Hintergrund: In Deutschland ereignen sich jährlich 30 000–50 000 Bissverletzungen. Im Mittelpunkt stehen Hunde- und Katzen-, seltener Menschenbisse. 25 % aller Bisse erleiden Kinder < 6 Jahren und 34 % Kinder im Alter von 6–17 Jahren.
Methode: Selektive Literaturrecherche und eigene klinische und wissenschaftliche Erfahrungen.
Ergebnisse: Bei jüngeren Kindern dominieren Verletzungen im Kopf-Hals-Bereich, bei älteren an der oberen oder unteren Extremität. Das Spektrum resultierender Wunden reicht von Bagatellverletzungen ohne ärztliche Vorstellung bis zu ausgedehnten Weichteildefekten mit Verlust funktioneller Strukturen. Problematisch sind ungewöhnliche Erreger im Speichel, die mit dem Biss in die Wunde gelangen. Das Infektionsrisiko nach einem Biss beträgt 10–20 %. Etwa 30–60 % der Infektionen sind aerob-anaeroben Ursprungs. Eine prophylaktische Antibiotikatherapie wird nur für Bissverletzungen mit hohem Infektionsrisiko empfohlen. Dieses wird von der Wundart und
-lokalisation, vom Beißenden und vom Patientenprofil bestimmt.
Schlussfolgerung: Dem strukturierten chirurgischen Management kommt die größte Bedeutung zur Prävention von Infektionen zu. Risikoträchtige Wunden müssen von Bagatellverletzungen unterschieden werden. Bei Verletzungen an den Händen und im Gesicht sollte ein interdisziplinäres Management angestrebt werden.


Tierbissverletzungen sind häufige Ereignisse. Etwa 60–80 % der Bissverletzungen werden durch Hunde verursacht, 20–30 % durch Katzen. Bissverletzungen durch andere Tiere (Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse) sind deutlich seltener (1–3). Überproportional betroffen sind Kinder.
Bissverletzungen durch Menschen können in Städten bis zu 20 % der Bissverletzungen ausmachen (4).
Das Spektrum der Verletzungen ist breit (4–6) und infektiöse Komplikationen, meist durch ungewöhnliche Erreger, sind häufig (6–10).
Lernziele
Der Leser soll nach der Lektüre dieses Beitrags das ärztliche Management bei Bissverletzungen kennen und wissen:
- bei welchen Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht
- mit welchen Infektionserregern zu rechnen ist
- wie diese nachgewiesen werden können und wann eine Antibiotikagabe indiziert ist
- welche chirurgischen Maßnahmen dringlich sind.
Epidemiologie
Die Inzidenz und Art von Tier- und Menschenbissverletzungen sind abhängig von geografischer Lage, Industrialisierung und Kulturkreis.
In den USA wird die Inzidenz auf 200 Tierbissverletzungen pro 100 000 Einwohner pro Jahr geschätzt. Bei einer Anzahl von 100 Millionen Hunden und Katzen in US-Haushalten werden etwa 1–2 Millionen Hundebisse und 0,4 Millionen Katzenbisse pro Jahr kalkuliert (4, 5).
Für die Regionen Bologna und Südtirol wurden übereinstimmend 50–60 Verletzungen auf 100 000 Einwohner ermittelt (1, 2).
Die epidemiologischen Daten für Deutschland sind ungenau, da keine Meldepflicht besteht und keine Beißstatistik für das gesamte Bundesgebiet geführt wird. In mehr als einem Drittel aller Haushalte in Deutschland werden Tiere gehalten. Im Jahr 2010 wurden den gesetzlichen Unfallversicherungsträgern insgesamt 3 610 Unfälle mit Bissverletzungen gemeldet, davon 75 % durch Hunde und Katzen (8). Berichte in den Medien sprechen von 35 000 Hundebissen bei 3,8 Millionen registrierten Hunden und etwa 1 Million unversteuerten Hunden in der Bundesrepublik (11). Eine Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach zu Tieren in deutschen Haushalten (2012–2014) ergab aber folgende Verteilung exemplarisch für das Jahr 2013: 11,89 Millionen Hunde, 12,68 Millionen Katzen, 2,6 Millionen Vögel, 3,52 Millionen Fische, 4,35 Millionen Nager, 2,53 Millionen andere Tiere (IfD Allensbach de.statistica 2014).
Genderspezifisch dominiert bei Hundebissverletzungen das männliche Geschlecht und bei Katzenbissen das weibliche Geschlecht im Verhältnis 2 : 1. In der Altersverteilung sind 2/3 der Opfer bei Katzenbissverletzungen zwischen 20 und 35 Jahren, bei Hundebissverletzungen sind 2/3 der Opfer Kinder und Jugendliche. 25 % betreffen Kinder jünger als 6 Jahre, 34 % zwischen 6 und 17 Jahren (4, 7, 9, 10). Bissverletzungen treten bevorzugt in warmen Jahreszeiten auf. In 90 % ist der eigene oder ein bekannter Hund verantwortlich (1–3, 11, e1, e2). Betrachtet man neben der Rasse auch das Geschlecht, fällt auf, dass Rüden dreimal häufiger zugebissen haben als Hündinnen. Mischlinge und Hunde mit Rassetypenbezeichnungen waren gleichhäufig an Bissverletzungen beteiligt (e2, 5, 11). Dem Biss des Tieres liegt meist eine gestörte Interaktion zugrunde. Häufig wurde das Tier erschreckt, geärgert oder beim Fressen gestört (e2, e3, 5, 11).
Rechtsmedizinische Aspekte von Tier- und Menschenbissen
Tödliche Hundeattacken
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sterben in Deutschland jährlich 1–6 Personen an den Folgen eines Hundebisses (11, 12).
Größere Hunde verursachen naturgemäß schwerere Bissverletzungen als kleinere Hunde. Spezielle Hunderassen (Pit Bull, American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Rottweiler, Schäferhund) dominieren in den Statistiken tödlicher Bissattacken, ein Umstand dem die Hundegesetze beziehungsweise Hundeverordnungen der einzelnen Bundesländer auf sehr unterschiedliche Weise Rechnung tragen (11, 12). Tödlich enden meist unbeobachtete Attacken (11, 12, e1, e2) und betreffen Opfer, die sich schlecht selbst verteidigen können, also vornehmlich ältere Menschen und kleine Kinder. Auch bei Attacken von mehr als einem Hund kann es zu extensiven Verletzungen kommen (11, 12). Schwere Verletzungen an Kopf, Nacken und Hals sind bei Kindern < 4 Jahren am häufigsten (12). Aufgrund der geringen Größe und der Plastizität von Säuglingsschädeln ist es großen Hunden möglich, den gesamten Kopf in die Schnauze zu nehmen und unter starkem Schütteln abzubeißen. Die Todesursachen sind in den meisten Fällen Gefäßverletzungen mit konsekutivem Verbluten, Schädel-Hirn-Trauma, Dekapitation oder Luftembolie (12, 13).
