ArchivDeutsches Ärzteblatt9/2016Kai Zacharowski: Ausgezeichnete Forschung zum Blutmanagement

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Kai Zacharowski: Ausgezeichnete Forschung zum Blutmanagement

Krüger-Brand, Heike E.

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Kai Zacharowski, Foto: Universitätsklinikum Frankfurt
Kai Zacharowski, Foto: Universitätsklinikum Frankfurt

Die Patient Safety Movement Foundation vergibt jährlich den Humanitarian Award für die besten Initiativen zur Patientensicherheit. Einer der vier Preisträger für das Jahr 2015 ist Prof. Dr. med. Kai Zacharowski, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Frankfurt. Er wurde in Kalifornien für seine Forschung zu einem neuen Blutmanagementsystem ausgezeichnet, mit dem Blut möglichst sparsam eingesetzt und gleichzeitig die Patientensicherheit erhöht wird. An der Studiengruppe um Zacharowski beteiligen sich Vertreter aus den Universitätsklinika Frankfurt, Bonn, Kiel und Münster. Die Gruppe hat ihre Studie mit 129 000 Patienten kürzlich beendet.

Wenn vor einer OP bei einem Patienten eine Anämie besteht, führt das zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen bei der Operation und der Nachversorgung. Eine Anämie ist vor allem durch eine verminderte Konzentration an Hämoglobin im Blut gekennzeichnet. Die bisher in solchen Fällen übliche Gabe von Fremdblutkonserven kann zusätzliche Komplikationen wie etwa Nierenschädigungen verursachen. Bei dem verbesserten Blutmanagementsystem werden jene Patienten identifiziert, die ein erhöhtes Risiko einer Anämie haben. Die Hämoglobinwerte dieser Patienten werden vor der Operation erhöht. Damit wird die Wahrscheinlichkeit für eine Bluttransfusion verringert. Dadurch lassen sich bis zu 20 Prozent der Bluttransfusionen verringern, das Risiko akuter Nierenschädigungen vermindern und Kosten senken.
Heike E. Krüger-Brand

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