteten Altersstufen in SHIP-2 höher als in SHIP-Trend, da in SHIP-2 jegliche Knochenbrüche, in SHIP-Trend allerdings nur proximale Humerus-, Hüft-, Oberschenkel- und Wirbelfrakturen erfragt wurden.

Fru&#776;here Frakturen bei 6 009 SHIP-2- und SHIP-Trend-Probanden nach Altersklassen und Geschlecht
Tabelle 2
Frühere Frakturen bei 6 009 SHIP-2- und SHIP-Trend-Probanden nach Altersklassen und Geschlecht

Männer und Frauen ab 55 Jahren, die eine frühere Fraktur angaben, hatten einen signifikant niedrigeren Steifigkeitsindex als Probanden ohne Frakturen: Der Median des Steifigkeitsindex bei Studienteilnehmern und -teilnehmerinnen ohne Fraktur betrug 93,2 beziehungsweise 79,9 und mit Fraktur 89,8 beziehungsweise 75,3, wobei im t-Test bei Männern p = 0,02 und bei Frauen p < 0,01 war. Dementsprechend wiesen die über 55-Jährigen mit früheren Frakturen signifikant häufiger ein hohes Risiko für osteoporotische Frakturen auf als diejenigen ohne Frakturen: mit Frakturen 15 (17,2 %) Männer und 54 (32,9 %) Frauen; ohne Frakturen 71 (6,8 %) Männer und 242 (19,6 %) Frauen; im Chi-Quadrat-Test bei beiden Geschlechtern p < 0,01.

In der logistischen Regressionsanalyse zeigte sich, dass das Alter ein signifikanter Prädiktor für das Auftreten von früheren Frakturen ist. So haben ältere gegenüber jüngeren Probanden ein erhöhtes Risiko, Frakturen aufzuweisen. Gegenüber unter 55-Jährigen beträgt die OR bei 55–64-Jährigen 1,19 (95-%-KI: 0,91–1,57), bei 65–74-Jährigen 1,47 (95-%-KI: 1,13–1,92) und bei ab 75-Jährigen 1,89 (95-%-KI: 1,44–2,50). Das Geschlecht ist, über den gesamten Altersbereich betrachtet, kein signifikanter Prädiktor für Frakturen (OR: 1,09; 95-%-KI: 0,90–1,33). Werden allerdings nur Probanden ab 55 Jahren betrachtet, haben Frauen gegenüber Männern ein erhöhtes Risiko für Frakturen (OR: 1,55; 95-%-KI: 1,17–2,05) (Tabelle 3, Tabelle 4).

Fru&#776;here Frakturen in der gesamten Studienpopulation
Tabelle 3
Frühere Frakturen in der gesamten Studienpopulation
Fru&#776;here Frakturen bei Probanden &#8805; 55 Jahren
Tabelle 4
Frühere Frakturen bei Probanden ≥ 55 Jahren

Risikofaktoren für Osteoporose

Während knapp die Hälfte (45,3 %) der untersuchten weiblichen und männlichen Studienteinehmer keinen Risikofaktor aufwies, besaß ein Drittel (36,1 %) der Probanden einen und etwa jeder Sechste (18,4 %) zwei oder mehr Risikofaktoren. Bei unter 55-Jährigen spielten die modifizierbaren Risikofaktoren, das heißt Untergewicht, Nikotinkonsum und riskanter Alkoholkonsum, eine herausragende Rolle (eTabelle). Mehr als 40 % der Männer und knapp 36 % der Frauen in diesem Altersbereich gaben mindestens einen der drei modifizierbaren Risikofaktoren an. Ab 55 Jahren nahmen bei beiden Geschlechtern die nicht modifizierbaren Risikofaktoren eine entscheidende Position ein. Der Steifigkeitsindex von Probanden unter 55 Jahren ohne Risikofaktoren war signifikant höher als bei denjenigen mit einem oder zwei Risikofaktoren: Die Mediane des Steifigkeitsindex von Männern und Frauen ohne Risikofaktoren lagen bei 101,3 beziehungsweise 96,7, mit einem Risikofaktor bei 96,5 und 94,6 sowie mit mindestens zwei Risikofaktoren bei 91,4 beziehungsweise 94,0. Bei allen t-Tests war p < 0,02. Ebenso verhielt es sich bei Studienteilnehmern ab 55 Jahren, allerdings waren die Unterschiede bei Frauen nicht signifikant: Die Mediane des Steifigkeitsindex von Männern und Frauen ohne Risikofaktoren entsprachen 94,5 und 79,8, mit einem Risikofaktor 91,5 beziehungsweise 78,3 sowie mit mindestens zwei Risikofaktoren 90,4 und 78,9. Die t-Tests ergaben bei Männern p < 0,01 und bei Frauen p > 0,05.