Menschenbisse
Menschenbisse in Form von ovalen oder halbmondförmigen Hämatomen und Schürfungen werden nach Sexualdelikten, Kindesmisshandlungen, körperlichen Auseinandersetzungen („Abwehrbisse“), aber auch nach einvernehmlichen sexuellen Handlungen gesehen (14, 15). Indirekte Bissverletzungen (Abwehrbisse) durch Schlag der geschlossenen Faust gegen die Zähne stellen eine eigene Entität des Verletzungsmusters dar „Fight-bite-clenched-fist-Verletzung“ (16–19).
Direkte Okklusionsbisse zeigen mehr oder weniger deutlich den Gebissabdruck des Verursachers, was zum Beispiel bei Verdacht auf Kindesmisshandlung in der Regel eine zuverlässige Unterscheidung zwischen kindlichem (geringerer Radius, Abdruck einzelner Zähne, Milchzahngebiss) und erwachsenem Gebiss zulässt. Ein Abstand von über 3 cm zwischen den Eckzähnen lässt auf eine durch einen Erwachsenen verursachte Bissverletzung schließen.
Bisse durch Kinder vor dem Zahnwechsel bilden den Abstand zwischen den Milchmolaren ab, der in der Regel unter 2,5 cm liegt (20, e4, e5). Neben Zahnabdrücken sind Hämatome oder Petechien durch Saugwirkung zu beobachten.
Eine detaillierte fotografische Dokumentation mit Maßstab zur späteren Zuordnung zu Tatverdächtigen ist entscheidend für die spätere forensische Beweisführung (21). Bei frischen Bissverletzungen sollte ein DNA-Abrieb für eine spätere genetische Untersuchung und gegebenenfalls Zuordnung des DNA-Profils zu dem Verursacher angestrebt werden (14, 22, e6). Hierbei wird über die Hautregion, die mit dem Speichel des Verursachers in Kontakt kam, mit speziell dafür vorgesehenen selbsttrocknenden DNA-Tupfern (kommerziell erhältlich beziehungsweise in größeren Kliniken der Primärversorgung in der Gynäkologie für Opfer von Sexualstraftaten vorgehalten) gerieben, die anschließend zur DNA-Analyse ins Labor gegeben werden.
Klinische Symptome und Befunde
Die lokale Krafteinwirkung durch das Gebiss des Tieres führt zur Gewebequetschung mit variablen Bereichen avitalen Gewebes (19). Die Verletzungsmuster reichen von oberflächlichen Schürf-, Riss- und Quetschwunden bis zu Ablederungen mit erheblichen Substanzverlusten, einschließlich Knochenbeteiligungen. Neben perforierenden Schädelverletzungen sind auch Abrissverletzungen beschrieben (23–27). Katzen verursachen zumeist punktionsförmige Verletzungen mit tiefer Inokulation von Tierspeichel. Dabei kann durch ein Kulissenphänomen, bei dem die verschiedenen anatomischen Schichten übereinander gleiten, die wahre Verletzungstiefe unterschätzt werden. Insbesondere an den Händen können Penetrationen von Periost und Gelenken auftreten (4, 7, 25, 26, e7).
Indirekte Verletzungen durch Faustschlag gegen die Zähne führen typischerweise zu Mitverletzung der Gelenkkapsel der Langfingergrundgelenke und -grundphalangen (16, 18). Klassifikationssysteme zur Schweregradbeurteilung von Bissverletzungen im Schrifttum (28, 29) orientieren sich an der Beteiligung tiefer liegender Gewebsstrukturen sowie Gefäß- und Nervenverletzungen (Kasten 1, Tabelle 1).
In 70–80 % der Fälle befinden sich die Bisswunden an Händen, Armen und Beinen, in 10–30 % im Bereich von Kopf, Hals und Nacken (vor allem bei Kindern im Alter von < 10 Jahren). Bei Kindern < 5 Jahren dominieren bis zu 90 % Verletzungen im Gesicht und Halsbereich (10, 15, 23, 27).
Infektionen durch Bissverletzungen
Kasten 2 demonstriert die in der Literatur angegebenen Infektionsraten. Im Allgemeinen kommt es bei 10–20 % der Bissverletzungen zu Infektionen, bei Katzen in 30–50 %, bei Hunden in 5–25 % (30–33) und nach Menschenbissen in 20–25 % der Fälle (4, 14, 19, 30). Das Infektionsrisiko wird zum einen von Art und Lokalisation der Wunde, zum anderen vom individuellen Patientenprofil und dem Verursacher geprägt (Kasten 3). Bisswunden mit erhöhtem Infektionsrisiko sind tiefe Wunden (Katzen), verschmutzte Wunden, Wunden mit starker Gewebszerstörung, Ödem, schlechter Durchblutung sowie Wunden an Händen, Füßen, im Gesicht, an den Genitalien und im Bereich von Knochen, Gelenken und Sehnen ( 3, 4, 6–9).
Eine erhöhte Infektionsdisposition besteht bei Neugeborenen und Säuglingen, aber vor allem bei gestörter Immunabwehr: AIDS, Hepatopathien (Alkoholabusus), Asplenie, Malignomen und Neutropenie, Diabetes mellitus, Therapie mit Kortikosteroiden oder Immunsuppressiva (26, 31–33). Aber auch bei Menschen ohne Dispositionsfaktoren kann es zu schweren, unter Umständen letal endenden Infektionen kommen (34, e8–e10).
Bakterielle Erreger infizierter Bisswunden
In 30–60 % der Fälle handelt es sich um aerob-anaerobe Mischinfektionen (30, 33, 35) durch Vertreter der oralen Bakterienflora der beißenden Tiere, seltener um Vertreter der Hautflora des Gebissenen oder um Umweltbakterien (25, 30, 32). Bei Katzen- und Hundebissen lassen sich pro Wunde im Durchschnitt 2–5 bakterielle Spezies nachweisen (32, 35, 36). Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Anzahl nachgewiesener Erregerspezies und der Wunde (im Median 7,5 bei Abszessen, 5 bei purulenter Wundsekretion, 2 bei nichtpurulenten Wunden) (36). Zusammen mit Staphylococcus ssp. (einschließlich MRSA) und Streptococcus ssp. (einschließlich Streptococcus pyogenes) sind die am häufigsten isolierten pathogenen Erreger in vielen Studien Pasteurella spp. (P. multocida, P. canis, P. dogmatis), Capnocytophaga (C.) canimorsus und verschiedene Anaerobier (Fusobacterium spp., Prevotella spp., Bacteroides spp., Porphyromonas spp.) sowie andere Species (e11, e12) (Tabelle 2).
