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Praktisches Jahr: Studierende fordern grundlegende Reform


Eine grundlegende Reform des letzten Jahres im Medizinstudium – des praktischen Jahres (PJ) – fordern die Medizinstudierenden im Hartmannbund (HB) und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd).
Im PJ sollen die Studierenden lernen, im Stationsalltag zurechtzukommen, praktische Fertigkeiten zu meistern und klinisches Denken einzuüben, um nach dem Examen gut vorbereitet an der ärztlichen Versorgung mitzuwirken. Aus Sicht der Studierenden wird das PJ diesen Erwartungen derzeit nicht gerecht. Die Mehrheit der Studierenden (83 Prozent) ist derart unzufrieden mit den Rahmenbedingungen des PJ, dass sie bereit wären, für eine Verbesserung der Arbeits- und Lernbedingungen im PJ zu protestieren.
Das zeigt eine Umfrage von bvmd und HB vom Herbst 2015. An ihr nahmen mehr als 7 000 Studierende aus allen medizinischen Fakultäten Deutschlands sowie bereits approbierte Ärzte teil. Abgefragt wurden die Wünsche der Studierenden in Bezug auf die Arbeits- und Lernbedingungen sowie der Status quo. Die Kritik der Studierenden fokussiert sich auf drei Punkte: die Fehltageregelung, die Aufwandsentschädigung und Lehr- und Lernzeiten.
Nach der Approbationsordnung gibt es 30 Fehltage im gesamten PJ. Dabei wird nicht zwischen Urlaub und krankheitsbedingten Fehltagen differenziert. Dies führe dazu, dass Studierende auf Erholungszeit verzichten oder erkrankt am Ausbildungsort erscheinen, bemängeln die Studierenden. Beim Thema Aufwandsentschädigung richtet sich die Kritik vor allem gegen die uneinheitliche Höhe. Die Approbationsordnung erlaubt die Zahlung einer Summe bis zum BAföG-Höchstsatz von 597 Euro monatlich. Einen Mindestsatz gibt es nicht. Bvmd und Medizinstudierende im HB fordern eine bundesweit einheitliche Aufwandsentschädigung gemäß BAföG-Höchstsatz.
Die Forderungen im Detail: http://d.aerzteblatt.de/CD47 hil