ArchivDeutsches Ärzteblatt14/2016Griechenland: Niedrige Arztgehälter, hohe Belastung

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Griechenland: Niedrige Arztgehälter, hohe Belastung

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Die Sparpolitik in Griechenland wirkt sich auch auf das Gesundheitswesen aus. Foto: picture alliance
Die Sparpolitik in Griechenland wirkt sich auch auf das Gesundheitswesen aus. Foto: picture alliance

Überarbeitete und schlecht bezahlte Ärztinnen und Ärzte in den staatlichen Krankenhäusern Griechenlands sind nach sechs Jahren Austerität zur Normalität geworden. Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2010 wurden die Gehälter der Ärzte fast halbiert, Überstunden werden häufig nicht bezahlt.

Der Europäische Gerichtshof gab vor kurzem einer Klage der Europäischen Kommission statt, mit der die Arbeitszeitregelungen für angestellte Ärzte in Griechenland auf den Prüfstand kamen. Ergebnis: Arbeitszeiten von mehr als 24 Stunden am Stück und 48 Stunden in der Woche sind unzulässig. Ärzte in Griechenland mussten jedoch 60 bis 93 Stunden pro Woche arbeiten und bis zu 32 Stunden in Folge Dienste leisten.

Die internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat jetzt die Arztgehälter in 16 Ländern verglichen. Dabei belegt Griechenland den letzten Platz. Fachärzte verdienen dort durchschnittlich 67 000 US-Dollar im Jahr, Allgemeinärzte 60 000 US-Dollar. Dabei liegen die Einkommen der Ärzte um das 2,7 bis 3,1-fache über den Durchschnittseinkommen im Land.

Während Griechenland die niedrigsten Arztgehälter unter 16 vergleichbaren Ländern verzeichnet, belegen die Niederlande den ersten Platz. Dort erzielen Fachärzte ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 253 000 Dollar und Allgemeinärzte 117 000 Dollar. fs

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