Aus menschlichen Bisswunden können in 50 % der Fälle Streptokokken, in 40 % Staphylococcus (S.) aureus sowie in 30 % der Fälle Eikenella (E.) corrodens isoliert werden. Man geht einheitlich davon aus, dass E. corrodens, ein gramnegatives mikroaerophiles Stäbchenbakterium, der am häufigsten zur Infektion führende Keim ist (30, 32). Bei durch Menschen verursachten Bisswunden muss immer an die Möglichkeit der Übertragung von HBV, HCV und HIV sowie an die entsprechende postexpositionelle Prophylaxe gedacht werden (16). Durch Nagetiere verursachte Bisse rufen selten eine Infektion hervor. Meistens ist dann P. multocida verantwortlich. Andere seltene Krankheitsbilder infolge von Nagetierbissen sind Tollwut (Rabies), Tularämie (Francisella tularensis) und Rattenbissfieber (Streptobacillus moniliformis oder Spirillum minus) (e13, e14). Neben Erregern von Wundinfektionen können durch Bissverletzungen auch Erreger systemischer bakterieller Infektionen übertragen werden. Dabei sind auch kontaminierter Urin oder Stuhl sowie Haut- und Schleimhautkontakte mit kontaminiertem Wasser zu beachten (e15) (Tabelle 3).
Klinische Symptome und Befunde bei Infektionen
Auf eine Infektion hinweisende Symptome treten bei einer P. multocida-Infektion schon nach 12–24 Stunden, bei Infektionen durch andere Erreger etwas später, bei C. canimorsus-Infektion eventuell erst nach 5–8 Tagen auf (32, 33).
Lokal weisen Rötung, Schwellung, eitrige Sekretion und Schmerzen, allgemein Unwohlsein und Fieber auf eine Infektion hin. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Weichgewebe-Infektion (vor allem an den Händen, bei kleineren Kindern oft im Bereich von Kopf und Nacken), also um eine Cellulitis, eventuell Phlegmone mit Abszedierung und Lymphknotenschwellung. An den Händen ist eine Tenosynovitis oder ein Gelenkempyem häufiger zu beobachten (4, 7, 18, 19, 24–26).
Selten entwickelt sich aus der Lokalinfektion eine Sepsis. In Einzelfällen wurde über Osteomyelitis, Arthritis, Meningitis, Endokarditis, Endophthalmitis und Organabszesse (Hirn, Leber, Lunge) berichtet (4, 31, 33, e12, e16). Vor allem eine Capnocytophaga-canimorsus-Infektion kann, insbesondere bei disponierten Patienten, als akute Sepsis verlaufen (mit disseminierter intravasaler Koagulopathie, Gangrän, Nierenversagen) und letal enden (e8, e9, e16).
Diagnostik
Der diagnostische Algorithmus (Kasten 4) umfasst die gezielte Erhebung der Anamnese, einschließlich des Impfstatus, die Einschätzung von Risikofaktoren, die Erfassung des Allgemeinzustandes und die Wundinspektion mit Einschätzung von Muskel-, Gelenk-, Gefäß- und Nervenbeteiligung sowie die Suche nach Entzündungszeichen. Bei Fraktur- oder Fremdkörperverdacht sind bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT indiziert, bei Flüssigkeitsansammlungen in den Weichgewebsstrukturen oder Abszessverdacht eine Sonographie.
Die Labordiagnostik bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion umfasst beim Patienten Untersuchungen aus Blut (Blutbild, CRP/PCT, Serologie, Gerinnungswerte, Blutkulturen), Liquor, Punktaten, Abstrichen und Stuhl (Mikroskopie, Kultur, PCR). Daneben ist die Untersuchung des Tieres (Abstriche, Stuhl) zu veranlassen.
Von entscheidender Bedeutung ist eine Vorabinformation an das Labor, weil eventuelle spezielle Methoden (Nährboden, Anaerobiertechnik), schnelle Transportzeiten sowie längere Bebrütungszeiten (7–10 d) indiziert und Mischkulturen sowie ungewöhnliche Erreger zu erwarten sind (34, 38). Besondere Beachtung müssen Transportmedien für Anaerobier finden.
Therapie
Trotz allgemeiner Akzeptanz einer Unterteilung in Risikogruppen nach Ursache und Art der Verletzung, Lokalisation und Patientenprofil, gibt es keine evidenzbasierten Leitlinien. Die Qualität der Erstversorgung ist aber für die funktionellen und ästhetischen Spätergebnisse von entscheidender Bedeutung.
Tatsache ist, dass kleinere Verletzungen von Patienten und Ärzten unterschätzt werden, da gerade die punktförmigen Läsionen der Haut das Ausmaß der Verletzungstiefe kaschieren. Die Nekrosektomie, mechanische Reduktion der Keimzahl und Optimierung der Mikrozirkulation im Wundbereich bilden die Grundlage der chirurgischen Therapie. Generell ist bei Kindern sowie bei Erwachsenen in Abhängigkeit vom Befund und der voraussichtlichen Operationsdauer eine Versorgung in Analgosedierung/Allgemeinnarkose zu empfehlen. Entsprechend der Lokalisation und Ausdehnung einer Bissverletzung sollte eine interdisziplinäre, fachübergreifende Zusammenarbeit angestrebt werden.
Die chirurgische Therapie inkludiert allgemeine Maßnahmen der Lokalbehandlung und die Infektionsprophylaxe. Für das Kindesalter wurde die S1-Leitlinie der AWMF 2014 aktualisiert (006/129) (Kasten 5).
Wundspülung
Verwendet werden Infusionskatheter oder Knopfkanülen, die in die Tiefe des Bisskanals eingeführt werden, um Fremdkörper und inokuliertes Material aus der Wunde zu spülen. Eine Spülung unter Druck kann nur noch zurückhaltend empfohlen werden, weil eine unkontrollierte Ausbreitung der Bakterien in tiefere Gewebsschichten möglich ist oder, wie bei Spülungen mit Octenisept beobachtet wurde, aseptische Nekrosen resultieren können (e17, e18).
In der Regel wird physiologische Kochsalzlösung verwendet. Einige Autoren empfehlen antiseptische Lösungen (19, e19, e20).
Debridement
Die Nekrosektomie mit Entfernung von zerrissenem, zerquetschtem und devitalisiertem Gewebe ist der Irrigationsbehandlung überlegen, jedoch durch anatomische Gegebenheiten limitiert.
An den Extremitäten ist durch die effektiven Methoden zur Sanierung entstehender Gewebedefekte ein ausgedehnteres chirurgisches Debridement möglich als im Gesichts- und Kopfbereich (19, 23). Liegt eine Gelenkbeteiligung vor, sind bei noch blanden Knorpelverhältnissen die Spülung mit Antiseptika sowie eine Drainage sinnvoll. Bei Zahnschlag- („Fight-bite-clenched-fist-“) Verletzungen werden ein ausgiebiges Debridement des betroffenen Gelenks mit Synovektomie und Spülung, die Einlage von Drainagematerial und tägliche Handbäder empfohlen. Die postoperative Ruhigstellung und frühfunktionelle Physiotherapie sind obligat (18, 19, 23). Ein infiziertes Gelenk erfordert eine geplante Revision nach circa 48 Stunden, um eine gefürchtete Gelenkdestruktionen und Versteifung zu vermeiden. Generell sollte immer bei ausgedehnten Nekrosen eine geplante Revision („second-look“-Operation) nach 1–2 Tagen erfolgen (18).
