ArchivDeutsches Ärzteblatt35-36/2016Medizintechnik: Neue Stents für Gallengang

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Medizintechnik: Neue Stents für Gallengang

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Forscher der Universität Rostock entwickeln im Projekt „GastroFreeFlow“ neue Gallengang-Stents mit gewebeähnlichen Eigenschaften, die nicht mehr verstopfen sollen. Mit der neuartigen Konstruktion und bakterienhemmenden Beschichtungen und Materialien soll es künftig nicht mehr nötig sein, die Stents alle sechs Monate auszutauschen, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Ein erstes Patent für „intelligente Stents“ ist inzwischen angemeldet. Das Projekt wird vom Bundesbildungsministerium mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Neben Wissenschaftlern sind auch Industriepartner aus Mecklenburg-Vorpommern sowie das Rostocker Klinikum Südstadt beteiligt.

An der Erforschung arbeiten Forscher aus den Ingenieurswissenschaften und den Life-Science-Wissenschaften eng zusammen, heißt es weiter. So hat die Projektleitung Dr.-Ing. habil. Dr. rer. nat. Mareike Warkentin vom Lehrstuhl für Werkstoffe für die Medizintechnik der Universität Rostock inne. Gemeinsam mit Carolin Deutsch, die in Rostock Maschinenbau studierte, arbeitet sie an dem Projekt. Deutsch berechnete beispielsweise die Fließgeschwindigkeit in den Gallenwegen.

Prof. Dr. med Hans-Christof Schober, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Rostocker Klinikum Südstadt, hat den klinischen Part übernommen. Auch er setze auf die Zusammenarbeit mit dem Warnemünder Lehrstuhl Werkstoffe für die Medizintechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Detlef Behrend und dem Center for Life Science Automation unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Kerstin Thurow. Hier wird eine neue Materialgruppe, sogenannte Polyurethane (PUR), beforscht. Das Ziel: neue Stents mit differenten Beschichtungen und Formen und differenten Stentöffnungen. eb

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