Anteil an Probanden mit modifizierbaren und nichtmodifizierbaren Risikofaktoren
eTabelle
Anteil an Probanden mit modifizierbaren und nichtmodifizierbaren Risikofaktoren

Diskussion

Knochensteifigkeit und osteoporotisches Frakturrisiko

In der Europäischen Union (EU 27) leiden einer Schätzung zufolge 5,5 Millionen Bürger und 22 Millionen Bürgerinnen an Osteoporose (13). Etwa 6,6 % der Männer und 22,1 % der Frauen ab 50 Jahren sind betroffen (13). Drei große Studien berichten über die Osteoporoseprävalenzen in Deutschland: BEST (3), BoneEVA (4) und GSTel03 (5) (Tabelle 5). Dabei liefert die BEST-Studie (3) die aktuellste Schätzung. Die Männer in dieser Untersuchung und in Nordostdeutschland weisen vergleichbar oft eine Osteoporosediagnose beziehungsweise ein hohes Frakturrisiko auf (BEST-Studie: 6 %; SHIP: 7,2 %). Im Gegensatz dazu unterscheiden sich die Frauen vor allem in den jüngeren Altersstufen. Die Anteile von Probandinnen mit einem hohem Frakturrisiko in Nordostdeutschland (50–64 Jahre: 6,2 %; 65–74 Jahre: 12,4 %) liegen deutlich unter den Osteoporoseprävalenzen der BEST-Studie (3) (50–64 Jahre: 17 %; 65–74 Jahre: 32 %). Ab 75 Jahre sind die Werte hingegen vergleichbar (BEST: 48 % [3], SHIP 46 %). Es ist vorstellbar, dass Frauen in Nordostdeutschland seltener an Osteoporose erkranken als im Bundesschnitt, zum Beispiel aufgrund des protektiv wirkenden (14) höheren BMI (15). Andererseits muss davon ausgegangen werden, dass die aktuelle Studie die Osteoporosehäufigkeit unterschätzt. Ursachen sind unter anderem die Ausschlusskriterien der QUS-Messung, beispielsweise Verletzungen innerhalb der letzten zwölf Monate vor der Untersuchung. Die Studienpopulation ist somit im Schnitt gesünder als die durchschnittliche Bevölkerung. Darüber hinaus sind die vorliegenden Ergebnisse nicht mit einer Osteoporosediagnose gleichzusetzen. In der Osteoporosediagnostik ist die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA)-Messung der Goldstandard. Eine solche Untersuchung war in SHIP-2 und SHIP-Trend nicht möglich. QUS erlaubt allerdings eine ähnlich gute Risikoprädiktion wie DXA (10, 16, 17). So bestätigten verschiedene Studien, dass die QUS-Messwerte am Calcaneus prädiktiv das Hüftfrakturrisiko anzeigen (16, 17) beziehungsweise genauso wie die DXA prävalente (18) und inzidente (19) vertebrale Frakturen prädizieren.

Vergleich der Osteoporoseprävalenz in der BEST-, BoneEVA- und GSTe103-Studie mit den Ergebnissen aus SHIP-2 und SHIP-Trend
Tabelle 5
Vergleich der Osteoporoseprävalenz in der BEST-, BoneEVA- und GSTe103-Studie mit den Ergebnissen aus SHIP-2 und SHIP-Trend

Insgesamt belegen diese ersten Daten zur Knochensteifigkeit in Nordostdeutschland eindrucksvoll die große Bedeutung der Osteoporose, da 8,8 % der Männer und 28,2 % der Frauen ab 65 Jahren ein hohes osteoporotisches Frakturrisiko aufweisen.

Frühere Frakturen

Eine osteoporotische Fraktur geht mit einem erhöhten Risiko für weitere Knochenbrüche einher (10, 2022). In prospektiven Studien (20, 23, 24) wurde ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Radiusfraktur und einer anschließenden Hüft- beziehungsweise Oberschenkelhalsfraktur berichtet (20, 23, 24). Dementsprechend besaßen SHIP-2- und SHIP-Trend-Probanden mit früheren Knochenbrüchen einen niedrigeren Steifigkeitsindex und häufiger ein hohes Frakturrisiko als Studienteilnehmer ohne frühere Frakturen. Das osteoporotische Frakturrisiko wird weiterhin maßgeblich vom Lebensalter bestimmt (10, 25, 26). Das erhöhte Risiko von älteren im Vergleich zu jüngeren Probanden deckt sich auch mit den Ergebnissen einer Studie aus der Stadt Rostock, die auf unfallchirurgischen Berichten beruht (27).

