MEDIZIN: Diskussion
Frühdiagnose der diabetischen Nephropathie: Schlußwort


Die von Kollegen Frühwald-Schultes dargelegten therapeutischen Maßnahmen sind global gesehen sicher richtig, zum Teil aber unvollständig, was beispielsweise die Faktoren Rauchen oder Eiweißaufnahme betreffen, zum Teil ist die Reihenfolge der therapeutischen Interventionen unscharf wiedergegeben. Bei der Hemmung der Progression der Nephropathie kommt der konsequenten normotonen Blutdruckeinstellung die primäre Bedeutung zu, wobei in Europa nur elf Prozent der hypertonen Patienten mit Typ-1-Diabetes die vorgegebenen Ziele der Hypertoniekontrolle erreichen (1). Die normnahe Blutzuckereinstellung ist dagegen vor allem in den Anfangsstadien der diabetischen Nephropathie von eminenter Bedeutung, sie verliert an Einfluß mit Zunahme der Nierenfunktionseinschränkung. Es ist auch nicht richtig, daß im Stadium der Makroalbuminurie der progrediente Verlauf kaum mehr gestoppt werden kann. Hierzu liegen verschiedene Studien vor (2). Selbst im Stadium der Niereninsuffizienz konnte durch intensivierte Therapiemaßnahmen Stoffwechsel, Blutdruck und Eiweißzufuhr betreffend eine Verbesserung der Nierenfunktion gezeigt werden (3).
Literatur
1. Collado-Mesa F et al.: Prevalence and management of hypertension in Typ I diabetes mellitus in Europe: The
EURODIAB IDDM Complications Study. Diab Med 1999; 16: 41-48.
2. Sawicki PT for the Diabetes Treatment and Teaching Programmes Working Group: Stabilisation of
glomerular filtration rate over two years in patients with diabetic nephropathy and intensified therapy regimes.
Nephrol Dial Transplant 1997; 12: 1890-1899.
3. Manto A, Cortroneo P, Marre G, Magnani P, Tilli P, Greco A, Ghirlanda G: Effect of intensive treatment on
diabetic nephropathy in patients with type 1 Diabetes, Kidney Int 1995; 47: 231-235.
Prof. Dr. med. Christoph Hasslacher
Deutsche Diabetes-Gesellschaft
St. Josefkrankenhaus
Landhausstraße 25
69115 Heidelberg
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