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Empfängnisverhütung: Zyklus-Apps eignen sich nicht


Smartphone-Apps, die Frauen helfen sollen, ihre fruchtbaren Tage zu erkennen, können möglicherweise bei einem Kinderwunsch hilfreich sein, zur Empfängnisverhütung dagegen sind sie ungeeignet. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) hin. Fertility-Apps wurden laut DGE in den vergangenen Jahren millionenfach auf Smartphones geladen. „Aber die Hersteller geben meistens nicht einmal an, welche Algorithmen sie verwenden“, kritisierte DGE-Sprecher Prof. Dr. med. Matthias Weber. Ob sie halten, was sie versprechen, sei „völlig unklar“. Bei einem Kinderwunsch hat der Experte keine Einwände gegen die Apps. Das einzige Risiko bestehe ja darin, dass die Frau vorerst nicht schwanger werde. Möchte die Frau aber eine Schwangerschaft verhindern, sollte sie nach Ansicht von Weber nicht auf die Apps zurückgreifen – ebenso wenig wie auf sogenannte Zyklus-Computer. „Die Sicherheit ist nicht ausreichend gewährleistet“, warnte der Experte. Frauen, die eine Schwangerschaft verhindern wollen, sollten besser auf bewährte Verhütungsarten wie Kondom, Antibabypille, Spirale oder Methoden der natürlichen Familienplanung zurückgreifen, rät die DGE.
PD Dr. med. Vanadin Seifert-Klauss von der Frauenklinik der Technischen Universität München, wies auf die symptothermalen Methode hin, die die Sektion Natürliche Familienplanung (NFP) der Deutschen Gesellschaft für gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin seit den 1980er Jahren entwickelt hat. Inzwischen gibt es auch Apps, die auf den NFP-Regeln basieren. „Aber auch diese Apps müssten sich klinischen Prüfungen stellen“, forderte Weber. hil