Risikofaktoren für Osteoporose

Wenn Risikofaktoren für Osteoporose auftraten, war der Steifigkeitsindex erniedrigt. Im Altersbereich unter 55 Jahren trug bereits einer der betrachteten Faktoren – Untergewicht, Nikotinkonsum oder riskanter Alkoholkonsum – zu einem verminderten Steifigkeitsindex bei. Der negative Einfluss dieser Faktoren auf die Knochendichte ist vielfach belegt (2830) und die dahinterstehenden Mechanismen sind zumindest partiell bekannt (2830). Mangelernährung, Nikotinkonsum und Alkoholmissbrauch verändern die trabekuläre und kortikale Mikroarchitektur, vermindern die Knochenmineraldichte und erhöhen damit das Frakturrisiko (2830). Zum Beispiel sind bei chronischen Alkoholikern Frakturen etwa vierfach häufiger als bei gesunden Kontrollen (28). Bei Rauchern beträgt das relative Risiko für Knochenbrüche im Vergleich zu Nichtrauchern 1,25 (31). Da das Ausmaß des Verlusts an Knochenmineraldichte bei der Osteoporose wesentlich von der Gesamtknochenmasse, die ungefähr bis zum 30. Lebensjahr erworbenen wird, abhängt (32), ist es entscheidend in diesem Lebensalter Risikofaktoren zu vermeiden. Bei Probanden ab 55 Jahren mit und ohne Risikofaktoren sind die Unterschiede im Steifigkeitsindex nur bei den Männern signifikant. Bei den Frauen wird der Effekt der betrachteten Risikofaktoren auf den Knochenmineraldichteverlust möglicherweise durch hormonelle Veränderungen in der Menopause überlagert.

Insgesamt zeigte sich, dass die Osteoporose mit den betrachteten Lebensstilfaktoren und Komorbiditäten vergesellschaftet ist. Insbesondere bei jüngeren Männern und Frauen besteht ein Potenzial, die Knochensteifigkeit positiv zu beeinflussen und damit einer Osteoporose entgegenzuwirken, indem sie sich gesundheitsfördernd verhalten beziehungsweise modifizierbare Risikofaktoren vermeiden oder gezielt Interventionen ergreifen (33, 34). Es ist bekannt, dass bei chronischen Alkoholikern die Knochenmineraldichte nach sechsmonatiger Abstinenz konstant bleibt, während sie bei fortgesetztem Alkoholkonsum deutlich sinkt (35). Darüber hinaus ist die Knochenmineraldichte bei Rauchern niedriger als bei Nichtrauchern, aber unterschiedet sich zwischen Nichtrauchern und Ex-Rauchern nicht (36). Ebenso sinkt das erhöhte Hüftfrakturrisiko von Rauchern gegenüber Nichtrauchern nach zehnjähriger Tabakabstinenz deutlich (37).

Stärken und Limitationen der Studie

Die vorliegende Arbeit zeichnet sich durch die Anzahl der untersuchten Probanden und das bevölkerungsbasierte Studiendesign aus. Eine weitere Stärke ist die standardisierte und detaillierte Datenerhebung, die eine exakte Charakterisierung der Probanden erlaubt. Andererseits kann nicht ausgeschlossen werden, dass Non-Response und Drop-out zu einer Selektion der Studienpopulation führten, weil zum Beispiel die Teilnahme verweigert wurde oder Personen aus der Studienregion wegzogen. Es ist vorstellbar, dass Probanden mit osteoporotischen Frakturen aufgrund resultierender Bewegungseinschränkungen beziehungsweise Pflegebedürftigkeit die Teilnahme besonders häufig verweigerten. In der Sensitivitätsanalyse stellte sich allerdings heraus, dass Non-Response in SHIP-Trend sowie Drop-out zwischen SHIP-0 und SHIP-2 das osteoporotische Frakturrisiko lediglich gering beeinflussen. Des Weiteren wurden nicht alle Probanden mittels QUS untersucht, unter anderem aufgrund von Implantaten oder Fehlstellungen. Es ist daher wahrscheinlich, dass vor allem Studienteilnehmer mit niedriger Knochensteifigkeit nicht in der Analyse berücksichtigt wurden und somit die Knochensteifigkeit insgesamt überschätzt wird. Außerdem konnten nicht alle potenziell relevanten Risikofaktoren für Osteoporose untersucht werden, zum Beispiel wurden keine Daten zur Koordinationsfähigkeit oder zu Stürzen erhoben. Die Informationen zu den früheren Frakturen stammen ausschließlich aus eigenen Angaben der Probanden. Demnach ist von einer Unterschätzung der Frakturhäufigkeit, beispielsweise durch klinisch nicht erkannte Wirbelkörperfrakturen, auszugehen.