Wundverschluss
Einigkeit besteht beim primären Wundverschluss von Verletzungen im Gesicht (37). Hier werden heute auch primäre Replantationen und operativ plastische Rekonstruktionen mit Ohrknorpeltransplantaten erfolgreich durchgeführt (6, 27, e17, e21–e24). An den Extremitäten sind die Empfehlungen nach wie vor uneinheitlich (27, e19, e20). Allgemein akzeptiert ist die Verschiebung der 6–8 Stundengrenze nach Verletzung für eine Primärnaht auf > 12 Stunden. In den letzten Jahren konnten verschiedene Studien zeigen, dass Wundinfektionen bei primär genähten Bisswunden nicht häufiger auftreten als bei einer Sekundärheilung (e22, e24). Selbst mehrere Tage alte Hundebissverletzungen im Gesicht können primär genäht werden (e17). Nicht primär verschlossen werden sollten Punktionswunden mit tiefer Inokulation von Keimen (typische Katzenbissverletzungen), Bisswunden im Bereich der Hände (18) sowie durch Menschen verursachte Bisswunden (ausgenommen im Gesicht).
Antibiotikaprophylaxe
Die Empfehlung einer generellen Antibiotikaprophylaxe ist nicht gegeben. Die umfassenden Metaanalysen von Medeiros et al. aus der Cochrane Database (38) konnten keine Evidenz für eine Reduktion des Infektionsrisikos durch prophylaktische Antibiotikagaben nachweisen, ausgenommen für Bissverletzungen an den Händen (39).
Trotz schlechter Datenlage empfehlen die meisten Experten eine Gabe von Antibiotika im Sinne der Frühtherapie für 3–5 Tage bei frischen tiefen Verletzungen sowie bei Verletzungen in bestimmten kritischen Körperregionen (Hände, Füße, gelenknahe Regionen, Gesicht, Genitalien), bei Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko und bei Patienten mit Implantaten, zum Beispiel einer Herzklappe (25–27, 30, 31). Dagegen kann bei Patienten, die erst 24 Stunden nach der Bissverletzung zur Vorstellung kommen und keine klinischen Infektionszeichen aufweisen, auf die Antibiotikaprophylaxe verzichtet werden (31).
Kalkulierte Antibiotikatherapie
Eine kalkulierte Antibiotika-Therapie erfolgt bei manifester Infektion (33).
In Betracht kommen:
- Aminopenicillin + Betalaktamase-Inhibitor (oral, intravenös)
- Piperacillin-Tazobactam (intravenös)
- Carbapenem (intravenös)
- Cefotaxim + Metronidazol
- eventuell Cipro-/Moxifloxacin + Clindamycin (bei Penicillin-Allergie).
- keine Monotherapie mit Flucloxacillin, Cephalosporin (1. Generation), Erythromycin, Clindamycin
Da nicht wirksam gegenüber P. multocida sollten Clindamycin, Makrolide, Isoxazylpenicilline, Cephalosporine der Gruppe 1 und Aminoglykoside bei der kalkulierten Therapie dieser Infektionen nicht eingesetzt werden. Auch C. canimorsus-Stämme sind resistent gegenüber Aminoglykosiden. Möglicherweise spielt zukünftig hier Moxifloxacin eine Rolle in der Therapie (e25).
Die Dauer der Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung, der Infektionsausbreitung, dem Erreger und dem Ansprechen auf die Antibiotikatherapie. Dabei ist neben der Klinik der CRP-Verlauf geeignet, um die Effektivität der Therapie zu beurteilen (33).
Vorschläge zur Therapiedauer
- Cellulitis oder Abszess 1–2 Wochen
- Tenosynovitis 2–3 Wochen
- Osteomyelitis, Arthritis 3–4 Wochen
Impfstatus und Immunisierung
Tetanus – Zur Behandlung von Bissverletzungen gehört die anamnestische Klärung des aktuellen Immunisierungsgrades gegen Tetanus durch Einsehen des Impfpasses. Der aktive Impfschutz, gemäß den nationalen Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO), ist die zuverlässigste Prophylaxe. Bestehen Zweifel an einem ausreichenden Impfstatus, ist die vollständige Immunisierung zu fordern (40). Bei Bissverletzungen, die sich im Ausland ereignet haben, kann es sinnvoll sein, weitere Impfungen vorzunehmen.
Tollwut – Trotz der sehr niedrigen Inzidenz von menschlichen Tollwutinfektionen in Europa und Deutschland stellt der Hund im Gegensatz zu Wildtieren die potenziell größere Infektionsquelle dar. Kleine Nagetiere wie Mäuse oder Ratten spielen als Überträger keine Rolle. Ausführliche Informationen zur Tollwutepidemiologie in Deutschland finden sich im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts (e26).
Tollwutrelevante Expositionen bestehen bei jeglichen Kratz- oder Bissverletzungen sowie Kontamination von Schleimhäuten mit dem Speichel potenziell infizierter Tiere. Die Entscheidung, ob eine Tollwutexposition vorliegt und eine postexpositionelle Prophylaxe zu beginnen ist, hängt im Wesentlichen ab von der Art des Kontaktes zu einem potenziell infizierten Tier, der Tierspezies sowie der geografischen Tollwutsituation. Ein Tier gilt als nicht ansteckungsverdächtig, wenn es sich nur in einem tollwutfreien Bezirk aufgehalten hat und keine Kontakte zu Tieren aus endemischen Gebieten (beispielsweise illegal nach Europa importierte Hunde) hatte. Im Zweifel ist stets der Amtstierarzt hinzuzuziehen. Soweit noch unbekannt, sollte immer versucht werden, den Impfstatus des verursachenden Hundes in Erfahrung zu bringen. Bei unbekanntem Impfstatus sollte der betreffende Hund einer 10-tägigen veterinärmedizinischen Beobachtung unterzogen und ansonsten streng nach den Regeln zur Tollwutprophylaxe vorgegangen werden (e27, e28, 40). Risikoevaluation und das mögliche Vorgehen sind den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut zu entnehmen (Tabelle 4), (e28–e30).
Zu den postexpositionellen Maßnahmen gehört die Wundreinigung. Dabei sollte die Bissstelle oder verletzte Haut für mehrere Minuten mit Wasser und Seifenlösung ausgewaschen und mit 70%igem Alkohol oder Jodlösung desinfiziert und primär offen behandelt werden. In diesem Zusammenhang kann bei stichförmigen Verletzungen, in Abhängigkeit von der Lokalisation der Wunde, eine behutsame Exzision der Wundränder sinnvoll sein.
