ArchivDeutsches Ärzteblatt9/2016Brustkrebs-Früherkennung: Webbasierte Entscheidungshilfe

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Brustkrebs-Früherkennung: Webbasierte Entscheidungshilfe

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Jährlich erhalten in Deutschland etwa 700 000 Frauen erstmals eine Einladung zur Brustkrebs-Früherkennung. Die Krankenkasse Barmer GEK hat jetzt ein Online-Angebot für Frauen vorgestellt, das eine informierte Entscheidung über die Teilnahme am Mammografie-Screening ermöglichen soll (www.barmer-gek.de/entscheidungshilfe-msp). Die webbasierte Entscheidungshilfe entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld im Rahmen eines Forschungsprojektes, sie richtet sich an Frauen ab 50 Jahren.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Screening? Darüber informiert die Entscheidungshilfe der BARMER GEK. Foto: dpa
Welche Vor- und Nachteile hat ein Screening? Darüber informiert die Entscheidungshilfe der BARMER GEK. Foto: dpa

Die Entscheidungshilfe besteht aus einem Informationsteil, der darstellt, was das Screening leisten kann und welche Vor- und Nachteile es gibt. Im zweiten Teil können die Nutzerinnen die Fakten persönlich bewerten und eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Teilnahme treffen. „Die Ergebnisse des Forschungsprojektes zeigen, dass das Wissen über die Brustkrebs-Früherkennung durch die Entscheidungshilfe deutlich ansteigt. Allerdings verringert sich die Bereitschaft, nach Nutzung der Entscheidungshilfe an der Brustkrebs-Früherkennung teilzunehmen“, sagte Prof. Dr. Petra Kolip, Universität Bielefeld.

Das Screening-Programm lädt alle Frauen zwischen 50 und 69 jedes zweite Jahr zur Untersuchung ein. Im Jahr 2014 hat jede zweite der bei der BARMER GEK versicherten Frauen nach Vollendung des 50. Lebensjahres daran teilgenommen. Studien zufolge werden ein bis zwei von 1 000 Frauen, die über zehn Jahre am Screening teilnehmen, vor dem Tod durch Brustkrebs gerettet. Jedoch erhalten von den 1 000 Frauen auch fünf bis sieben eine Überdiagnose und unnötige Behandlungen. EB

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