Resümee

In der vorliegenden Arbeit wurden erstmalig umfassende Daten zur Knochengesundheit in Nordostdeutschland analysiert. Die Ergebnisse weisen auf eine hohe Osteoporoseprävalenz ab 65 Jahren hin, was vergleichbar mit anderen Studienergebnissen aus Deutschland und der EU ist. Weiterhin wurde gezeigt, dass gerade bei jungen Männern und Frauen modifizierbare Risikofaktoren für Osteoporose häufig sind und frühere Frakturen mit einem erhöhten Risiko für künftige osteoporotische Frakturen einhergehen. Insgesamt unterstreichen die Studienergebnisse die Bedeutung der Osteoporosediagnostik, -prävention und -therapie.

Finanzierung

SHIP ist Bestandteil des Forschungsverbundes Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald. Diese Arbeit ist weiterhin Teil des Forschungsprojekts Greifswald Approach to Individualized Medicine (GANI_MED). Sie wurde durch folgende Förderer unterstützt: Bundesministerium für Bildung und Forschung (01ZZ0403, 01ZZ0103, 01GI0883), Ministerium für Soziales und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern (03IS2061A).

Interessenkonflikt
Dr. Wallaschofski wurde für Vorträge zum Thema „Biomarker des Knochenstoffwechsels“ honoriert von den Firmen Amgen und Lilly.

Die übrigen Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Manuskriptdaten
eingereicht: 5. 12. 2014, revidierte Fassung angenommen: 9.3. 2015

Anschrift für die Verfasser
Dr. rer. med. Anke Hannemann
Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
Universitätsmedizin Greifswald
Ferdinand-Sauerbruch-Straße NK, 17475 Greifswald
anke.hannemann@uni-greifswald.de

Zitierweise
Schürer C, Wallaschofski H, Nauck M, Völzke H, Schober HC, Hannemann A: Fracture risk and risk factors for osteoporosis—results from two representative population-based studies in North East Germany (Study of Health in Pomerania: SHIP-2 und SHIP-Trend). Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 365–71. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0365

@eTabelle und eKasten
www.aerzteblatt.de/15m0365 oder über QR-Code

The English version of this article is available online:
www.aerzteblatt-international.de

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Schürer, Dr. med. Wallaschofski, Prof. Dr. med. Nauck, Dr. rer. med. Hannemann
Institut für Community Medicine, Universitätsmedizin Greifswald: Prof. Dr. med. Völzke
Klinik für Innere Medizin I, Klinikum Südstadt Rostock: Prof. Dr. med. Schober
Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- und SHIP-Trend- Probanden. Ein Extremwert (blauer Kreis) wurde schematisch am oberen Ende der y-Achse dargestellt.
Grafik 1
Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- und SHIP-Trend- Probanden. Ein Extremwert (blauer Kreis) wurde schematisch am oberen Ende der y-Achse dargestellt.
Frakturrisiko basierend auf dem Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- sowie SHIP-Trend-Probanden. Die hohen, mittleren und niedrigen Frakturrisiken werden definiert als individueller Steifigkeitsindex < &#8722;2,5-fachen, &#8722;1 bis &#8722;2,5-fachen beziehungsweise > &#8722;1-fachen Standardabweichung von jungen gesunden Erwachsenen.
Grafik 2
Frakturrisiko basierend auf dem Steifigkeitsindex nach Altersklassen und Geschlecht bei 6 029 SHIP-2- sowie SHIP-Trend-Probanden. Die hohen, mittleren und niedrigen Frakturrisiken werden definiert als individueller Steifigkeitsindex < −2,5-fachen, −1 bis −2,5-fachen beziehungsweise > −1-fachen Standardabweichung von jungen gesunden Erwachsenen.
Charakteristika der Studienpopulation
Tabelle 1
Charakteristika der Studienpopulation
Fru&#776;here Frakturen bei 6 009 SHIP-2- und SHIP-Trend-Probanden nach Altersklassen und Geschlecht
Tabelle 2
Frühere Frakturen bei 6 009 SHIP-2- und SHIP-Trend-Probanden nach Altersklassen und Geschlecht
Fru&#776;here Frakturen in der gesamten Studienpopulation
Tabelle 3
Frühere Frakturen in der gesamten Studienpopulation
Fru&#776;here Frakturen bei Probanden &#8805; 55 Jahren
Tabelle 4
Frühere Frakturen bei Probanden ≥ 55 Jahren
Vergleich der Osteoporoseprävalenz in der BEST-, BoneEVA- und GSTe103-Studie mit den Ergebnissen aus SHIP-2 und SHIP-Trend
Tabelle 5
Vergleich der Osteoporoseprävalenz in der BEST-, BoneEVA- und GSTe103-Studie mit den Ergebnissen aus SHIP-2 und SHIP-Trend
Risikofaktoren für Osteoporose
eKasten
Risikofaktoren für Osteoporose
Anteil an Probanden mit modifizierbaren und nichtmodifizierbaren Risikofaktoren
eTabelle
Anteil an Probanden mit modifizierbaren und nichtmodifizierbaren Risikofaktoren
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Der klinische Schnappschuss

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