Tabelle 4 zeigt die Fachinformationen zur Immunisierung entsprechend dem Expositionsgrad.
Detaillierte Angaben über das Vorkommen von Tollwut bei Mensch und Tier im Ausland finden sich in www.who-rabies-bulletin.org und Empfehlungen zu Tollwutschutzimpfungen bei Fernreisenden sind unter www.cdc.gov/travel/vaccinat.htm spezifiziert.
Meldepflicht
Nach § 6 IfSG besteht eine namentliche Meldepflicht bei Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod an Tollwut, für die Verletzung eines Menschen durch ein tollwutkrankes, -verdächtiges oder -ansteckungsverdächtiges Tier sowie die Berührung eines solchen Tieres oder Tierkörpers.
Prävention von Tierbissverletzungen
Bissverletzungen sind vermeidbar. Die Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und muss Regeln zum Halten und Führen von Tieren einerseits, die Ausweitung sozialer Kompetenz in allen Bereichen andererseits sowie Aufklärung und Erziehung von Kindern im Umgang mit Tieren beinhalten (e31, e32). Noch gibt es keine Evidenz dafür, dass Schulungsprogramme die Verletzungsrate senken konnten (e31). Als erfolgreiches Projekt in Deutschland wird beispielsweise der von Tierärzten durchgeführte Kurs „Hundeführerschein-Grundwissen-Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“ bewertet (e33). Kasten 6 enthält eine Handlungsempfehlung für Eltern, Kinder und Tierhalter zur Prävention von Hundebissverletzungen.
Interessenkonflikt
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Manuskriptdaten
eingereicht: 28. 5. 2014, revidierte Fassung angenommen: 9. 2. 2015
Anschrift für die Verfasser
Prof. Dr. med. Karin Rothe
Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin
karin.rothe@charite.de
Zitierweise
Rothe K, Tsokos M, Handrick W: Animal and human bite wounds.
Dtsch Arztebl Int 2015; 112: 433–43. DOI: 10.3238/arztebl.2015.0433
@Mit „e“ gekennzeichnete Literatur:
www.aerzteblatt.de/lit2515 oder über QR-Code
The English version of this article is available online:
www.aerzteblatt-international.de
1. | Ostanello F, Gherardi A, Caprioli A, La Placa L, Passini A, Prosperi S: Incidence of injuries caused by dogs and cats treated in emergency departments in a major Italian city. Emerg Med J 2005; 22: 260–2 CrossRef MEDLINE PubMed Central |
2. | Morosetti G, Torson M, Pier C: Lesions caused by animals in the autonomous province of South Tyrol in 2010: Fact-inding for prevention. Veterinaria Italiana 2013; 49: 37–50 MEDLINE |
3. | Bregman B, Slavinskka S: Using emergency department data to conduct dog and animal bite surveillance in New York City 2003–2006. Health Rep 2012; 127: 195–201. |
4. | Norton C: Animal and human bites. J Emerg Nurse 2008; 16: 26–9 CrossRef MEDLINE |
5. | Holzer B: Bissverletzungen durch Säugetiere. pharma-kritik 2003; 24. |
6. | Gurunluoglu R, Glasgow M, Arton J, Bronsert M: Retrospective analysis of facial dog bite injuries at a level 1 trauma center in the Denver metro area. J Trauma Acute Care Surg 2014; 76: 1294–300 CrossRef MEDLINE |
7. | Dendle C, Looke D: Management of mammalian bites. Aust Fam Physician 2009; 38: 868–74 MEDLINE |
8. | DGUV, Fachbereiche Erste Hilfe, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft: Bissverletzungen durch Säugetiere. www.dguv.de/fb-erstehilfe/Meldungen-2012/Bissverletzungen.de (last accessed on 28 May 2015). |
9. | Daniels DM, Ritzi RBS, O´Neil J, Scherer LR: Analysis of nonfatal dog bites in children. J Trauma 2009; 66: 17–22 CrossRef MEDLINE |
10. | Schalamon J, Ainoedhofer H, Singer G, et al.: Analysis of dog bites in children who are younger than 17 years. Pediatrics 2006; 117: 374–9 CrossRef MEDLINE |
11. | Struwe R, Kuhne F: Auffällig gewordene Hunde in Berlin im Vergleich zur Hundepopulation - Wege zur Reduzierung der Gefährlichkeit von Hunden. Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 2006; 119: 445–55 MEDLINE |
12. | Heinze S, Feddersen-Petersen DK, Tsokos M, Buschmann C, Püschel K: Tödliche Attacken von Hunden auf Kinder. Aktualgenese und Motivation bei spezifischer Kasuistik und bestimmten pathomorphologischen Veränderungen. Rechtsmedizin 2014; 24: 37–41 CrossRef |
13. | Tsokos M, Byard RW, Püschel K: Extensive and mutilating craniofacial trauma involving defleshing and decapitation: unusual features of fatal dog attacks in the young. Am J Forensic Med Pathol 2007; 28: 131–6 CrossRef MEDLINE |
14. | Krohn J, Seifert D, Kurth H, Püschel K, Schröder AS: Gewaltdelikte mit menschlichen Bissverletzungen – Analyse von 143 Verletzungsfällen. Rechtsmedizin 2010; 20: 19–24 CrossRef |
15. | Freeman AJ, Senn DR, Arendt DM: Seven hundred seventy eight bite marks: analysis by anatomic location, victim and biter demographics, type of crime and legal disposition. J Forensic Sci 2005; 50: 1436–43 CrossRef MEDLINE |
16. | Conlon HA: Human Bites in the classroom: incidence, treatment and complications. J Sch Nurs 2007; 23: 197–201 CrossRef |
17. | Cook B, Knox B, Wimberly RL, Ellis HB, Riccio AI: Fight-bite: not just a hand problem. J Pediatr Orthop 2014; 34: 647–9 CrossRef |
18. | Kall S, Vogt PM: Chirurgische Therapie von Infektionen der Hand – Teil 1. Chirurg 2005; 76: 615–28 CrossRef MEDLINE |
19. | Gawenda M: Therapeutische Sofortmaßnahmen und Behandlungsstrategien bei Bissverletzungen. Dtsch Arztebl 1996; 93: A-2776 VOLLTEXT |
20. | Herrmann B, Dettmeyer R, Banaschak S, Thyen U: Typische Bissverletzungen als Blickdiagnose. In: Herrmann B, Dettmeyer R, Banaschak S, Thyen U, eds: Kindesmisshandlung. Heidelberg: Springer 2008; 58. |
