ArchivDeutsches Ärzteblatt13/2016Klaus Brehm: Forschungspreis für den Bandwurm-Experten

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Klaus Brehm: Forschungspreis für den Bandwurm-Experten

Spielberg, Petra

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Klaus Brehm, Foto: privat
Klaus Brehm, Foto: privat

„Die bahnbrechende Beschreibung des Genoms und der globalen Genexpression des Fuchsbandwurms bilden die entscheidende Grundlage für die Entwicklung von Medikamenten gegen Bandwurmerkrankungen“, so Prof. Stefan Kaufmann, Jury-Vorsitzender und Direktor des Arbeitsbereiches Immunologie am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie. Für diese Leistung erhielt Prof. Dr. rer. nat. Klaus Brehm vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg den Memento Forschungspreis.

„Wir können es uns nicht mehr länger leisten, die Grundbedürfnisse eines Drittels der Menschheit zu ignorieren“, sagte Brehm. „Das betrifft auch die Infektionskrankheiten dieser Menschen. Um wirksame Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten zu entwickeln, brauchen wir solide Grundlagenforschung an den Krankheitserregern. Dafür wird in den Industrienationen zu wenig getan“, mahnte der 51-jährige Bandwurm-Experte. Die Auszeichnung soll deutlich machen, dass klare Zusagen für Behandlungsprogramme und Forschungsförderung nötig sind, um vernachlässigte Krankheiten effektiv bekämpfen zu können.

Brehm hat nicht nur neue Medikamente und Impfstoffe im Blick. Die Zysten von Bandwürmern sind für ihn auch im Hinblick auf die Fragestellung interessant, mit welchen Strategien die Würmer das Immunsystem auf Abstand halten. Die Antwort auf diese Frage könnte für Organtransplantationen oder die Behandlung von Allergien und Autoimmunkrankheiten bedeutsam sein. Petra Spielberg

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