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Sexueller Kindesmissbrauch: Betroffenenrat fordert bessere Therapieangebote


Der Betroffenenrat, ein beratendes Fachgremium beim Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, fordert den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und das Bundesgesundheitsministerium auf, die psychotherapeutische Versorgung für Betroffene von sexualisierter Gewalt zu verbessern.
„Betroffene warten lange auf einen Therapieplatz oder werden aufgrund der Komplexität des Krankheitsbilds schon von vornherein abgelehnt. Wer einen der wenigen Therapieplätze bei speziell weitergebildeten Traumatherapeuten ergattert hat, muss befürchten, die Therapie nach Erschöpfung der für diese Krankheitsbilder zu eng bemessenen Kontingente mittendrin unterbrechen oder beenden zu müssen oder sich in eine kraftraubende Auseinandersetzung mit der Krankenkasse begeben“, berichtet der Betroffenenrat. Das Gremium fordert daher eine Reform der Bedarfsplanung, eine Flexibilisierung der Therapiekontingente bei komplexen Traumafolgestörungen sowie eine Verbesserung der Ausbildung für alle Berufsgruppen, die im Gesundheitssystem mit traumatisierten Menschen in Kontakt stehen.
Der Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig, unterstützt das Anliegen des Betroffenenrates. Anlässlich der aktuellen Überarbeitung der Psychotherapie-Richtlinie fordert Rörig den G-BA auf, die Interessen Betroffener sexueller Gewalt in der Kindheit zu beachten. PB