21. | Verhoff MA, Kettner M, Lászik A, Ramsthaler F: Digital photo documentation of forensically relevant injuries as part of the clinical first response protocol. Dtsch Arztebl Int 2012; 109: 638–42 VOLLTEXT |
22. | Banaschak S, Gerlach K, Seifert D, Bockholdt B, Graß H: Forensisch-medizinische Untersuchung von Gewaltopfern. Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin. Rechtsmedizin 2014; 24: 405–11 CrossRef |
23. | Kaye AE, Belz JM, Kirschner RE: Pediatric dog bite injuries: a 5-year review of the experience at the Children’s Hospital of Philadelphia. Plast Reconstr Surg 2009; 124: 551–8 CrossRef MEDLINE |
24. | Pfortmueller CA, Efeoglou A, Furrer H, Exadaktylos AK: Dog bite injuries: primary and secondary emergency department presentations – a retrospective cohort study. ScientificWorldJournal 2013; Article ID 393176 CrossRef |
25. | Oehler R, Velez AP, Mizrachi M, Lamarche J, Gompf S: Bite-related and septic syndromes by cats and dogs. Lancet Infect Dis 2009; 9: 439–47. |
26. | Jaindl M, Grünauer J, Platzer P, et al.: The management of bite wounds in children – a retrospective analysis at a level I trauma centre. Injury 2012; 43: 2117–21 CrossRef |
27. | Evgeniou E, Markeson D, Iyer S, Armstrong A: The management of animal bites in the United Kingdom. Eplasty 2013; 13: e27 MEDLINE PubMed Central |
28. | Rueff F, Bedacht R, Schury G: Die Bissverletzung – Sonderstellung in der Klinik, Behandlung und Heilverlauf. Med Welt 1967; 12: 663–8 MEDLINE |
29. | Lackmann GM, Draf W, Isselstein G, Töllner U: Surgical treatment of facial dog bite injuries in children. J Craniomaxillofac Surg 1992; 20: 81–6 CrossRef |
30. | Brook I: Management of human and animal bite wound infection: an overview. Curr Infect Dis Rep 2009; 11: 389–95 CrossRef |
31. | Esposito S, Piccioli I, Semino M, Principi N: Dog and cat bite-associated infections in children. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 2013; 32: 971–6 CrossRef MEDLINE |
32. | Myers JP: Bite wound infections. Curr Infect Dis Rep 2003; 5: 416–25 CrossRef |
33. | Handrick W: Infektionen durch Tierbissverletzungen In: Ackermann G (ed.): Antibiotika und Antimykotika. Stuttgart: Wiss. Verlagsgesellschaft 2013; 636–7. |
34. | Robert Koch-Institut: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) amRobert Koch-Institut / Stand: Juli 2012.www.rki.de (pdf) >Infektionsschutz>Epidemiologisches Bulletin> Jahrgang 2012, Ausgabe 30 (last accessed on 28 May 2015). |
35. | Abrahamian FM, Goldstein EJC: Microbiology of animal bite wound infections. Clin Microbiol Rev 2011; 24: 231–46 CrossRef MEDLINE PubMed Central |
36. | Talan DA, Citron DM, Abrahamian FM, Moran GJ, Goldstein EJ: Emergency medicine animal bite infection study group. Bacteriologic analysis of infected dog and cat bites. N Engl J Med 1999; 340: 85–92 CrossRef MEDLINE |
37. | Rui-feng C, Li-song H, Ji-bo Z, Li-qiu W : Emergency treatment of facial laceration of dog bite wounds with immediate primary closure : a prospective randomized trial study. BMC Emerg Med 2013; 13: 52 MEDLINE PubMed Central |
38. | Medeiros I, Saconato H: Antibiotic prophylaxis for mammalian bites. Cochrane Database Syst Rev 2001; CD001738 CrossRef |
39. | Henton J, Jain A: Cochrane Corner: antibiotic prophylaxis for mammalian bites (intervention review). J Hand Surg Eur Vol 2012; 37: 804 CrossRef MEDLINE |
40. | Wiese-Posselt M, Tertilt C, Zepp F: Vaccination recommendations for Germany. Dtsch Arztebl Int 2011; 108: 771–80 VOLLTEXT |
e1. | Bini JK, Cohn SM, Acosta SM, McFarland MJ, Muir MT, Michalek JE: Mortality, mauling and maiming by vicious dogs. Ann Surg 2011; 253: 791–7 MEDLINE |
e2. | Horisberger U: Medizinisch versorgte Hundebissverletzungen in der Schweiz-Opfer-Hunde-Unfallsituation. Bern: Vet med Diss 2002. |
e3. | S1-Leitlinie : Wunden und Wundbehandlung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie. AWMF online.006/129 |
e4. | Tsokos M, Koops E, Püschel K: Postmortaler Hundefraß nach sexuell motiviertem Homizid mit multiplen Stichverletzungen – Differenzialdiagnostische Aspekte. Arch Kriminol 2000; 206: 30–7 MEDLINE |
e5. | Navarro-Crummenauer B, Heroux V: Leitsymptom Hautblutung bei Kindesmisshandlung. Monatsschr Kinderheilkd 2012; 160: 556–64 CrossRef |
e6. | Lessig R, Wenzel V, Weber M: Bite mark analysis in forensic routine case work. EXILI J 2006; 5: 93–102. |
e7. | Püschel K: Kindesmisshandlung. In: Madea B, Brinkmann B, eds: Handbuch gerichtliche Medizin, Bd 1. Berlin, Heidelberg, New York, Tokio: Springer 2003; 1153–70. |
e8. | Handrick W, Borte M, Nenoff P, Rabsch W, Rolle U: Infektionen durch Haustiere. In: Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (Hrsg.): Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: Thieme Verlag 2013; 702–4. |
e9. | Drenjancevic IH, Ivic D, Drenjancevic D, Ivic J, Pelc B, Vukovic D: Fatal fulminant sepsis due to a cat bite in an immunocompromised patient. Wien Klin Wochenschr 2008; 120: 504–6 CrossRef |
e10. | Handrick W, Schwede J, Steffens U: Letal verlaufende Capnocytophaga-canimorsus-Sepsis nach Hundebiss. Med Klin 2010; 105: 739–41 CrossRef MEDLINE |
e11. | Handrick W, Metelmann C, Worm V, Juretzek T: Infektion durch Bergeyella zoohelcum nach Hundebissverletzung. Mikrobiologe 2011; 21: 97–8. |
e12. | Le Moal G, Landron C, Grollier G, Robert R, Burucoa C : Meningitis due to Capnocytophaga canimorsus after receipt of a dog bite: case report and review of the literature. Clin Infect Dis 2003; 36: e42–6 CrossRef MEDLINE |
