

Ein 72-jähriger Mann wird nach primär erfolgreicher Reanimation mit leidlich stabilen Kreislaufverhältnissen vom Notarzt auf die Intensivstation gebracht. Schwerwiegende kardiovaskuläre Risikofaktoren bestehen nicht. Das 12-Kanal- EKG zeigt das Bild eines akuten Herzinfarkts, alle nachfolgenden Interventionen blieben erfolglos und der Patient verstirbt 90 Minuten nach Aufnahme im kardiogenen Schock. Im vorliegenden Fall waren weder eine ischämische Kardiomyopathie noch eine Plaqueruptur in den Koronargefäßen Grund für den ausgedehnten Myokardinfarkt, sondern das okkludierende Einwachsen von Metastasen eines zwar diagnostizierten, aber nicht in diesem Ausmaß bekannten, malignen superfiziell spreitenden Melanoms (Clark Level IV) in das Stromgebiet des Koronargefäßes.
Prof. Dr. med. Hans Jürgen Heppner, HELIOS Klinikum Schwelm, Klinik für Geriatrie,
Lehrstuhl für Geriatrie Universität Witten/Herdecke, Hans.Heppner@uni-wh.de
Dr. med. Anette Kaiser, Klinik für Pathologie, Universitätsklinik der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Klinikum Nürnberg
Dr. med. Ulrich Müschenborn, HELIOS Klinikum Schwelm, Medizinische Klinik-Kardiologie
Interessenkonflikt
Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Zitierweise: Heppner J, Kaiser A, Müschenborn U: Heart of darkness.
Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 641. DOI: 10.3238/arztebl.2016.0641
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