e13. | Rolle U, Handrick W: Haemophilus influenzae cellulitis after bite injuries in children. J Pediatr Surg 2000; 35: 1408–9 CrossRef |
e14. | Riedel J, Schwede I, Handrick W, Berthold F, Bär W, Juretzek T: Rattenbissfieber. Intern Prax 2008; 48: 67–71. |
e15. | Babovic N, Cayci C, Carlsen BT: Cat bite infections of the hand: assessment of morbidity and predictors of severe infection. J Hand Surg Am 2014; 39: 286–90 CrossRef MEDLINE |
e16. | Stiegler D, Gilbert JD, Warner MS, Byard RW: Fatal dog bite in the absence of significant trauma. Capnocytophaga canimorsus infection and unexpected death. Am J Forensic Med Pathol 2010; 31: 198–9 CrossRef MEDLINE |
e17. | Paschos NK, Makris EA, Gantsos A, Georgoulis AD: Primary closure versus non-closure of dog bite wounds. a randomised controlled trial. Injury 2014; 45: 237–40 CrossRef MEDLINE |
e18. | Rieck B: Hundebissverletzungen beim Kind. Behandlung und Nachsorge. Monatsschr Kinderheilkd 2005; 153: 789–95 CrossRef |
e19. | Draenert R, Kunzelmann M, Roggenkamp A, Hellers J, Bogner JR: Infected cat-bite wound treated successfully with moxifloxacin after failure of parenteral cefuroxime and ciprofloxacin. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 2005; 24: 288–90 CrossRef MEDLINE |
e20. | Ebinger T, Rösch M, Katzmaier P, Wachter NJ, Merk S, Mentzel M: Infizierte Tierbissverletzungen an den Extremitäten. Chirurg 2002; 73: 601–6 CrossRef |
e21. | Stefanopoulos PK: Management of facial bite wounds. Oral Maxillofac Surg Clin North Am 2009; 21: 247–57 CrossRef MEDLINE |
e22. | Ferreira S, Ayres Quaresma LE, Timoteo CA, et al.: The primary closure approach of dog bite injuries of the nose. J Craniofacial Surg 2014; 25: e216–8. |
e23. | Cheng H, Hsu Y, Wu C: Does primary closure for dog bite wounds increase the incidence of wound infection? A meta-analysis of randomized controlled trials. JPRAS 2014; 67: 1448–50 MEDLINE MEDLINE |
e24. | Wu PS, Beres A, Tashjian DB, Moriarty KP: Primary repair of facial dog bite injuries in children. Pediatr Emerg Care 2011; 27: 801–3 CrossRef |
e25. | Banerjee P, Ali Z, Fowler DR: Rat bite fever, a fatal case of Streptobacillus moniliformis infection in a 14-month-old boy. J Forensic Sci 2011; 56: 531–3 CrossRef MEDLINE |
e26. | Rhee P, Nunley MK, Demetriades D, Velhamos G, Doucet JJ: Tetanus and trauma: review and recommendations. J Trauma 2005; 58: 1082–8 CrossRef |
e27. | Robert Koch-Institut: Tollwut in Deutschland: gelöstes Problem oder versteckte Gefahr? Epid Bull 2011; 8: 57–61. |
e28. | Robert Koch-Institut: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand: Juli 2011. Epid Bull 2011; 30: 293. |
e29. | Robert Koch-Institut: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission(STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand: August 2014. Epid Bull 2014; 24: 328. |
e30. | Kümmerle T, Fätkenheuer G, Hallek M: Tollwut-Impfung: Wann und wie? Dtsch Med Wochenschr 2012; 137: 789–92 CrossRef MEDLINE |
e31. | Duperrex O, Blackhall K, Burri M, Jeannot E: Education of children and adolescents for the prevention of dog bite injuries. Cochrane Database Syst Rev 2009; 2: CD004726 MEDLINE |
e32. | Gilchrist J, Sacks JJ, White D, Kresnow MJ: Dog bites-still a problem? Injury Prevention 2008; 14: 296–301 MEDLINE |
e33. | May B: Untersuchungen zum Nutzen der von Tierärzten durchgeführten Kurse „Hundeführerschein-Grundwissen-Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“. München: Vet Med Diss 2006. |
1. | Bini JK, Cohn SM, Acosta SM, McFarland MJ, Muir MT, Michalek JE: Mortality, mauling and maiming by vicious dogs. Ann Surg 2011; 253: 791–7. |
2. | Horisberger U: Medizinisch versorgte Hundebissverletzungen in der Schweiz-Opfer-Hunde-Unfallsituation. Bern: Vet med Diss 2002. |
3. | S1-Leitlinie : Wunden und Wundbehandlung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie. AWMF online.006/129 |
4. | Tsokos M, Koops E, Püschel K: Postmortaler Hundefraß nach sexuell motiviertem Homizid mit multiplen Stichverletzungen – Differenzialdiagnostische Aspekte. Arch Kriminol 2000; 206: 30–7. |
5. | Navarro-Crummenauer B, Heroux V: Leitsymptom Hautblutung bei Kindesmisshandlung. Monatsschr Kinderheilkd 2012; 160: 556–64. |
6. | Lessig R, Wenzel V, Weber M: Bite mark analysis in forensic routine case work. EXILI J 2006; 5: 93–102. |
7. | Püschel K: Kindesmisshandlung. In: Madea B, Brinkmann B, eds: Handbuch gerichtliche Medizin, Bd 1. Berlin, Heidelberg, New York, Tokio: Springer 2003; 1153–70. |
8. | Handrick W, Borte M, Nenoff P, Rabsch W, Rolle U: Infektionen durch Haustiere. In: Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (Hrsg.): Handbuch Infektionen bei Kindern und Jugendlichen. Stuttgart: Thieme Verlag 2013; 702–4. |
9. | Drenjancevic IH, Ivic D, Drenjancevic D, Ivic J, Pelc B, Vukovic D: Fatal fulminant sepsis due to a cat bite in an immunocompromised patient. Wien Klin Wochenschr 2008; 120: 504–6. |
10. | Handrick W, Schwede J, Steffens U: Letal verlaufende Capnocytophaga-canimorsus-Sepsis nach Hundebiss. Med Klin 2010; 105: 739–41. |
11. | Handrick W, Metelmann C, Worm V, Juretzek T: Infektion durch Bergeyella zoohelcum nach Hundebissverletzung. Mikrobiologe 2011; 21: 97–8. |
12. | Le Moal G, Landron C, Grollier G, Robert R, Burucoa C : Meningitis due to Capnocytophaga canimorsus after receipt of a dog bite: case report and review of the literature. Clin Infect Dis 2003; 36: e42–6. |
13. | Rolle U, Handrick W: Haemophilus influenzae cellulitis after bite injuries in children. J Pediatr Surg 2000; 35: 1408–9. |
14. | Riedel J, Schwede I, Handrick W, Berthold F, Bär W, Juretzek T: Rattenbissfieber. Intern Prax 2008; 48: 67–71. |
15. | Babovic N, Cayci C, Carlsen BT: Cat bite infections of the hand: assessment of morbidity and predictors of severe infection. J Hand Surg Am 2014; 39: 286–90. |
16. | Stiegler D, Gilbert JD, Warner MS, Byard RW: Fatal dog bite in the absence of significant trauma. Capnocytophaga canimorsus infection and unexpected death. Am J Forensic Med Pathol 2010; 31: 198–9. |
17. | Paschos NK, Makris EA, Gantsos A, Georgoulis AD: Primary closure versus non-closure of dog bite wounds. a randomised controlled trial. Injury 2014; 45: 237–40. |
18. | Rieck B: Hundebissverletzungen beim Kind. Behandlung und Nachsorge. Monatsschr Kinderheilkd 2005; 153: 789–95. |
19. | Draenert R, Kunzelmann M, Roggenkamp A, Hellers J, Bogner JR: Infected cat-bite wound treated successfully with moxifloxacin after failure of parenteral cefuroxime and ciprofloxacin. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 2005; 24: 288–90. |
20. | Ebinger T, Rösch M, Katzmaier P, Wachter NJ, Merk S, Mentzel M: Infizierte Tierbissverletzungen an den Extremitäten. Chirurg 2002; 73: 601–6. |
21. | Stefanopoulos PK: Management of facial bite wounds. Oral Maxillofac Surg Clin North Am 2009; 21: 247–57. |
22. | Ferreira S, Ayres Quaresma LE, Timoteo CA, et al.: The primary closure approach of dog bite injuries of the nose. J Craniofacial Surg 2014; 25: e216–8. |
23. | Cheng H, Hsu Y, Wu C: Does primary closure for dog bite wounds increase the incidence of wound infection? A meta-analysis of randomized controlled trials. JPRAS 2014; 67: 1448–50. |
24. | Wu PS, Beres A, Tashjian DB, Moriarty KP: Primary repair of facial dog bite injuries in children. Pediatr Emerg Care 2011; 27: 801–3. |
25. | Banerjee P, Ali Z, Fowler DR: Rat bite fever, a fatal case of Streptobacillus moniliformis infection in a 14-month-old boy. J Forensic Sci 2011; 56: 531–3. |
26. | Rhee P, Nunley MK, Demetriades D, Velhamos G, Doucet JJ: Tetanus and trauma: review and recommendations. J Trauma 2005; 58: 1082–8. |
27. | Robert Koch-Institut: Tollwut in Deutschland: gelöstes Problem oder versteckte Gefahr? Epid Bull 2011; 8: 57–61. |
28. | Robert Koch-Institut: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand: Juli 2011. Epid Bull 2011; 30: 293. |
29. | Robert Koch-Institut: Empfehlungen der Ständigen Impfkommission(STIKO) am Robert Koch-Institut/Stand: August 2014. Epid Bull 2014; 24: 328. |
30. | Kümmerle T, Fätkenheuer G, Hallek M: Tollwut-Impfung: Wann und wie? Dtsch Med Wochenschr 2012; 137: 789–92. |
31. | Duperrex O, Blackhall K, Burri M, Jeannot E: Education of children and adolescents for the prevention of dog bite injuries. Cochrane Database Syst Rev 2009; 2: CD004726. |
32. | Gilchrist J, Sacks JJ, White D, Kresnow MJ: Dog bites-still a problem? Injury Prevention 2008; 14: 296–301. |
33. | May B: Untersuchungen zum Nutzen der von Tierärzten durchgeführten Kurse „Hundeführerschein-Grundwissen-Gefahrenvermeidung im Umgang mit Hunden“. München: Vet Med Diss 2006. |
-
Deutsches Ärzteblatt international, 201610.3238/arztebl.2016.0116b
-
Polish Journal of Surgery, 202210.5604/01.3001.0015.7673
-
Book, 202010.5772/intechopen.88305
-
hautnah dermatologie, 202310.1007/s15012-023-7786-5
-
Book, 202210.1016/B978-3-437-23244-2.00001-X
-
Veterinární medicína, 202310.17221/59/2022-VETMED
-
Book, 202110.1007/978-981-33-6338-0_22
-
Journal of Istanbul Veterinary Sciences, 201910.30704/http-www-jivs-net.551979
-
Der Anaesthesist, 202110.1007/s00101-021-01003-9
-
Handchirurgie · Mikrochirurgie · Plastische Chirurgie, 202210.1055/a-1884-0121
-
Notfallmedizin up2date, 202210.1055/a-1821-1835
-
Book, 201910.1007/978-90-368-1870-4_21
-
Operative Orthopädie und Traumatologie, 201810.1007/s00064-018-0563-7
-
Deutsches Ärzteblatt international, 201610.3238/arztebl.2016.0116a
-
Acta Médica Grupo Ángeles, 202310.35366/109575
-
Book, 201810.1007/978-3-662-53390-1_20-1
-
Animals, 202110.3390/ani11051219
-
European Journal of Pediatrics, 202210.1007/s00431-021-04256-z
-
Case Reports in Orthopedics, 202010.1155/2020/2759281
-
Praxis, 202310.1024/1661-8157/a003996
-
ACS Applied Materials & Interfaces, 201810.1021/acsami.8b03868
-
Rechtsmedizin, 202210.1007/s00194-021-00545-x
-
Animals, 202110.3390/ani11010096
-
Pädiatrie, 202310.1007/s15014-023-4839-5
-
Berkala Ilmu Kesehatan Kulit dan Kelamin, 202110.20473/bikk.V33.2.2021.135-140
-
Injury, 202210.1016/j.injury.2021.11.045
-
Journal of Contemporary Medicine, 201810.16899/gopctd.414019
-
Book, 201910.1007/978-90-368-1870-4_60
-
OP-JOURNAL, 202110.1055/a-1408-4708
-
Book, 202310.5772/intechopen.102329
-
Journal of Oral Medicine, Oral Surgery, Oral Pathology and Oral Radiology, 202110.18231/j.jooo.2021.058
-
Swiss Medical Weekly, 202310.57187/smw.2023.40093
-
Book, 202110.1007/978-3-662-62508-8_5
-
Book, 202310.1007/978-3-031-11701-5_10
-
Journal of Epidemiology and Global Health, 202310.1007/s44197-022-00080-2
-
Deutsches Ärzteblatt international, 201610.3238/arztebl.2016.0116c
-
Journal of Zoo and Wildlife Medicine, 202110.1638/2020-0160
-
Acta Médica Grupo Ángeles, 202010.35366/95406
-
Cureus, 202210.7759/cureus.21097
-
Black Sea Journal of Health Science, 202210.19127/bshealthscience.1036823
-
Journal of Rhinology, 202310.18787/jr.2022.00426
-
Antibiotics, 202110.3390/antibiotics10080998
-
Veterinary Medicine and Science, 202310.1002/vms3.1040
-
Book, 201910.1007/978-3-662-58202-2_20
Heitmann, Burkhard
Rieck, Bernd
Rothe, Karin